Chapter 35

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Frustriert schließe ich meine Augen, nur um sie dann nach einigen Sekunden der Stille langsam wieder zu öffnen. Meine Lieder fühlen sich schwer an, genauso wie mein Herz, dass wie ein Gewicht an meiner Brust haftet. Im Taxi in dem Bella und ich gerade sitzen, herrscht eine schneidende Stille. Keiner wagt es, sie zu brechen, selbst ich nicht. Auch wenn ich Bella am liebsten sofort mit tausend Fragen bombardieren würde.

Reiß dich zusammen, Ellie.

Gerade ist nicht der richtige Moment um deine Neugier zu stillen. Nicht jetzt und wahrscheinlich auch nicht in den nächsten Stunden.

Ich schlucke schwer und erinnere mich wiederwillig an das zurück, was vor kurzem geschehen ist. Nachdem Damon ausgeholt und seinem Vater wahrscheinlich die Nase gebrochen hat, ging es erst so richtig los. Damon packte ihn am Kragen, drückte ihn gegen die Haustür und schien seine komplette Beherrschung zu verlieren.

Es hat mir das Herz zerrissen, ihn so zu sehen. Es schien, als würde er nicht mehr Herr seiner Sinne sein, beinahe so, als wäre er von seiner Aggression gesteuert wurden. In ihm schien etwas zu brennen, schon bevor sein Vater so verdammt respektlos von ihm, Bella und seiner Mutter geredet hat. Doch seine Bemerkung hat das Fass dann doch zum Überlaufen gebracht.

"Wir sind angekommen."

Die Stimme des Taxifahrers reißt mich aus meinen Gedanken und mein Blick schnellt wie von alleine zu Bella, die ihm genau in diesem Moment einige Scheine überreicht. Ohne ein weiteres Wort zu sagen oder einen Blick zu mir zu werfen, steigt sie aus dem Taxi und ich tue es ihr hastig nach.

Mein Blick fällt wie von selbst auf das Polizeirevier und ein dicker Klos bildet sich in meinem Hals. Kurz nachdem Damon auf seinen Vater losgegangen ist, hat auch er angefangen sich zu wehren. Bella und ich haben es nicht geschafft sie von einander zu entfernen, alles schien von Sekunde zu Sekunde schlimmer zu werden und für eine kurze Zeit dachte ich, sie würden sich umbringen.

Dann jedoch, kamen die Nachbarn raus und haben die Polizei gerufen. Bis die Beamten eintrafen vergingen einige Minuten, doch als sie dann ankamen, konnten sie die beiden Gottseidank voneinander reißen.

"Bist du dir sicher, dass du mit reinkommen willst? Ich schätze du solltest nach Hause, Ellie. Es ist schon dunkel und du bist sicher müde.", höre ich Bella dicht neben mir sagen, während wir die Stufen hochsteigen.

Sofort schüttle ich den Kopf. "Nein, ich lasse weder dich, noch Damon im Stich. Bitte lass mich mitkommen und euch helfen." Meine Stimme bricht zum Ende hin und da ich nicht möchte, dass Bella Verdacht schöpft, dass es mir in erster Linie darum geht, nach Damon zu sehen, füge ich schnell noch hinzu: "Ich würde nun sowieso nicht schlafen können. Wirklich."

Bella wirft mir zum ersten Mal einen Seitenblick zu, aus dem ich leider nicht schlau werde. Ich habe keine Ahnung, wie es ihr im Moment geht, doch ich schätze, ihr geht es mehr als nur scheiße. Ihr Bruder wurde schließlich festgenommen.

Ich atme tief durch, um mich wieder auf das wesentliche zu konzentrieren und laufe Bella stumm hinterher. Sobald wir das Revier betreten, läuft sie auf einen der Beamten zu.

"Wir sind hier um Damon Knight abzuholen.", erklärt sie, während sich der Griff um ihre Tasche verstärkt. "Meinen Bruder.", fügt sie dann noch hinzu, da der Beamte vor uns höhnisch eine buschige Brauen hebt.

"So einfach geht das nicht. Ich nehme an, dass sie von dem jungen Mann sprechen, der vorhin eingeliefert wurde. Er wollte uns einfach nicht seinen Namen nennen. Eigentlich hatten wir vor, ihn über Nacht hier zu behalten.", entgegnet er ziemlich monoton und schnalzt laut mit der Zunge.

Mein Magen verkrampft sich wie von selbst. Allein der Gedanke, dass Damon eine Nacht hinter Gitter verbringen muss, beschert mir eine eiserne Gänsehaut.

Bella knirscht mit den Zähnen. "Mein Bruder ist volljährig. Sie können ihn nicht hier behalten. Er hat nichts falsches getan."

Der Polizist, der nach seinem Namen's Schild zu urteilen Bob heißt, zuckt lediglich mit den Schultern. "Solange er nicht dazu bereit ist, mit uns zu sprechen, dürfen wir das durchaus. Die Nachbarn die den Notruf gewählt haben, haben uns vorhin berichtet, dass er sich mit dem anderen Kerl geprügelt hat."

Bella schnappt nach Luft. "Dieser Kerl ist sein Vater."

Bob scheint ziemlich überrascht, fängt sich aber schnell wieder indem er sich räuspert. "Das ist nicht mein Problem. Wir haben ihn festgenommen und wenn er nicht kooperieren will, dann muss er mit den Konsequenzen leben."

Bella reißt die Augen auf und stellt sich Bob in den Weg, der gerade an ihr vorbei laufen möchte. Ihre Stimme zittert und sie sieht noch übler aus, als ohnehin schon. "Ich bitte Sie.. lassen Sie mich mit meinem Bruder sprechen. Ich bin mir sicher, dass er dann reden wird. Bitte."

Meine Brust zieht sich zusammen und es fällt mir schwer zu atmen. Es ist schlimm sie so sehen zu müssen und ich kann einfach nicht glauben, dass wir uns gerade tatsächlich in einem Polizeirevier befinden. Gott, wenn meine Mutter das erfährt, wird sie mich umbringen.

Bob's Seufzen reißt mich aus meinen Gedanken. "Na gut, aber nur, weil er mir leid tut. Ich würde dennoch gerne mit einem Elternteil von ihm sprechen."

Bella wird ganz blass und ich habe kurz die Befürchtung, sie würde auf der Stelle umkippen. "Das..das geht nicht. Mein Vater würde sich nicht bereit erklären und.. u-unsere Mutter ist verstorben..", kommt es benommen von ihr und genau das gibt mir den Rest.

Sie ist Tot.

Die Erkenntnis überrascht mich nicht so sehr, wie sie es sollte, denn ich hatte schon befürchtet, dass sie nicht mehr am Leben ist. Ich habe sie bisher nämlich kein einziges Mal zu Gesicht bekommen und Bella hat sie auch mit keinem Wort erwähnt, was mich schon einmal stutzig gemacht hat.

"Oh.." Bob kratzt sich sichtlich überfordert am Hinterkopf, ehe er abermals seufzt. "Alles klar, du darfst zu ihm. Ein Kollege wird dich gleich zu seiner Zelle führen, aber mach schnell. Wenn er sich danach bereit erklärt, uns antworten zu liefern, wird es nicht mehr lange dauern und er wird entlassen."

Bella nickt erleichtert und läuft nachdem Bob einen seiner Mitarbeiter gerufen hat mit ihm mit und lässt mich somit alleine in der Empfangshalle stehen. Meine Schultern sacken zusammen und ich setzte mich nach einigen Minuten auf einen der Wartesitze in einer Stillen Ecke.

Ich kann einfach nicht glauben, was in den letzten Stunden passiert ist.

Mein Kopf dröhnt vom ganzen nachdenken, weswegen ich ihn an die Wand hinter mir lehne und versuche mich zu entspannen. Doch egal was ich auch mache und wie viel Zeit vergeht, in der ich stumm dasitze, dieser eine Satz hallt immer wieder durch meinen Verstand und lässt mir keine Ruhe.

Und zwar der Satz, in dem Damon's Vater schrie, Damon sei ein Abhängiger Verlierer.

A/N:

Hallo erstmal.👩🏻‍💻

Ich entschuldige mich hier für dieses wirklich schlechte Kapitel. Egal wie oft ich auch versucht habe es zu überarbeiten, irgendwie hat es einfach nicht geklappt.

Hoffe ihr hattet dennoch einigermaßen Spaß beim lesen!

Habt ihr irgendwelche Wünsche was in den nächsten Kapiteln passieren soll?

Und kennt einer von euch gute traurige Lieder, die vielleicht noch nicht soo bekannt sind?💫

xoxo

Almost mine ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt