Chapter 36

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Ich lausche den Schritten der vorbeiziehenden Menschen und grüble, wie viel Zeit wohl schon vergangen ist, seitdem Bella von dem Beamten mitgenommen und zu Damon gebracht wurde.

Ich schätze ziemlich viel Zeit, denn die Halle leert sich allmählich und ich habe keine Ahnung, wie viel Uhr es ist. Mein Handy Akku ist leer, mein Hintern taub vom ganzen sitzen und mein Kopf erschöpft von dem durcheinander, der in ihm herrscht.

"Ellie."

Mein Kopf schießt in die Höhe und ich erblicke recht schnell Bella, die mit Damon im Schlepptau auf mich zukommt. Sie wirkt angespannt und auch sauer, während Damon ziemlich verschlossen hinter ihr herläuft und mir somit keinen Einblick auf seine Gefühle gewährt. Sofort springe ich auf und komme ihnen entgegen.

"Seid ihr fertig?", frage ich dann, um die unangenehme Stille zu überbrücken und schlinge meine Arme ganz nebenbei um meinen Körper, der unkontrolliert zittert.

Sie nickt knapp. "Ja, lass uns jetzt lieber fahren."

Ich folge ihr ohne ein weiteres und betrachte auf dem Weg nach draußen Damon, der ziemlich nah neben mir herläuft. Sein Blick ist undurchdringlich und sein Gesicht leicht zur Seite geneigt. Kurz überrollt mich der Gedanke, dass er vielleicht gar nicht will, dass ich hier bin und ich fühle mich sofort fehl am Platz.

Ich hätte nicht kommen sollen..

Stumm presse ich die Lippen zusammen und senke meinen Blick auf meine weißen Chucks. Erst als wir aus dem Revier raus sind, bemerke ich, dass es wieder angefangen hat zu regnen. Der Wind rauscht laut durch die Gegend und es ist noch kälter als zuvor, wenn das überhaupt möglich ist.

"Es ist ziemlich spät.", bemerke ich, während mein Blick zum Nachthimmel hinauf gleitet und mir stockt der Atem. Es ist eine lange Zeit her, als ich das letzte Mal den Sternenhimmel beobachten konnte und der atemberaubende Anblick der sich mir bietet entspannt mich. Genau so wie die Regentropfen, die auf mein Gesicht prallen und sich einen Weg nach unten bahnen.

"Ich bringe dich nach Hause.", kommt es von Damon, der mich aus meiner Starre reißt. Mein Herz macht einen Satz und die Vorstellung alleine mit ihm zu sein, lässt eine unheimlich große Unruhe in mir aufkommen.

"Das ist nicht...-"

Bella unterbricht mich bestimmend. "Das brauchst du nicht, sie kommt nämlich mit zu uns."

Damon's Augen verdunkeln sich und machen der tiefschwarzen Nacht Konkurrenz. "Ich denke das ist keine besonders gute Idee, Bella. Sie ist sicherlich erschöpft.", erklärt er dann in einem scharfen Ton, der alle meine Nackenhaare dazu bringt sich aufzustellen.

Bella knirscht mit den Zähnen. "Mir ist egal was du denkst. Sie kommt mit zu uns. Ich brauche nun eine Freundin und etwas Ablenkung."

Damon wirkt gereizt und möchte gerade erneut zum Widerspruch ansetzten, doch ich komme ihm hastig zuvor und räuspere mich laut. "Bitte streitet euch nicht wegen mir. Ich würde gerne kommen, aber natürlich nur, wenn du kein Problem damit hast." Zum Ende hin wende ich mich Damon zu und mustere ihn abwartend.

Dabei nutze ich die Gelegenheit um ihn genauer zu betrachten und muss mich mächtig zusammenreißen, um keinen komischen Laut von mir zu geben. Er sieht verdammt gut aus, auch wenn er erschöpft und angespannt wirkt. Seine breiten Schultern wirken einladend, genauso wie seine Augen, auch wenn sie momentan keine Gefühle widerspiegeln.

Damon fährt sich durch die Haare, ehe er unmerklich schluckt und kurz in meine Richtung sieht. "Ganz wie ihr wollt."

Meine Brust hebt und senkt sich unregelmäßig, während ich versuche sein Gesicht nach einer Regung abzusuchen. Doch nichts dergleichen ist zu sehen, was mir einen kleinen und doch schmerzhaften Stich verpasst.

Bella wedelt mit einer Hand in der Luft rum, um ein Taxi zu rufen, was ihr nach einigen Versuchen auch gelingt. Es hält am Straßenrand an und ich setzte mich schnell auf die Hinterbank neben Bella, die nachdenklich aus dem Fenster starrt.

Damon lässt sich auf dem Beifahrersitz nieder und nennt dem Taxifahrer seine Adresse, nur um dann auch aus dem Fenster zu schauen. Doch kurz bevor er dies tut, wandern seine Augen zum Rückspiegel und treffen auf meine.

Ich erstarre in meiner Bewegung und mir wird urplötzlich heiß und das obwohl es arschkalt ist. Einige Sekunden sehen wir uns gegenseitig in die Augen und es scheint, als würden sie mehr sagen, als es Worte könnten. Ich sehe etwas in ihnen funkeln, dass mich vollkommen in den Bann zieht.

Dann nickt er kaum merklich, so, als wolle er mich fragen, ob es mir gut geht. Langsam und bedacht nicke ich zurück und versuche zu lächeln, was mir nur halbwegs gelingt. Doch er scheint meine stumme Aufmunterung zu verstehen, denn auch um seine Mundwinkel fängt es an zu zucken. Doch ehe ich dies genauer betrachten könnte, dreht er sein Gesicht auch wieder dem Fenster zu und lässt mich mit einem pochenden Herz und abgehacktem Atem zurück.

Ich schlucke hart.

Wow..

"Wir reden wenn wir in meinem Zimmer sind."

Erschrocken blicke ich zu Bella, die mir einen ernsten Blick zuwirft. Dann dreht sie sich auch wieder weg, so, als würde sie keine Widerworte dulden.

Ich kriege plötzlich Panik und frage mich, ob sie unsere stumme Konversation vielleicht gesehen hat, verwerfe den Gedanken dann aber schnell wieder. Auch wenn es so wäre, dass wäre nicht Grund genug, um so sauer zu wirken. Ich brauche mir da also sicherlich keine Sorgen machen.

Ich nicke mir selbst zu, ehe ich versuche meine Gedanken zu etwas anderem schweifen zu lassen. Etwas schönerem. Und ehe ich mich versehe, denke ich an Damon. Und daran wie wunderschön er aussieht, wenn er lächelt.

A/N:

Einen schönen Nachmittag euch allen.👩🏻‍💻

Ich bin sehr gut drauf und das obwohl ich morgen eine Arbeit schreibe und noch nicht geübt habe. Dennoch kommt nun das Kapitel, weil ich einfach nicht noch länger warten konnte.

Wie fandet ihr es?

Wer möchte wieder mehr Ellie und Damon Momente?

Wir lesen uns bald wieder.❤️

xoxo

Almost mine ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt