Chapter 30

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Ein lautes Poltern reißt mich mitten in der Nacht aus meinem Schlaf. Ich schrecke hoch, um mich gleich darauf verwirrt in einem dunklen Zimmer wiederzufinden. Erinnerungen an den Abend mit Amy und Bella kommen hoch und ich brauche einige Sekunden, bis ich so richtig realisiere, dass ich mich in Bella's Zimmer befinde.

Mein Blick schweift automatisch zu meinen beiden Freundinnen, die immer noch tief und fest schlafen, was mich nur zum Teil überrascht. Denn ich weiß genau, dass Amy einen Bärenschlaf hat. Selbst ein Feueralarm würde es nicht schaffen, sie wachzubekommen. Aber das Bella ebenfalls so einen tiefen Schlaf hat, hätte ich nicht gedacht.

Ein weiteres Geräusch ertönt, dass mir eine Gänsehaut beschert. Nun bin ich mir ziemlich sicher, dass es von unten kommt. Ich höre etwas klirren, wahrscheinlich Glasscherben, die zusammengefegt werden.

Langsam und noch immer irritiert richte ich mich vollkommen auf und laufe mit leisen Schritten auf die Zimmertür zu, die ich nach kurzem ringen mit mir selbst öffne. Zögerlich setzte ich ein Fuß vors andere und versuche den Flur möglichst still entlangzulaufen, um dann am anderen Ende, wo sich auch das Treppengeländer befindet, innezuhalten.

Mein Herz schlägt wie verrückt gegen meine Brust und ich frage mich kurz, was um Gottes Willen ich hier tue. Seit wann habe ich so viel Mumm? Ich sollte verdammt nochmal Bella oder Amy wecken.

Was wenn das ein Einbrecher ist?

Oder es ist Damon.

Bei dem Gedanken an ihm schießt mein Puls in die Höhe und ich kann nichts gegen die Hitze tun, die in mir aufsteigt. Meine Hände fangen an komisch zu schwitzen und all die versuche sie irgendwie trocken zu bekommen, indem ich sie an meiner Pyjamahose abreibe, bleiben vergeblich.

Reiß dich zusammen, Ellie.

Ich nicke langsam, denn verdammt, meine Innere Stimme hat recht. Entweder ich beweise Mut und gehe runter, oder ich verkrieche mich zurück in Bella's Zimmer und quäle mich mit meinen Verschwörungstheorien. Und das letztere würde wahrscheinlich dazu führen, dass ich keinen Schlaf mehr abbekomme.

Schluckend hefte ich meinen Blick auf die Uhr, die an der Wand mir gegenüber hängt und versteife mich, als ich erkenne, dass es erst kurz nach drei ist. Gott, ich hoffe er war nicht bis jetzt draußen.

Du schaffst das, Ellie.

Mein Atem kommt nur noch stoßweise, denn mir ist bewusst, dass ich mich bereits entschieden habe. Mit wackeligen Beinen laufe ich die Treppen runter und versuche dabei Ruhe zu bewahren, was leichter gesagt ist, als getan.

Das könnt ihr mir glauben.

Kurz bevor ich an der offenen Küchentür ankomme, atme ich noch einmal tief durch und versuche mein viel zu schnell schlagendes Herz unter Kontrolle zu bekommen. Meine Finger zittern wie verrückt und ich spiele erneut mit dem Gedanken, schnell zurück zu laufen, doch ehe ich dieses Vorhaben überhaupt in die Tat umsetzten kann, werde ich abgelenkt.

Und zwar von einem Schmerzerfüllten Zischen.

Meine Beine scheinen einen Moment nachzugeben, doch ich lasse mich nicht weiter davon beirren, denn ganz plötzlich steigt meine sowieso schon große Neugierde rasant und ich trete ohne mir ein weiteres mal Gedanken darüber zu machen in die Küche.

Es dauert keine Sekunde und mein Blick fällt auf Damon, der sich über die Glasscherben gebeugt hat, die verstreut auf dem Boden liegen. Die Küche ist in Dunkelheit getaucht und die Tatsache, dass er mit dem Rücken zu mir gedreht ist, hilft auch nicht gerade dabei, etwas mehr zu erkennen.

Almost mine ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt