Chapter 52

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Als ich am Abend in die Küche schlendere, greife ich sofort nach einem Glas und schütte mir einwenig Wasser ein.

Amy und ich haben den halben Tag bei Bella verbracht, da wir sie nach ihrem Zusammenbruch nicht alleine lassen wollten. Mit der Zeit schien es ihr besser zu gehen, doch wir haben beschlossen, dass es trotzdem besser wäre, wenn einer zur Sicherheit bei ihr übernachten würde.

Und da ich einfach einwenig Zeit für mich brauche, habe ich Amy darum gebeten. Und zu meinem Glück hat sie sofort zugestimmt.

Ich seufze.

Sie ist echt ein Engel..

Zusammen mit meinem Glas laufe ich ins Wohnzimmer, mit dem Vorhaben, endlich wieder etwas produktives zu tun. Zum Beispiel sollte ich mir über einige Dinge klarwerden und schauen, dass ich mich heute früher hinlege um endlich einwenig Schlaf abzubekommen, denn ich fühle mich in letzter Zeit wie eine halbtote Mumie.

Gerade als ich mich auf der Couch niederlassen will, klingelt es an der Haustür. Ich halte verkrampft inne und bekomme sofort Panik. Es ist schließlich mitten in der Nacht und meine Eltern übernachten bei einer Bekannten, was wiederum heißt, dass ich alleine bin und eigentlich keinen Besuch erwarte.

Oh mein Gott...

Paranoid suche ich das Wohnzimmer nach einem Gegenstand ab, womit ich dem vermeintlichen Verbrecher eins überziehen könnte und werde ziemlich schnell fündig.

Ich greife nach dem Baseballschläger, der neben dem Jackenständer steht und danke meinem Dad innerlich, dass er so vernarrt in diese Sportart ist.

Als es erneut klingelt, schlägt mein Herz laut gegen meinen Brustkorb und ich schleiche langsam und so leise wie nur möglich auf die Haustür zu. Vor ihr atme ich tief durch, ehe ich zögerlich durch den Spion sehe. Sofort erkenne ich die Person im spärlichen Licht und ich glaube für einen Moment, ich würde träumen.

Hektisch stelle ich den Baseballschläger wieder beiseite, reiße die Tür auf und starre in dunkle Augen. Augen, die ich unter tausenden wieder erkennen würde. Es sind die Augen des Menschen, von dem ich dachte, ich würde ihn vielleicht nie mehr wiedersehen.

"Damon?"

Meine Stimme ist leise und ich spüre sofort die Tränen, die versuchen sich einen Weg an die Oberfläche zu erkämpfen. Es ist verdammt nochmal peinlich, dass ich so sentimental reagiere und das ich mich fühle, als würde eine ungeheuer große Last von meinem Herzen fallen.

"Du hast mich also noch nicht vergessen.", witzelt er, doch ich kann nicht darauf anspringen, da der Schock ziemlich tief sitzt.

Ich glaub ich träume...

"Was... was machst du hier?", entkommt es mir dann eine Spur zu laut. Ich kann einfach nicht glauben, dass er gerade wirklich vor mir steht.

Das bilde ich mir sicherlich ein!

Damon schiebt seine Hände in die Hosentaschen, lässt mich dabei jedoch keine Sekunde aus den Augen. "Soll ich lieber wieder gehen?"

Meine Augen weiten sich erschrocken. "Nein! Ich meine nein... - ich.. ich hab nur nicht mit dir gerechnet.", murmle ich zum Ende hin peinlich berührt. Oh heiliger Bambus, was rede ich da nur für einen Mist?

Um Damon's Mundwinkel fängt es an zu zucken und ich bemerke sogar im schwachen Licht wie seine Augen zu funkeln beginnen. "Warum? Hast du etwa jemand anderes erwartet?"

"Was? Nein! Um Gottes Willen!" Ich laufe hochrot an und fange an, wie eine verrückte zu husten. Ich kann euch versichern, dass mir nichts im Leben so peinlich ist, wie meine Reaktion. Und Damon scheint sich auch prächtig darüber zu amüsieren, da er leise lacht. Und wow, mir ist noch nie zuvor so ein raues und melodisches Lachen zu Ohren gekommen.

Almost mine ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt