Chapter 40

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Am nächsten Morgen habe ich mich noch immer nicht so richtig erholt. Damon's Worte hallen seitdem er einfach so gegangen ist in meinem Kopf herum und seine Berührung scheint sich in meine Haut gebrannt zu haben. Es fühlt sich an, als würde seine Hand immer noch auf meiner Wange liegen und als würde sein atemberaubender Duft um mich herum wehen.

"Ellie?" Die mir bekannte Stimme bahnt sich einen Weg in meinen Verstand und es braucht keine Sekunde, bis ich wieder in der Gegenwart angekommen bin.

Ich sehe mit großen Augen zu Bella, die gerade aus dem Bad gekommen ist und mit einer Handbewegung auf ihre Zimmertür deutet. "Kommst du jetzt mit runter? Ich halte es keine weitere Sekunde mit meinem leeren Magen aus. Wirklich! Ich fühle mich, als hätte ich zuletzt vor Jahren etwas gegessen."

Ich nicke hastig. "Äh.. ja klar! Warte nur einen Moment." Mit diesen Worten und einem schwachen Lächeln laufe ich an ihr vorbei ins Bad und verriegle die Tür hinter mir, um mich gleich danach gegen sie zu lehnen. Mein Puls schlägt schneller als sonst und ich bin urplötzlich total außer Atem.

Ich habe keine Ahnung was mit mir los ist, doch ich bekomme die Situation von gestern Abend einfach nicht mehr aus dem Kopf. Und Bella's Worte genauso wenig. Ich habe Angst, dass sie recht hat. Ich habe so verdammt Angst, dass ich Damon vollkommen ausgeliefert bin. Und am meisten habe ich Angst davor, dass er das selbe bei mir abzieht, wie bei Bella's vorherigen Freundinnen.

Was ist, wenn ich nur ein weiteres Mädchen bin, dessen Herz er brechen wird? Was ist, wen er mich fallen lassen wird? Werde ich dann jemals über ihn hinweg kommen können?

Frustriert fahre ich mir übers Gesicht und trete dann langsam vor den Badezimmer Spiegel. Meine Haut ist blass und ich sehe im allgemeinen ziemlich müde und mitgenommen aus. Meine Augen wirken matt, was ziemlich selten der Fall ist.

Was ist nur los mit dir, Ellie?

Was kann ein einziger Mensch mit dir machen?

Ich hole tief Luft, um sie gleich danach wieder auszustoßen. Meine Hände stütze ich rechts und links am Waschbecken ab und lasse meinen Kopf dann hängen.

Während ich also einfach so verharre, versuche ich mich endlich zusammenzureißen. Ich versuche Damon aus meinen Verstand zu drängen und mich auf das wesentliche zu konzentrieren. Mein Leben sollte sich nicht nur um ihn drehen. Nein, es sollte sich um mich drehen. Um mich, meine Freunde und meine Familie.

Denn das ist doch das wichtigste, oder?

"Ich geh schonmal runter in die Küche und bereite das Frühstück vor. Komm einfach nach, wenn du fertig bist.", höre ich Bella rufen, ehe gleich darauf eine Tür ins Schloss fällt und sich ihre Schritte entfernen.

Stumm lecke ich mir über meine trockenen Lippen und lasse dann seufzend vom Becken ab, um den Wasserhahn aufzudrehen und mir kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Als ich mich dann einigermaßen gesammelt habe und ein letztes Mal sichergegangen bin, dass ich auch nicht wie eine Vogelscheuche aussehe, verlasse ich das Bad und mache mich ebenso wie Bella zuvor auf den Weg nach unten.

Während ich den Flur entlang und dann die Treppen runter schlendere kann ich nicht anders, als mich paranoid umzusehen. Ich habe Angst davor Damon in der nächsten Ecke über den Weg zu laufen und dann wieder so panisch zu werden. Denn das würde ich werden. Er kann vielleicht so tun, als wäre nie etwas zwischen uns vorgefallen. So tun, als hätten wir uns nicht schon zweimal fast geküsst und als würde da nichts zwischen uns sein. Aber ich kann das nicht. Wirklich. Egal wie sehr ich es auch versuchen würde, es würde nicht klappen.

Niemals.

Ich bemerke garnicht, dass ich bereits vor der Küche angekommen bin. Erst als mir der Geruch von Rührei, Speck und Toast in die Nase steigt, wache ich aus meiner Traumwelt und betrete mit zittrigen Beinen die Küche, in der ich Gottseidank nur eine überraschend gut gelaunte Bella vorfinde, die gerade die Eier auf dem Herd umwendet.

Almost mine ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt