Chapter 34

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Als ich eine halbe Stunde später vor Bella's Haus zum stehen komme, bin ich vollkommen durchnässt und außer Atem. Meine Kleidung klebt an meinem Körper, was kein besonders schönes Gefühl ist, während meine Brust unter meinen tiefen Atemzügen bebt.

Atemlos starre ich auf die große Haustür und zum ersten Mal beschleicht mich der Gedanke, dass es vielleicht doch nicht besonders klug von mir war, mitten am Abend, während es draußen in stürmen regnet herzukommen und das nur, um mit Bella zu sprechen. Gott, ich weiß ja noch nicht einmal, ob sie da ist.

Die Wahrscheinlichkeit das ich Damon anstatt ihr begegne ist groß und erscheint mir ohne jeden Zweifel als zu früh. Ich bin um ehrlich zu sein einfach noch nicht bereit dazu, ihm wieder unter die Augen zu treten. Nicht nach dem, was zwischen uns passiert ist, oder eher gesagt was fast passiert ist.

Alles wird gut, Ellie.

Eine Gänsehaut übermannt meinen Körper und allmählich holt mich die Kälte der eisernen Nacht ein. Ich befeuchte meine trockenen Lippen, ehe ich ein letztes Mal tief durchatme und die Klingel betätige. Einige Sekunden vergehen. Sekunden, in denen es still ist. Das Rauschen des Windes und der Regen der auf den dunkelgrauen Asphalt niederprasselt sind das einzige, was zu hören ist.

Dann jedoch, als ich denke, ich wäre umsonst wie eine verrückte hierher gerannt, höre ich schnelle Schritte die sich der Tür nähren. Ich halte wie von alleine den Atem an und stoße ihn erst wieder aus, als ich in zweipaar mir bekannte braune Augen schaue.

In Bella's Augen.

Ein erleichtertes Seufzen entweicht meinem Mund, doch ich halte wie versteinert inne, als ich Bella genauer unter die Lupe nehme. Ihre Pupillen sind geweitet, was darauf hindeutet, dass sie nicht mit mir gerechnet hätte, doch das ist es nicht, was mich von außen sowie von innen lähmt. Es ist ihre Erscheinung. Es sind ihre feuchten Wangen, die rot unterlaufenen Augen und das schimmern in diesen, dass mir zeigt, das es ihr alles andere als gut geht.

"Was ist passiert?", schießt es unüberlegt aus mir heraus und ich vergesse sofort den Grund, warum ich überhaupt hergekommen bin.

Bella wird noch blasser, als sie ohnehin schon ist und sieht panisch nach hinten, ehe ihr Blick wieder zu mir schießt. "Was.. was machst du denn hier, Ellie?"

Ich schlucke irritiert. "Ich.. wollte mit dir sprechen, aber das ist gerade unwichtig. Was ist mit dir?" Ich mustere sie aufmerksam und kann nichts gegen das komische Gefühl tun, dass sich in meiner Magengegend breitmacht.

Sie unterdrückt ein Schluchzen und schiebt die Tür ein Stück zu. Hinter ihr ertönt ein lautes Krachen, dass nicht nur mich, sondern auch sie zusammenfahren lässt.

"Das.. ich.. ich kann gerade nicht. Du musst jetzt gehen.. Sofort!", flüstert sie hektisch und ich bemerke erst jetzt, wie sich erneut Tränen in ihren Augen sammeln.

Ich schüttle hastig den Kopf. "Nein.. nein, ich gehe nicht, Bella! Nicht bevor du mir sagst, was los ist. Was verdammt geht da drinnen vor..-" Ich komme garnicht weiter, da erneut ein lautes Geräusch ertönt. Stimmen sind im Haus zu hören, doch sie sind zu weit entfernt, als das ich hören könnte, was genau sie da sagen.

Ich runzle verwirrt die Stirn und möchte einen Schritt auf Bella zutreten, doch sie drängt mich prompt mit einer Handbewegung zurück. "Nein, Ellie, du musst jetzt gehen! Bitte!", kommt es schniefend von ihr und ich erkenne, wie ihre Hände zu zittern beginnen.

Was verdammt passiert da drinnen?

"Du elender Mistkerl! Du kannst jetzt nicht einfach so gehen, nicht jetzt! Nicht dieses Mal!", höre ich urplötzlich eine andere, mir allzu bekannte Stimme schreien.

Almost mine ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt