Zweiundzwanzig

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Er war vor Luis Augen wieder zum Biest geworden. Das war für ihn genug Grund seine Waffe zu ziehen. Eher einer der beiden den anderen angreifen konnte, stellte sich Mina dazwischen. "Lassen Sie auf der Stelle die Waffe fallen, Luis!" "Geh nach Hause, Mina.", sagte Mike höhnisch. "Warum machst du dir die Mühe und verteidigst diese Kreatur? Er ist nicht mehr als ein wildes Monster." "Die einzigen wilden Monster hier sind du und dein Vater!" "Wenn du dadurch besser schlafen kannst.", antwortete Luis beinahe gelangweilt. "Mike, schaff sie mir aus den Augen, bevor ich sie auch erschieße." Er sagte das, als sei es das Normalste der Welt.

Mina hatte seine Worte gerade mal verarbeitet, da wurde sie auch gepackt. "Mina!" Aidens Stimme klang immer noch tief und samtig. Nur, dass diesmal Angst darin lag. Angst um sie. Er stürmte auf Mike zu und ab da ging alles schnell. Ein Schrei ertönte, Mina wurde zu Boden gestoßen und zwei Schüsse waren zu hören.

Als Mina die Augen öffnete, schleiften Luis und der andere Mann einen blutenden Mike aus dem Garten. Aiden lag, immer noch als Biest, reglos auf dem Rasen. Sie ließ sich neben ihn ins Gras fallen. War er etwa...

"Aiden!" Ihre Stimme hatte noch nie so verzweifet geklungen. Panisch suchte sie nach seinem Puls. Er atmete nur noch flach und unregelmäßig. Die Schusswunde war nicht zu übersehen. Blut hatte ihr nie etwas ausgemacht, aber nun, als sie Aiden so da liegen sah, wäre sie am liebsten zusammengebrochen.

Plötzlich tauchte noch eine Hand auf. Die alte Magiern saß neben den beiden. "Er stirbt, Mina." "Ich weiß.", brachte sie schluchzend hervor. "Retten Sie ihn, bitte! Irgendwie müssen Sie ihm doch helfen können!" "Offengestanden, wieso sollte ich? Er bedeutet mir nichts." "Ich ... Aber ... Weil ..." "Ja? Warum, Mina? Warum soll ich ihm helfen?"

"Ich kann ihn nicht sterben sehen. Ich ... Ich bin in ihn verliebt!" Mina hatte wirklich Angst, sie könnte ihr nicht glauben. Dass sie vielleicht dachte, sie würde das nur sagen, um den Fluch zu brechen. Aber nie zuvor im Leben hatte Mina etwas so ernst gemeint.

Die Dame lächelte. "Keine Sorge, ich spüre, dass du die Wahrheit sagst." Sie legte beide Hände auf Aidens leblosen  Körper und murmelte etwas in einer fremden Sprache. Die Wunde schloss sich langsam und Aiden sah bald wieder wie Aiden aus. Von dem Biest war weder innerlich noch äußlich etwas übriggeblieben.

Die Schöne und das Biest (Märchenadaption)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt