Sieben

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Nach zwei Stunden Unterricht schaffte Ethan zwei Runden durch den Pool ohne zu strampeln oder unterzugehen. Olivia hatte einen perfekten Kopfsprung ins Wasser gelernt.

Nun spielten beide lachend im Pool. "Sie haben wirklich Freude am Schwimmen, oder?", fragte Mina, als Mike neben ihre Liege trat. Dieser grinste. "Und wie. Es tut gut zu sehen, dass zumindest die Kinder in diesem Haus normale Hobbys haben." Perplex hob Mina den Kopf und starrte ihn an. "Was meinst du?" Er legte den Kopf schief, lächelte aber noch immer. "Sag bloß du hast noch nichts gehört." "Nein, von was denn auch? Gut der Graf und das Personal wirken etwas verschlossen und von seinem Sohn will ich jetzt gar nicht erst anfangen..." Sie brach ab, als sich Mr. Moore mit einem Tablett näherte. Erst servierte er den Kindern eine Cola und dann wandte er sich an Mina und Mike. Für Mike hatte er ein Bier. (Anscheinend sein Stammgetränk, wenn er hier unterrichtete) Und Mina überreichte er einen kunstvoll verzierte Cocktail. "Danke, aber war das nicht ein bisschen viel Aufwand?" Mr. Moore schenkte ihr ein breites Lächeln. "Danke, dass Sie unserem alten McLean geholfen haben. Wir stehen in Ihrer Schuld. Er ist für uns Familie." "Das war doch selbstverständlich. Und außerdem tut mir das leid. Das muss schlimm für Sie alle sein, wenn jemand, dem man nahe steht, im Krankenhaus liegt."

Mr. Moore blickte sie an, als könne er nicht glauben, dass Mina das wirklich gesagt hatte. Er wirkte, als wolle er noch etwas sagen, denn mehrmals öffnete und schloss er den Mund. Schließlich blieb es bei einem "Danke, Miss Mina." und er verschwand im Haus.

"Ich muss dann mal los.", erklärte Mike, nachdem er ausgetrunken hatte. Er stülpte sich sein Shirt über und griff nach seiner Sporttasche. "Warte!", sagte Mina. "Was hast du vorhin gemeint?" Ein jungenhaftes Grinsen erschien auf Mikes Gesicht. "Wenn du mit mir essen gehst, erzähle ich es dir gern." Mina fiel die Kinnlade runter. "Du ... du willst mit mir essen gehen?" Er beugte sich zu ihr herunter. "Ist das so schwer zu glauben?" "Ich ... äh ... also ... okay!" "Samstag? Um acht? Ich hol dich ab." Bevor sie antworten konnte, hörte sie wieder Schritte hinter ihnen. Aiden trat auf die Terrasse. Zum ersten Mal trug er keinen Anzug wie sein Vater, sondern Jeans und T-Shirt. 

Er blickte zu Mina und Mike hinüber. "Hey, Mike.", grüßte er den Trainer. "Hey, Aiden. Alles klar bei dir?" Aidens Miene wirkte weniger reserviert als sonst. "Sicher. Wie läuft das Geschäft?" "Alles bestens." Im selben Moment klingelte Mikes Handy. Während er telefonierte, bedachte Aiden Mina mit einem abschätzenden Blick. "Ich muss jetzt wirklich los.", sagte Mike, nachdem er aufgelegt hatte. "Samstag. Um acht?", wandte er sich an Mina. Sie nickte nur. "Gut bis dann. Aiden, mach's gut." Er klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter und ging. 

"Du und Mike, hm?", fragte Aiden kühl. "Er hat mich nur zum Essen eingeladen. Seid ihr zwei irgendwie befreundet oder so?" "Ich wüsste nicht, dass dich das was angeht." "Was hast du eigentlich für ein Problem mit mir?" Langsam wurde es ihr echt zu blöd. Was bildete er sich ein? Sie hatte ihm doch nichts getan, oder? Natürlich antwortete er ihr nicht. Er sah sie nicht mal mehr an, sondern ging einfach ins Haus zurück. 

Die Kinder hatten nichts von dem Gespräch mitbekommen. Sie plantschten weiter im Wasser herum. "Kommst du auch rein, Mina?", fragte Olivia, als sie sich zu ihnen an den Beckenrand setzte. "Ich hab keinen Badeanzug dabei." "Kein Problem.", sagte Ethan grinsend und zog sie zu den beiden ins Wasser. Olivia und Ethan konnten sich kaum vor Lachen halten, als Mina auftauchte. "Na wartet!" Sie spritzte beiden etwas Wasser entgegen. Nun mussten alle drei lachen.

Die Schöne und das Biest (Märchenadaption)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt