Chapter 46

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Als ich das nächste mal die Augen öffne, scheint die Sonne direkt durchs große Fenster und ich räkle mich erst einmal zufrieden, ehe ich mich in Bella's Zimmer nach meinen beiden Freundinnen umsehe, die ich nirgends ausmachen kann.

Ich bin ganz alleine im Zimmer und sonst ist es auch ruhig, was mich stutzig macht. Ein herzhaftes Gähnen verlässt meinen Mund und ich brauche eine gefühlte weitere Minute, bis ich mich endlich dazu überreden kann mich aufzurichten und langsam aus Bella's traumhaften Himmelbett zu steigen.

Der Boden ist kalt und als meine nackten Füße auf ihn treffen, seufze ich leise. Ich erinnere mich wie von selbst an den gestrigen Abend zurück und mir wird ganz warm ums Herz. Es schockiert mich immer noch, diese ganz neue Seite von Damon kennengelernt zu haben und ich muss sagen, ich habe mich in diese Seite verliebt. Ich habe mich in diese Sanftheit in seiner Stimme verliebt und in seinem Blick, der so weich und besorgt war. Ich konnte richtig spüren, wie er sich Sorgen um mich gemacht hat und das bringt mein Herz in meiner Brust dazu, Purzelbäume zu schlagen.

Doch als mir die Sache mit den Pillen und den Boxhandschuhen wieder einfällt, erlischt das Lächeln, dass sich kurz zuvor auf meinen Lippen gebildet hat.

Widerwillig verlasse ich Bella's Zimmer und versuche alle schlechten Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen, während ich mich leise auf den Weg nach unten mache. Ich streiche mir die Haare aus dem Gesicht und versuche meine Pyjama, - die aus einer kurzen Short und einem schlichten Shirt bestehen, dass mir Bella gestern zum schlafen gegeben hat zu richten, was mir nicht besonders gut gelingt.

Ich atme tief durch und als ich dann vor der Küche ankomme und verschiedene Stimmen wahrnehme, zögere ich einen Moment, ehe ich diese betrete und sich die Aufmerksamkeit mit einem Mal auf mich richtet.

"Da ist ja der Tollpatsch."

Ich bin echt überrascht, als ich Luke lachen höre und er im nächsten Moment auf mich zukommt, um mich in eine freundschaftliche Umarmung zu ziehen.

"Tut mir echt leid, dass ich lache, denn nach Damon schien es dir gestern echt Kacke gegangen zu sein, aber die Vorstellung, dass du tatsächlich die Treppenstufe verfehlt hast ist wirklich zum brüllen!", ruft er und zum Ende hin verfällt er wieder in schallendes Gelächter.

Etwas unwohl sehe ich mich weiter in der Küche um und entdecke auch die anderen. Amy und Bella wirken genauso wie ich es bin angespannt, denn wir drei wissen als einzigen, wie es gestern wirklich war. Denn ich habe die Treppenstufe nur aus einem einzigen Grund verfehlt und ich bin ziemlich erleichtert darüber, dass Damon bisher keinen Verdacht geschöpft hat.

"Ja, Ellie ist ziemlich tollpatschig.", kommt es nun von Amy, die versucht die Lage aufzulockern. Und mit diesen Worten lügt sie noch nicht einmal, denn ich bin tatsächlich verdammt tollpatschig. Ich kann mich noch genau an den Tag ihres elften Geburtstages zurückerinnern. Amy, ihre Familie und einige Freunde haben im Garten gefeiert und als wir gerade dabei wären zu singen und die Torte anschneiden wollten, bin ich über einen Wasserschlauch gestolpert und mit meinem Gesicht geradewegs in die Sahnetorte gelaufen.

Ich schüttle mich angewidert. Das ist keine schöne Erinnerung.

"Das ist sogar mir aufgefallen. Als ich ihr zum ersten Mal begegnet bin hat sie mir fast ihr Getränk ins Gesicht geschüttet.", bemerkt Damon amüsiert und reißt mich somit aus meiner Gedankenwelt.

Nun kann ich nicht anders, als zu ihm zu sehen und ich werde augenblicklich nervös. Sein überraschend warmer Blick liegt nämlich direkt auf mir und es scheint, als würde er ein Feuer unter meiner nackten Haut entfachen.

Luke lacht erneut los und klatscht dabei immer wieder begeistert in die Hände. "Das ist so geil! Wenn du nächstes mal spürst, dass du wieder über deine eigenen Füße stolperst, eine Treppenstufe verfehlst oder sowas in der Art tust, dann geb mir bitte Bescheid. Ich würde alles dafür tun, um mit dabei zu sein!"

Ich kann Luke nicht böse sein, dass er über mich lacht, denn es ist kein herablassendes Lachen, was ich sonst gewohnt bin, wenn es um mein Unglück in manch Situationen geht. Es ist vielmehr ein ansteckendes Lachen, doch mit einsteigen kann ich garnicht erst, da Damon's intensiver Blick auf meinem Körper dafür noch viel zu präsent ist.

"Lass sie in Ruhe, Luke.", sagt Bella, die ihm grinsend gegen den Arm boxt und sich dann auf einen der freien Küchenstühle gleich neben Amy niederlässt.

Luke greift nur kopfschüttelnd nach einem Apfel und gesellt sich zu Damon, der mit verschränkten Armen gegen die Anlage lehnt und seinen Blick noch immer nicht von meinem losreißt.

"Was ich mich seit gestern schon die ganze Zeit gefragt habe... Was hattet ihr überhaupt mitten in der Nacht im Flur zu suchen?" Damon's Blick schweift zwischen uns dreien hin und her und ich bemerke, wie wir uns beinahe im selben Moment versteifen.

"Äh.. wir haben einen Film geschaut. Das ist doch nicht verboten!", schießt es aus Bella heraus, die ihren Bruder mit erhobenen Brauen ansieht.

Damon legt schwach die Stirn in Falten. "Nein, natürlich nicht. Es hat mich nur gewundert, weiter nichts."

Bella nickt und atmet erleichtert aus, ehe sie sich wieder nach vorne dreht und bedrückt auf den Küchentisch starrt. Ich senke ebenso den Blick und verflechte unwohl meine Finger ineinander, nur um nichts sagen zu müssen und so tun zu können, als sei ich schwer beschäftigt.

"Ach, was ich euch Mädels noch fragen wollte: Habt ihr Lust, zusammen mit uns und einpaar anderen Freunden ins Freibad zu fahren? Das Wetter ist einfach klasse und wir würden uns über noch mehr Gesellschaft freuen. Vor allem, wenn sie so heiß ist.", kommt es plötzlich von Luke, der bis über beide Ohren grinst und sich abwartend an uns wendet.

Ich laufe rot an, während Amy und Bella synchron die Augen verdrehen, sich aber dennoch kein Lächeln verkneifen können. "Also von mir aus gerne. Ich wollte mich sowieso in der nächsten Zeit bräunen."

Amy stimmt Bella nickend zu. "Ich hab auch nichts einzuwenden. Solange ich Nathan mitbringen kann.", fügt sie dann strahlend hinzu.

Luke wirkt nicht allzu begeistert. "Meinst du deinen Freund Nathan?"

"Natürlich, wen sonst.", erwidert sie bekümmert, doch damit scheint das Thema auch schon beendet zu sein, denn Luke wendet sich genauso wie die anderen neugierig an mich.

Nun bin ich mit antworten dran, doch ich bin mir nicht besonders sicher. Klar, schwimmen gehen hört sich gut an, doch bei dem Gedanken daran das Damon und Aiden mit dabei sind und somit wahrscheinlich auch Riley, wird mir ganz mulmig zumute.

"Warum nicht.", gebe ich mich dann doch seufzend geschlagen, da ich die Chance noch mehr Zeit mit Damon verbringen zu können nicht einfach so ausschlagen kann. Das wäre nämlich verdammt dumm von mir.

Luke reibt sich zufrieden die Hände, ehe er sein Handy aus seiner Hosentasche zieht und sich mit einem "Ich bin gleich wieder da, sag den anderen nur schnell Bescheid.", entschuldigend von uns wegdreht und mich somit vollkommen Damon's durchdringlichen Blick ausliefert, der mich zum erschaudern bringt.

Und ganz plötzlich stelle ich mir die Frage, wie um Gottes Willen ich das den ganzen restlichen Tag aushalten soll?




A/N:

Das letzte Kapitel für heute. Ich konnte einfach nicht anders und musste es jetzt posten. Ist überhaupt noch irgendjemand wach?

Was denkt ihr, wird im Schwimmbad passieren?
Wie findet ihr Luke überhaupt?
Und wer ist euer Lieblings Nebencharakter?

Good night and sweet dreams guys.❤️

Almost mine ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt