Chapter 41

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Wie erwartet empfangen mich meine Eltern alles andere als glücklich, als ich gegen Mittag das Haus betrete und sie erschöpft in der Küche vorfinde. Meine Mutter fährt mich sofort wutgeladen an, während mein Vater versucht sie irgendwie zu beruhigen, was er nach einigen Minuten auch halbwegs schafft.

Zusammen setzten wir uns an den Esstisch und ich erkläre ihnen langsam was passiert ist. Die Geschichte mit der Prügelei und meinem kleinen Besuch im Polizeirevier lasse ich dabei natürlich aus, denn ich möchte nicht für den Rest meines Lebens Hausarrest bekommen und wenn ich ehrlich sein soll geht sie das auch nichts an.

Es reicht das sie wissen, dass ich die Nacht bei Bella verbrach habe, da sie meinen Beistand gebraucht hat.

"Darf ich jetzt endlich hoch in mein Zimmer? Ich bin noch ein bisschen müde und würde mich gerne hinlegen.", hake ich abermals nach. Voller Hoffnung blicke ich zwischen Mum und Dad her und versuche ihnen somit deutlich zu machen, dass sie mich genug mit ihrer Fürsorge überschüttet haben.

Mum kräuselt die Stirn. "Aber wir sind doch noch garnicht fertig! Ich hatte Todesangst um dich, kannst du dir das vorstellen?"

Ich seufze. "Natürlich kann ich mir das vorstellen, aber ich habe dir doch erzählt wie es war und ich bin ja jetzt wieder hier. Gesund und munter.", witzle ich zum Ende hin, was nur meinem Dad ein schmunzeln entlockt.

"Bist du auch sicher, dass es dir gut geht?", kommt es nun zum ersten Mal von meinem Vater, der mich aufmerksam betrachtet.

Ich schlucke unmerklich. "Ja, mir geht's super. Wie schon gesagt, ich bin nur ein bisschen müde. Und ich muss noch Hausaufgaben machen und für die Bioklausur lernen."

Mum scheint mit sich selbst zu ringen, da sie kurz das Gesicht verzieht, ehe sie zum Schluss widerwillig nachgibt. "Na gut, du kannst gehen. Aber wir sind noch nicht fertig! Dieses Gespräch wird morgen weitergeführt..."

Ich lasse sie garnicht aussprechen, da ich nach vorne schieße, ihr und meinem Dad einen Kuss auf die Wange drücke und dann sofort die Treppen hoch in mein Zimmer flüchte.

Sobald ich die Tür hinter mir schließe fängt mein Handy an zu klingeln. Ich hole es aus meiner Hosentasche und bin nicht überrascht, als ich Amy's Namen aufleuchten sehe.

Ich seufze, ehe ich den Anruf annehme. "Ja?"

"Ja? Ist das gerade dein Ernst? Das einzige mit dem du mich begrüßt ist ein einfaches Ja. Und das nachdem ich mir zwei verdammte Tage sorgen um dich gemacht habe? Ellie, mach mich nicht wütend!", schießt sie sofort zurück, was mich zum Grinsen bringt.

Ich will es wirklich nicht, aber es ist so süß und auch lustig zu sehen, wie viel ich ihr bedeute. Amy war schon immer ziemlich beschützerisch, was verständlich ist, wenn man bedenkt, dass wir uns schon seit unserer Kindheit kennen. Sie war meine beste Freundin im Kindergarten, in der Vorschule, in der middle-School und sie ist es bis heute noch.

"Sei bitte nicht wütend..-"

"Das bin ich aber!", unterbricht sie mich laut und ich muss mir ein auflachen unterdrücken.

"Amy, hör mir doch kurz zu. Es ist wirklich viel passiert gestern. Wenn du willst, kann ich dir alles erklären.", sage ich dann und höre Amy eine gefühlte Minute später am anderen Ende der Leitung seufzen.

"Gut. Wann und wo?"

****

Keine Stunde später sitze ich zusammen mit Amy an einem Tisch im Studentencafé und erzähle ihr alles, was passiert ist. Von meinem unangemeldeten Besuch bei Bella und dem Zwischenfall mit ihrem Vater an, bis hin zu der Begegnung mit Damon am Abend.

Almost mine ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt