Dreizehn

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Mina hämmerte gegen alle Türen. Nur Mrs. Ortega, die Putzfrau, öffnete. Sie schilderte in kurzen Worten die Lage. Daraufhin schnappte diese sich einen Besen und warf auch Mina einen zu. "Sollten wir nicht die Polizei rufen?", fragte Mina, während sie nach unten rannten. "Keine Polizei! Die brauchen zu lange!", sagte sie mit ihrem spanischen Akzent.

Als sie unten ankamen war der Kerl schon weg. Nur Aiden lag im Gras. Aus einer Wunde am Kopf trat Blut. Auf seinem rechten Arm bildeten sich bereits Blutergüsse. Erschrocken ließ Mina den Besen fallen und sank neben ihn auf den Rasen. Sie durfte jetzt nicht die Fassung verlieren. Sie war auf solche Situationen vorbereitet! "Aiden! Kannst du mich hören?" Sie klopfte ihm ein paar Mal leicht gegen die Wange. "Aiden!" Er öffnete langsam die Augen. "M... Mina?", stammelte er. Sie unterdrückte sich ein Schluchzen. "Ja, ich bin's! Wir rufen dir einen Krankenwagen!" "Nein! Bitte... bitte kein Kra...Krankenhaus!" "Okay. Wir bringen dich erst mal rein! Mrs. Ortega?" Sie half Mina, ihn bis ins Erdgeschoss zu tragen. Dort warteten Jenny und Emma. Zusammen trugen sie in bis in sein Zimmer. Ein spartanisch eingerichteter Raum. Ein Bett, ein Schrank und ein Badezimmer.

Sie legten ihn in sein Bett und Mina machte die ärztliche Versorgung. Sie reinigte seine Kopfwunde und verband sie. Auf die Blutergüsse legte sie Kühlbeutel. Die anderen gingen inzwischen wieder schlafen. "Hast du sonst noch irgendwo Schmerzen?" Sie tastete vorsichtig seine Arme und seinen Bauch nach weiteren Verletzungen ab. "Nein.", murmelte er, sog aber scharf die Luft ein, als sie sein linkes Bein berührte. Mina krempelte seine Jeans hoch. Noch ein Bluterguss.

"Warum hat er dich so zugerichtet?", fragte sie seufzend. "Ich hab es verdient.", antwortete er ohne sie anzusehen. "Warum glaubst du so etwas?" Er setzte sich stönend auf. "Du hast mich gesehen, Mina. Du hast gesehen was ich bin." "Und?" Er starrte sie ungläubig an. "UND? Mina, ich bin gefährlich!" "Sind das deine Worte oder die von diesem ... Typen, der dich zusammengeschlagen hat?" Langsam verlor sie die Geduld. Warum erzählte er ihr nicht einfach was los war?

"Mina..." "Bitte, Aiden. Rede mit mir!" Er wollte aufstehen, vermutlich um davonzustürmen, knickte aber schon beim ersten Schritt ein und blieb liegen. Sie half ihm schweigend ins Bett zurück. "Du willst nicht reden? Ist okay. Aber du musst dich erst mal ein, zwei Tage ausruhen. Der Kerl hat dich übel zugerichtet. Du könntest sogar innere-." "Kein Krankenhaus!" "Schön!" Sie stürmte aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Und sie bezeichnete er als stur!

Die Schöne und das Biest (Märchenadaption)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt