Chapter 62

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Aiden atmet laut aus und ist der erste, der das Schweigen bricht. "Nein... - nein... dass ist nicht wahr."

"Es tut mir wirklich leid. Aber ihr Kampf ist zu Ende. Wir haben alles versucht.", kommt es vom Doktor, doch es ist, als würden seine Worte ein weites Rauschen sein. Sie sind zu hören, aber sie kommen einfach nicht im Verstand an.

Riley... ist tot?

"Nein, nein, nein." Aiden schüttelt den Kopf und bricht mit einem Mal zusammen. "Nein... sie... sie ist nicht tot! Riley kann nicht.... sie kann doch nicht... sie ist niemals..." Aiden entkommt ein Schluchzen. "RILEY IST NICHT TOT! SIE IST NICHT TOT!"

Ich zucke zusammen und stolpere einige Schritte zurück. Aiden fängt an zu schreien und stürmt plötzlich auf den OP zu, doch der Doktor stellt sich ihm sofort in den Weg und versucht ihn so gut es geht zurückzuhalten. "Junger Mann, Sie dürfen da nicht rein! Beruhigen Sie sich!"

"Lass mich los! SOFORT! LASS MICH LOS, ICH MUSS ZU RILEY!", brüllt Aiden und schlägt wie wild um sich. Sofort ist Damon bei ihnen und zieht Aiden mit all seiner Kraft zurück. Doch das führt nur dazu, dass Aiden versucht sich noch brutaler dagegen zu wehren. Er brüllt und weint und es ist kaum in Worte zu fassen, wie verloren er dabei aussieht.

"Lass mich sofort los! Ich muss da rein! Ich muss zu Riley! DAMON, LASS LOS!" Aiden's Schreie hallen durch den gesamten Korridor und ich halte mir wie von selbst die Ohren zu. Ich versuche seinen Schmerz nicht zu sehr an mich ranzulassen, doch es ist einfach unmöglich.

"RILEY! ICH BIN HIER! ICH BIN BEI DIR!", brüllt Aiden und alle meine Nackenhaare stellen sich auf grausamste Weise auf.

Damon drückt seinen Freund noch fester zurück. "Aiden hör auf... Aiden... - ich sagte hör endlich auf! Riley ist tot! Sie ist tot!"

Damon's Worte haben Aiden den Atem verschlagen. Sie haben ihm alle Kraft aus den Armen und Beinen gesogen und seine letzte positive Energie geraubt, die er noch zu haben glaubte. Mein Herz setzt für einen Schlag aus und Aiden's Gesichtsausdruck nach zu urteilen scheint seines nun komplett zu versagen.

"Riley... ist tot...", wispert Aiden und fängt urplötzlich an zu weinen. Er weint sich die Seele aus dem Leib und ich kann euch versichern, ich habe in meinem ganzen Leben noch nie etwas so trauriges gesehen. Ich kann beinahe schon durch seine Brust sehen und sein blutendes Herz erkennen. Langsam aber sicher quellt all die Hoffnung, die Wärme und die Liebe heraus.

Bis zu diesem Moment habe ich noch nie gesehen, wie ein Herz vor meinen Augen zerbricht. Doch nun tue ich es. Ich sehe, wie das von Aiden wie eine Bombe zerspringt und kein heiles Stück zurücklässt.

"Riley! Ich... ich kann nicht ohne dich... ich brauche dich...." Aiden's Stimme bricht und er sackt zu Boden. Er gräbt sein Gesicht tief in seine Hände und bricht in Tränen aus.

Er weint, während wir dastehen und nichts für ihn tun können. Wir können nichts tun, denn er hat eine geliebte Person verloren. Und sie wird nie mehr zurückkommen.

Ich schlucke, doch der Klos in meinem Hals wird immer dicker. Er nimmt mir die Luft zum Atmen und umso mehr ich realisiere, was passiert ist, umso mehr fühle ich mich, als würde ich ersticken.

Riley ist tot.

Sie ist wirklich tot.

"Aiden...", kommt es von Damon, doch weiter kommt er nicht, denn auch er bricht in Tränen aus. Damon wirft den Kopf in den Nacken und weint still. Er weint und haut im nächsten Moment mehrmals auf die Wand ein. Und überraschenderweise lässt es der Doktor einfach geschehen.

"Riley... wieso tust du mir das an? Wieso lässt du mich alleine?", ruft Aiden, doch seine Worte gehen in den unzähligen Schluchzern unter, die ohne Pause seinen Mund verlassen. Er weint und verzieht das Gesicht als würde er Höllenqualen erleiden. Und obwohl ich es nicht will, es treibt mir immer mehr Tränen in die Augen. Es sieht so aus, als würde er ertrinken und keine Kraft mehr haben, um nach oben zu kommen und nach Luft zu schnappen.

Almost mine ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt