Chapter 66

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lovely • Billie Eilish, Khalid
&
Make Me (Cry) • Noah

Wir nähern uns der kleinen Menge und mein Blick fällt wie von selbst auf Riley's Mutter. Sie hat ganz rote Augen und steht wie damals im Krankenhaus neben ihrem Mann, der sie in einer halben Umarmung hält. Er sieht genauso traurig aus und ich erkenne mit jedem Schritt, mit dem wir uns ihnen nähren, dass auch er Tränen in den Augen hat.

Als wir bei ihnen ankommen, erkenne ich auch Amy. Neben ihr steht Luke und noch einpaar andere Leute, die mir aber unbekannt sind. An sich fällt mir auf, dass nicht besonders viele Menschen da sind und das ich die meisten von ihnen dennoch nicht kenne. Doch das ist eigentlich kein Wunder, denn ich kannte Riley nicht. Oberflächlich vielleicht, aber wir waren nie richtige Freunde.

Leider kam es nicht dazu...

Denn ich hätte sie wirklich gerne näher kennengelernt.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Riley's Mutter das Wort übernimmt und mit diesem auch die Aufmerksamkeit aller Menschen, die sich zu Riley's Gedenken versammelt haben. "Bevor... bevor wir beginnen, wollten wir... - mein Mann und ich euch alle willkommen heißen. Wir haben uns hier versammelt, um... um unsere Tochter Riley zu verabschieden. Viele stellen sich nun wahrscheinlich die Frage, warum wir keine Trauerfeier für Riley organisiert haben. Das hat den einfachen Grund, dass sie immer gegen eine war. Und ich schätze, ich Danke ihr dafür, denn... denn somit ist es leichter, dass möglichst..." Sie macht eine Pause und atmet tief durch, "möglichst schmerzlos hinter sich zu bringen..."

Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen und es fühlt sich an, als würde der Platz in meiner Brust immer enger werden. Eine Mutter so sehen zu müssen, ist das aller schlimmste auf der Welt. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was für ein Loch da in ihrem Herzen sein muss.

"Beginnen wir mit einem Gebet.", sagt ein mir unbekannter Mann. Ich sehe zu Bella, die genauso wie die anderen den Kopf senkt. Ich tue es ihr nach und bete zu Gott, dass Riley wo auch immer sie nun ist, ein besseres Leben haben wird. Das Gott ihr alle ihre Sünden verzeiht und das sie ihren Frieden findet.

Gleichzeitig wünsche ich dies auch ihren Angehörigen. Ihrer Familie. Ihren Freunden. Einfach allen Verbliebenen, die nun ohne sie weiterleben müssen.

Eine ganze Weile vergeht, in der alle Anwesenden beten und es ist so leise, dass ich glaube, ich wäre alleine. Mein Herz schlägt fest gegen meinen Brustkorb und mir fällt es immer schwerer, die Tränen zurückzuhalten. Bisher war ich noch nie auf einer Beerdigung. Ich hatte wirklich nicht gewusst, dass sowas so schmerzhaft ist. Ich hatte nicht gewusst, dass Menschen so unfassbar darunter leiden.

Als alle fertig sind, wird der Sarg in die Erde gesetzt. Riley's Mutter fängt an zu weinen, genauso wie ihr Mann und einige andere Anwesende. Auch Bella dreht sich einen Moment von mir weg und ich sehe, wie ihr Körper zu zittern beginnt. Amy wirft mir von weitem einen Blick zu, den ich traurig erwidere.

"B-Bevor wir... bevor wir uns von ihr verabschieden, wollte ich noch eine kleine Rede halten. Ich... ich wollte mich in Riley's und in meinem Namen bei jedem, der hier ist, bedanken. Ich danke euch, dass ihr meiner Tochter in dieser schweren Zeit beigestanden habt. Riley war vielleicht nicht das offenste Mädchen, aber sie war glücklich darüber, euch zu haben. Da bin ich mir sicher..." Zum Ende hin bricht die Stimme von Riley's Mutter und ihr Mann übernimmt das Wort.

"Riley... sie war ein besonderes Mädchen... Sie... sie konnte ihre Gefühle nicht so ausdrücken, wie andere es konnten, doch man hat ihr dennoch immer angesehen, was sie empfand... Sie war so furchtlos und tapfer... in manchen Momenten habe ich mir gewünscht, ich wäre es auch gewesen. Zumindest für sie..." Er streicht sich über die nassen Wangen und atmet tief durch. "Ich bin verdammt stolz darauf, so eine wundervolle Tochter wie Riley gehabt zu haben."

Almost mine ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt