Was zur Hölle war gerade passiert? Hatte mir Damon tatsächlich geholfen? Sein Blick verriet mir, dass er sauer war und zwar richtig. An seinen Schläfen waren Pulsadern zu erkennen und seine Nasenflügel bebten auf und ab. Er sah aus, als würde er vor Wut explodieren. Es war das erste Mal, dass er mir gegenüber Emotionen zeigte, und nicht versuchte sie zu verbergen. Er fuhr sich durch seine schwarzen Haare und seufzte. Dann richtete er seinen Blick auf mich und schaute mir direkt in die Augen. Etwas veränderte sich in seinen Zügen. Sie wurden weicher und er sah fast besorgt aus.
„Was soll ich nur mit dir machen?" fragte er mit einem Kopfschütteln. Er ließ sich neben mir in den Sand fallen und legte seinen Kopf auf seine Hände. Ohne ein weiteres Wort, starrte er nach oben, zu den Sternen hinauf. Mein Blick ruhte immer noch auf ihm und begutachtete jeden einzelnen Zentimeter seines Körpers. Er sah so unglaublich gut aus. Er trug wie immer schwarze Jeans, aber heute hatte er sich mal ein weißes T-Shirt angezogen, das zuließ, dass seine Muskeln zu sehen waren. Am liebsten hätte ich mich in seine Arme geworfen und ihm gedankt. Doch ich wusste, dass er ein Idiot war und auch, dass er kein Interesse an mir hatte. Also unterdrückte ich meine Begierde und ließ ihn weiter die Sterne erkunden. Sein Gesicht entspannte sich, dennoch wirkte er immer noch ein wenig besorgt, auch wenn er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Er lag einfach nur da, den Blick nach oben gerichtet. Er wusste, dass ich ihn anstarrte, doch er ließ sich nichts anmerken. Meine Aufmerksamkeit fiel wie immer zu seinen Augen, die im Licht der Sterne funkelten und ihn noch unwiderstehlicher aussehen ließen. Seine wohlgeformten Lippen öffneten sich einen Spaltbreit, als ob er etwas sagen wollte, doch es kam nichts. Er lag nur da und genoss die Stille, so wie ich es vorher getan hatte. Ich konnte nicht anders, als ihn weiter zu beobachten. Er wirkte jetzt so entspannt und beinahe glücklich, fast wie ein kleines Kind, das das erste Mal die Schönheit der Welt entdeckte. Ich konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken und entschloss mich dazu, mich ihm anzuschießen. Ich legte mich zurück und blickte nach oben, in das leuchtende Meer aus Sternen. Sie waren wirklich wunderschön, ich hatte schon lange nicht mehr im Sand gelegen und die Sterne beobachtet. Es war ein schönes und beruhigendes Gefühl.
„Dein richtiger Name ist Lilith, oder?" Sein plötzlicher Themenwechsel brachte mich zum Stutzen, doch ich antwortete ihm mit einem Nicken.
„Weißt du, es gibt eine Legende über eine Lilith, die du dir merken solltest. Du kennst bestimmt die Geschichte, wie Gott die Welt erschuf. Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde, er trennte Licht und Finsternis, schuf Wasser und Land, auf dem er Pflanzen wachsen ließ. Und er schuf die Sonne, um zu scheiden zwischen Nacht und Tag und den Mond und die Sterne am Gewölbe des Himmels. Dann schuf er die Vögel und Fische und die Landtiere, von jedem ein Paar. Am sechsten Tag schuf er nach Gottes Bild den Menschen als Mann und Frau. Das waren Adam und Lilith. Gott erschuf Adam und Lilith ausdemselben Lehm. Gott holte Lilith vor der ersten Nacht noch zu sich und sagte ihr, sie solle Adam untertan sein. Dies wurde von Lilith nicht akzeptiert, da sie Adam völlig gleichberechtigt und ebenbürtig war. Sie verstand sich als ein freies Wesen, dem Unterordnung völlig fremd war. Sie wollte daher ihrem Gemahl nicht untertan sein und war nicht damit einverstanden, bei der geschlechtlichen Vereinigung unten zu liegen. Ihr stolzes und selbstbewusstes Auftreten, ihre Weigerung Adam zu dienen, stießen nicht gerade auf die Zustimmung Gottes, der Adam als Abbild seinesgleichen sah und damit ihren Freiheitswillen als Rebellion gegen sich selbst verstand. Lilith stritt sich mit Adam und sprach den geheimen Namen des Herren "Schem Hammeforasch" aus, welches ihr Flügel verschaffte und sie flog davon. Sie verkehrte jeden Tag mit tausend Dämonen und brachte tausend Kinder pro Tag auf die Welt. Da Lilith aus dem Paradies verschwand, blieb sie unsterblich, denn sie hatte nie die verbotene Frucht vom Baum der Erkenntnis gegessen. Adam beklagte sich bei Gott über seine Einsamkeit, welcher ihm daraufhin Eva aus seiner Rippe erschuf, wodurch sie Adam völlig untergeordnet war. In einigen Sagen wird Lilith als der letzte Engel der zehn unheiligen Sephiroth beschrieben und gefürchtet; denn der Legende nach wurden alle Kinder der Lilith getötet, da sie sich mit der Flucht aus dem Paradies Gottes Willen widersetzte hatte. Man sagt, vor Trauer und Wahnsinn begann sie nun selbst als kindermordende Dämonin Schrecken und Angst zu verbreiten." Er machte eine Pause und sah mir nun direkt in die Augen.
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LUX passion
FantasyWARNUNG: Dieses Buch enthält Sexuelle Handlungen. Empfohlenes Alter 16+ Nacht für Nacht wird Lith von schrecklichen Albträumen heimgesucht In denen sie Zeuge und Ursache der Apokalypse wird. Ansonsten ist sie eine ganz normale High School Schüler...