Chapter 60

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To Build A Home •
Cinematic Orchestra

Nach einer dreißigminütigen Fahrt kommt der Bus endlich an der richtigen Haltestelle zum stehen und ich atme tief durch. Ich hole mein Handy raus und lese die neuste Nachricht, die gerade auf meinem Display erschienen ist.

Kane: Ich warte hinten auf dem Campus. Gleich neben dem Eingang.

Ich schiebe mein Handy zurück in meine Jackentasche und verlasse anschließend mit einigen anderen Passanten den Bus. Die kühle Luft umhüllt mich und ich mache mich langsam auf den Weg. Meine Beine tragen mich Richtung Ziel und ich werde unwillkürlich nervös. Ich weiß nicht warum, aber es ist das erste mal, dass ich mich so nah an einem College befinde. Mich nun auf dieses zuzubewegen (auch wenn es nur wegen eines Treffens mit Kane ist), verdeutlicht mir, was mir in nicht alt so langer Zeit bevorsteht.

Ich werde erwachsen.

Und ich weiß nicht, was ich davon halten soll.

In der Zeit bevor ich Damon und Bella kennengelernt habe, waren meine einzigen Probleme, die, für welches College ich mich bewerben soll. Ich habe nicht einen Gedanken verschwendet, der nichts mit der Highschool oder meinen Leistungen zutun hatte. Doch nun ist alles anders. Seit dem ersten Mal an dem ich in Damon's dunklen Augen gesehen habe, wusste ich, dass nichts gleich bleiben wird. Ich wusste, dass ich diesen Blick niemals vergessen würde. Und genauso wenig das Gefühl, welches es in mir hervorgerufen hat.

"Ellie!"

Ich hebe den Blick und treffe auf den von Kane. Er kommt schwach lächelnd vor mir zum stehen und schließt mich in eine Umarmung, die ich glücklich erwidere. Es ist schön, ihn nach so langer Zeit wiederzusehen.

"Hey... Wie geht's dir?", begrüße ich ihn zurück. Ein halbes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen und für einen Moment fühle ich mich wie ein Teenager, der eine normale Unterhaltung zusammen mit einem guten Freund führt.

Auch wenn Kane und ich uns in letzter Zeit einwenig auseinander gelebt haben, spüre ich die Freundschaft die und verbindet immer noch. Und das ist erleichternd. Denn man kann nie genug wahre Freunde haben.

"Ganz gut, schätze ich."

Ich sehe wieder zu Kane und erkenne sofort, dass er lügt. Ich seufze leise. "Kane... du hast letztens im Kino gesagt, dass du mir irgendwann erzählen willst, was es mit deiner Laune und deinem komischen Verhalten auf sich hat. Wäre jetzt nicht ein guter Zeitpunkt dafür?"

Kane schluckt merklich und knetet dann seine Hände. Er wird ganz nervös und fährt sich mehrmals übers Gesicht. Überrascht über seinen plötzlich panischen Gesichtsausdruck, halte ich inne. "Na los, erzähl es mir. Ich werde nicht locker lassen, dass weißt du."

"Das ist nicht so leicht, Ellie.", entgegnet Kane und sieht überall hin, außer zu mir.

Ich greife nach seiner Hand und drücke sie sanft. "Ich bin für dich da, Kane. Auch wenn es in der letzten Zeit nicht danach aussah. Wir sind Freunde. Und Freunde können sich doch vertrauen, oder?"

Kane's Blick trifft meinen und ich erkenne, dass er mit sich selbst ringt. Ich lasse ihm Zeit, denn ich rechne nicht damit, dass er sofort nachgibt, doch als er einen Moment später laut und verzweifelt die Luft ausstößt, bekomme ich einwenig Angst.

"Das ist so verkorkst und du wirst sicher total geschockt und enttäuscht von mir sein, wenn ich dir jetzt erzähle, was ist, aber irgendwem muss ich es anvertrauen. Und da du die einzige bist, der ich blind vertraue, bist du dieser jemand. Vielleicht ist das total blöd, schließlich bist du die beste Freundin meiner Schwester und auch das Mädchen... auch..." Kane atmet schwer und hält einen Moment inne, ehe er sich sammelt und die nächsten Worte leise rauspresst, "Auch das Mädchen, in das ich verliebt bin. Aber ich muss das loswerden! Bitte, hör mir zu und lass mich aussprechen, Ellie! Lass mich dir alles erklären..."

Almost mine ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt