Chapter 6

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Als wir die Türen des Wagens öffneten, sprang uns laute Musik entgegen. Die Party war schon im Gange. Jeder hatte einen Becher in der Hand und schien Spaß zu haben. Die Ersten, die uns sahen, begrüßten uns lautstark. Viele der Gesichter kannte ich nicht, dennoch schienen die Leute nett zu sein. Irgendjemand drückte mir einen Becher in die Hand und es war eindeutig Schnaps darin. Ich nahm einen großen Schluck davon, um meine Stimmung ein bisschen aufzuheitern. Am Strand unten war ein riesiges Lagerfeuer um das ein paar Pärchen standen und sich im Arm hielten. Doch die richtige Party fand unter zwei großen Pavillons statt. Zum Glück standen sie auf einem Betonboden, denn mit meinen High Heels hätte ich am Strand nicht laufen können. Die beiden Pavillons waren mit großen Boxen ausgestattet aus denen Musik hämmerte. Tische mit Bänken, sowie eine Bar waren aufgebaut, an denen Leute saßen, Trinkspiele spielten und sich unterhielten. Ich musste zugeben, dass die Jungs einen guten Job getan hatten. Alles sah wirklich super aus und die Leute amüsierten sich. Wir drei gingen erst einmal zu einer Gruppe von unseren Freunden und fingen an, uns unters Volk zu mischen. Als sich Sydney und Mark zu uns gesellten fing es langsam an Spaß zu machen. Wir entschieden uns dazu einen der Tische in Beschlag zu nehmen um ein Spiel namens Busfahren zu spielen. Das Spiel war ziemlich simpel und der einzige Sinn davon war es zu trinken. Jeder Spieler bekam reihum und nacheinander jeweils eine Karte, bis er insgesamt vier Karten auf der Hand hatte. Bevor wir diese Karte jedoch zu sehen bekamen, mussten wir gewisse Dinge "erraten". Bei einer richtigen Antwort konnten wir die Schlücke verteilen, bei einer falschen Antwort mussten wir sie selbst trinken. In der ersten Runde ging es um einen Schluck. Wir mussten erraten, ob die nächste Karte
"schwarz oder rot" war. In der zweiten Runde mussten wir erraten, ob die nächste Karte höher oder tiefer war, als die vorherige Karte. Bei der gleichen "Zahl" mussten wir selber trinken. In der dritten Runde mussten wir erraten, ob die nächste Karte innerhalb oder außerhalb unserer vorherigen Karte lag. Die vierte und letzte Runde war die schwierigste. Wir mussten erraten, ob wir Herz, Pik, Karo oder Kreuz bekommen würden. Nachdem wir 4 Karten hatten, wurden 2 Reihen á 4 Karten hingelegt und festgelegt bei welcher Reihe wir selbst trinken mussten und bei welcher wir die Schlücke verteilen durften. Nacheinander wurde jeweils eine Karte von der rechten und der linken Reihe aufgedeckt, wobei das Ziel war, möglichst viele Karten loszuwerden. Der Spieler, der am Ende die meisten Karten hatte, musste Busfahren. Und natürlich war es in unserem Fall Emily. Sie hatte die Ehre, die erste Busfahrt zu machen. 

Beim Busfahren musste sie erraten, ob die nächste Karte höher oder tiefer war, wenn sie es fünf mal geschafft hatte, ohne daneben zu liegen, war sie fertig, wenn nicht, musste sie es so oft wiederholen, bis sie es schaffte.

Ich weiß dass dieses Spiel sehr verwirrend sein kann, dennoch macht es richtig Spaß, wenn man es erst einmal versteht. Und Emily rockte das Busfahren förmlich. Mit einem Versuch schaffte sie es, alles richtig zu erraten. Wir anderen hatten natürlich nicht so ein Glück wie sie und Sydney war nach einer Stunde schon vollkommen betrunken und machte sich wie immer an Mark ran, der es eindeutig genoss.

„Hey Süße!" Emily, die schon leicht angetrunken war und neben mir saß umarmte mich. Sie war eine der Mädchen, die sehr anhänglich wurde, wenn sie tranken. Dies fiel natürlich zum Vorteil von Dennis aus, der nur davon profitierte.

„Lass uns die Tanzfläche eröffnen", schlug sie vor und zerrte mich in die Mitte des Zeltes. Niemand tanzte. Alle standen in Grüppchen herum oder spielten Trinkspiele. „Komm schon". bettelte sie mich an. „Ich will tanzen." Sie warf mir wieder ihren Hundeblick zu dem ich einfach nicht widerstehen konnte.

„Na gut, aber nur wenn Sydney und die anderen auch mit machen." Dafür bekam ich natürlich einen bösen Blick von Mark zugeworfen, der wie ich keine Lust hatte zu tanzen. Doch auch er gab nach und die anderen gesellten sich zu uns. Emily fing sofort an, sich im Takt der Musik zu bewegen und zupfte so lange an mir herum, bis ich meine Hemmungen schließlich über Bord warf und mich ebenfalls zum Affen machte. Ich mochte es zu tanzen und ich würde sogar sagen, dass ich recht gut darin war, dennoch war es mir unangenehm, wenn niemand wirklich mitmachte und alle einen anstarrten. Zum Glück füllte sich die Tanzfläche allmählich und meine Hemmungen verschwanden. Als das nächste Lied ertönte presste Emily ihren Schoß gegen meinen Hintern, drückte mir ihre Knie gegen meine Kniekehlen und zwang mich regelrecht dazu, mich mit ihr in kleinen, kreisenden Hüftbewegungen nach unten zu bewegen. Eigentlich war diese Art von Tanzen nicht mein Stil, aber da es Emily so großen Spaß bereitete, machte ich das Rauf und Runter ein paarmal mit. Zumindest so lange, bis es uns beiden gewaltig in die Oberschenkel ging und wir schließlich über uns selbst lachen mussten.

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