Siebzehn

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Traurig betrachtete Mina sich im Spiegel. Sie war immer noch begeistert von dem unglaublichen Kleid, aber was nutzte es ihr wie eine Prinzessin auszusehen, wenn das Schloss um sie herum zu zerfallen drohte? Am schlimmsten war, dass ihr Versprechen den Kindern gegenüber vermutlich brechen musste. Sie konnte sich denken, dass auch für Aiden schwer war. Zumal er anscheinend auf irgendeine Art besonders war und sich damit als Bedrohung für seine ganze Familie sah.

Missmutig stieg sie die Treppen hinunter. Auf dem Weg in den Saal kamen ihr Ethan und Olivia entgegen. Olivia hatte eine Masche ins Haar geflochten. Ethan sah mit dem Anzug wie ein junger Anwalt aus. Sie musste lächeln. "Ihr zwei seht wunderbar aus. Euer Vater wird sich wirklich freuen." "Du siehst aber auch wunderschön aus.", sagte Olivia. "Dem kann ich nur zustimmen.", meldete sich eine andere Stimme zu Wort. Mina drehte sich um und sah Aiden am Treppengeländer lehnen. Er trug ebenfalls einen Anzug, hatte allerdings die beiden oberen Hemdknöpfe offen. Die beiden Geschwister stürmten lachend auf ihn zu und umarmten ihn stürmisch. Obwohl er eher zurückhaltend war, sah man Aiden an, dass er sich wirklich freute die beiden zu sehen. "Du hast dein Versprechen gehalten.", sagte Ethan grinsend. Dann liefen die beiden nach unten in den Saal.

Mina wollte beiden folgen, aber Aiden hielt sie sanft am Arm fest. "Du hast ihnen versprochen, dass ich komme?", fragte er ungläubig. "Sie haben dich wirklich vermisst.", wich sie aus. "Das hättest du nicht tun müssen. Ich weiß, dass du das Kindermädchen bist, aber für mich musst du dich nicht verantworten." "Das weiß ich. Gern geschehen." Sie versuchte neutral zu bleiben und nicht zu viel von der Freude zu zeigen, die sich in ihr breitmachte. Er war gekommen. Er hatte die Kinder nicht im Stich gelassen. Er hatte sie nicht im Stich gelassen. "Bist du bereit?", fragte sie, als sie vor der großen Doppeltür standen. Er sah ihr tief in die Augen, als könne er darin all die Entschlossenheit finden, die er brauchte. Er bot ihr seinen Arm zum Unterhacken ein. "Ja, bin ich."

Die Worte hingen wie ein Versprechen zwischen ihnen und gaben Mina das nötige Vertrauen um die Tür vor ihnen zu öffnen.

Die Schöne und das Biest (Märchenadaption)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt