Almost mine ✓

Chapter 44

"Wie wär's mit einem Film?"

Bella schüttelt abermals den Kopf.

"Schokolade?"

"Nein, danke."

Amy's Versuche Bella irgendwie aufzuheitern sind zwecklos, was auch sie zu bemerken scheint, denn sie lässt die Schultern hängen und wirft mir dann einen Blick zu, denn ich ziemlich genau deuten kann. Es ist der Tu-etwas-ich-schaff-das-nicht-allein-Blick und wie sonst auch muss ich einfach nachgeben.

"Ich denke es wäre am besten, wenn wir uns als erstes setzten. Meine Beine tun schon weh vom ganzen stehen.", fange ich zögerlich an und Amy's Augen funkeln mit einem Mal wieder.

"Ja, Ellie hat recht! Lasst uns... ins Wohnzimmer gehen.", schießt es aus Amy heraus, die ohne auf eine Antwort zu warten nach Bella's Hand greift, um sie dann in Richtung Wohnzimmer zu zerren und sie anschließend auf die Couch zu drücken. "Das ist doch schon viel besser."

Amy lässt sich neben Bella nieder, was wiederum dazu führt, dass ich mich ihnen gegenüber auf dem Sessel niederlasse.

"Und? Was gibt's so neues bei euch?" Amy blickt mit einem Lächeln in die Runde, dass nicht hätte verrutschter sein können. Man sieht ihr deutlich an, dass sie krampfhaft versucht die Stimmung wieder zu kippen, doch das geht nicht so einfach.

"Ich glaube es nützt nichts, wenn wir versuchen zu vergessen, was gerade passiert ist, denn das würde nicht klappen", fange ich an, halte jedoch mitten im Satz inne und werfe Bella einen unsicheren Seitenblick zu. Um ehrlich zu sein fühle ich mich gerade unfassbar fehl am Platz, denn mir ist bewusst, dass ich ihr nicht helfen und sie schon garnicht trösten kann. Man sieht ihr einfach an, wie getroffen sie von Damon's Worten ist. Sie will ihm eine gute Schwester sein und wahrscheinlich will sie auch, dass das Verhältnis zwischen ihnen wieder so gut wird, wie es einmal war.

"Deshalb denke ich, dass wir darüber reden sollten..", fahre ich dann fort und nun scheine ich sogar Bella's Aufmerksamkeit ergattert zu haben, denn sie hebt zum ersten Mal seit langem den Blick und sieht mir direkt in die Augen.

Ich schlucke.

"Ihr wollt darüber reden, dass Damon etwas verheimlicht? Dass er ein Problem hat, was jeder bemerkt haben müsste? Tut mir leid, aber ich kann einfach nicht mehr darüber reden. Ich zerbreche mir tagtäglich den Kopf über diese abgefuckte Scheiße, aber es bringt nichts. Absolut gar nichts!" Bella hält inne und schnappt nach Luft, ehe sie ebenso aufgebracht weiterspricht. "Damon vertraut mir nicht! Egal was ich ihn frage, er gibt mir keine konkreten Antworten. Ich glaube, dass ich niemals erfahren werde, was da vorgeht... bis es.. bis es womöglich zu spät ist.."

Mir stockt der Atem und ich kann einfach nicht glauben, was ich soeben gehört habe. "Wie genau meinst du das, Bella?", hake ich dann nach, in der Hoffnung, dass ich vielleicht nicht doch irgendetwas falsch verstanden habe.

Bella fährt sich verzweifelt übers Gesicht. "Jeden zweiten Abend kommt er mit Verletzungen nach Hause. Vor einigen Wochen noch war es seltener, doch mir kommt es allmählich so vor, als würden sich die Wunden häufen und ich habe Angst, dass es irgendwann nicht nur angeprallte Rippen, Schnittwunden und Blaue Flecken sein werden. Wer weiß, was er da draußen treibt..."

Ich unterbreche sie bedrückt. "Wir können ihm erst dann helfen, wenn wir wissen, was da vorgeht."

"Aber wie sollen wir das erfahren?" Amy blickt erwartungsvoll zwischen Bella und mir her, was mich nur noch mehr unter Druck setzt.

"Wir müssen wissen, was sich in dieser Tasche befindet, die er die ganze Zeit mit sich rumträgt.", schießt es dann plötzlich wie ein Geistesblitz aus mir heraus.

Bella's Miene bleibt gleich. "Ich habe schon einpaar mal versucht, einen Blick reinzuwerfen, aber Damon kam mir immer in die Quere. Er beschützt diese Sporttasche wie seinen Augapfel. Es ist sowieso schon verdammt schwer unbemerkt in sein Zimmer zu treten und wenn ich dann meistens suche, finde ich sie einfach nicht. Es ist, als würde sie sich in Luft auflösen."

Ich überlege und knabbere dabei fieberhaft auf meiner Unterlippe herum. "Wenn das so ist müssen wir ihn abfangen, wenn er später zurück nach Hause kommt und dann versuchen, irgendwie einen Blick auf die Tasche zu werfen. Das wäre unsere einzige Chance."

Amy pflichtet mir sofort bei. "Ja, aber es muss direkt nachdem er kommt passieren. Er darf garnicht erst Zeit haben, die Tasche zu verstecken oder so. Und ebenso darf er nicht bemerken, dass irgendetwas faul ist. Und damit er das nicht tut, brauchen wir einen Plan. Einen verdammt guten Plan. Und ich weiß auch schon genau, wie der aussehen wird."

Amy und Bella werfen sich einen vielversprechenden Blick zu, ehe sie beide zu mir starren, was mich total nervös macht. Ich habe keine Ahnung was gerade in ihren Köpfen vorgeht oder was ihre stumme Konversation zu bedeuten hatte, doch eines weiß ich genau: Es wird mir nicht gefallen.



A/N:

Da dieses Kapitel ziemlich kurz ist, folgt sofort ein weiteres. Ich hoffe das könnt ihr mir verzeihen, xD.

Kleine Info am Rande:
Wenn ich es schaffe, dann werde ich eine Lesenacht daraus machen, falls nicht, dann eben ein andermal.

Wer ist alles dabei?

Und wer freut sich schon auf Amy's Plan?

xoxo