Wir kamen, sahen und verliebten...

Und schon wieder entführen wir fremde Leute! Wir versuchen es zumindest...

Ines:

Unsere Zielperson, Paul Higgins, war sehr groß, sehr muskulös und dem Anschein nach sehr stark. Im Gegensatz zur Thorins Entführung, würden wir uns hier echt Mühe geben müssen!

„Hast du ein Plan, wie wir ihn aus er Gefecht setzten?“, fragte ich Anna, die nur den Kopf schüttelte.

„Wie wäre es mit improvisieren?“, fragte sie zurück und ich dachte nach.
Viel Zeit hatten wir eh nicht, um einen besseren Plan auszuhecken. Dann improvisierten wir halt! Was soll’s?!

„Gut, improvisieren wir.“, stimmte ich zu und Anna öffnete die Schranktür leise und vorsichtig, damit wir aus dem Schrank klettern konnten.
Leise schlichen wir uns an Paul Higgins heran, der uns den Rücken zugekehrt hatte und telefonierte.

Perfekt!

Anna und ich blieben einen Meter von Mr. Higgins entfernt stehen, sahen uns an und starteten dann den Angriff.
Doch leider lief es nicht so wie erhofft!
Während Anna auf seinen Rücken sprang und ihm den Mund zuhielt, versuchte ich ihn davon abzuhalten Anna von seinem Rücken zu ziehen und seine Hände zu fesseln.

Erfolgslos.

Mit einer Handbewegung, hatte er meine Handgelenke fest in seiner Hand und mit der anderen zog er Anna über seinen Kopf runter von seinen Rücken und hielt sie im Nacken fest.

Autsch!

Wie auf Kommando fingen Anna und ich an zu schreien und wild um uns zu schlagen. Irgendwie mussten wir uns ja befreien! Doch nichts half. Kein Kreischen, kein kratzen, kein beißen. Dieser Paul Higgins war einfach unbesiegbar! Und für Anna und mich war es wirklich frustrierend hier so hilflos in der Gegend rumzuhängen!

„Jetzt seid doch mal ruhig!“, schrie uns Mr. Higgins an und plötzlich wurde die Tür vor uns aufgerissen und fünf verwirrte Jungs starrten uns an.

„Was ist denn hier los?“, fragte Liam geschockt und die anderen sahen nicht weniger überrascht aus.

„Geht mal aus dem Weg, Jungs!“, grummelte Paul und drängte sich an den Jungs vorbei in die Umkleide, wo er Anna und mich auf die Couch schmiss und uns drohend ansah.
„Eine Bewegung und ihr wünscht ihr wärt niemals geboren!“, schnauzte er uns an und holte dann sein Walki-Talki von seinem Gürtel, um dort hinein zu sprechen.

„Paul was ist hier los?!“, fragte Louis ein wenig verärgert.
Die Jungs waren in der Tür stehen geblieben, musterten uns aber fragend.

„Die erkennen uns ja echt nicht!“, staunte Anna verärgert und Paul stockte. Er hörte auf mit seinen Kollegen zu reden und durchbohrte uns mit seinem Blick.

„Warum sollten die Jungs euch erkennen?!“, fragte er skeptisch nach.

„Sag du es ihnen!“, sagte Anna, presste ihre Lippen fest aufeinander.

„Ist ja klar, ich muss den blöden Teil übernehmen!“, maulte ich und warf Anna einen bösen Blick zu, bevor ich zu Paul und dann zu den Jungs sah.
„Okay, also die Jungs sollten uns erkennen, weil wir… ehm… wir haben uns vor vier Jahren getroffen…“, stotterte ich.
Ich wusste nicht, wie viel ich in Pauls Gegenwart sagen konnte! Wusste er, dass wir Harrys Onkel entführte hatten?! Wusste er, dass die Jungs UNS entführt hatten?!

„Die Jungs treffen viel Fans! Sie erinnern sich nicht an alle und das ist noch längst kein Grund in den Backstage Bereich einzubrechen und die Sicherheitsmänner zu attackieren!“, sagte Paul verärgert.

„Ich bin kein FAN!!“, sagte ich verärgert und warf Paul einen tödlichen Blick zu.
„Ich kannte diese fünf Vollidioten nicht mal bevor sie uns vor drei Jahren entführt haben!“, regte ich mich immer weiter auf.
Anna neben mir riss die Augen auf und versuchte mich am Arm wieder zurück auf die Couch zu ziehen. Die Jungs sahen ebenfalls geschockt aus und sahen sich untereinander fragend an. Gerade als ich weiterreden –oder mehr fluchen- wollte, sprintete Louis auf mich zu, stürzte sich auf mich und hielt mir den Mund zu.

„LOUIS!“, kam es verärgert von Mr. Higgins, der Anstalten machte zu uns zu gehen, um uns zu trennen, doch die restlichen vier Jungs hielten ihn zurück.

„Kein weiteres Wort!“, zischte Louis mir zu, während er halb auf mir und halb auf der Couch lag, seine Hand war immer noch fest auf meinen Mund gedrückt. Wir sahen uns kurz tief in die Augen, bevor ich nickte und dann wanderte sein Blick zu Anna, die ebenfalls nickte.

Dann endlich nahm er die Hand von meinem Mund. Er umarmte mich fest und drückte mir einen Kuss auf die Wange, bevor er von mir runterkletterte und dann Anna fest in den Arm nahm und ihr ebenfalls einen Kuss auf die Wange gab.

„ANNA! INES!“, freute er sich nun lautstark, damit Paul verstand, dass er uns kannte.

„Ihr kennt sie also?!“, fragte Paul skeptisch und musterte Louis, wie er einen Arm um Anna und den anderen um mich gelegt hatte.

„Jap! Das sind Anna…“, sagte er und zeigte auf mich, dann zeigte er auf Anna, „…und Ines!“
Harry räusperte sich laut und Louis sah verwirrt zu ihm.

„Anders herum!“, sagte Liam und sah Louis merkwürdig an.

„Eh‘ ja! Genau! Andersherum! Das ist Ines und das ist Anna!“, stellte er uns nun richtig vor.

„Du kennst die Mädchen ja richtig gut!“, sagte Paul kritisch und sah die Jungs einen nach den anderen durchdringend an.

„Ach komm schon, Paul! Wir kennen ihre Namen, naja bis auf Louis. Aber Louis ist ja auch doof!“, sagte Harry und Louis schnappte schockiert nach Luft.

„ICH?! DOOF?! Das sagt der richtige! Wer ist denn gestern von der Bühne gefallen?!“, fragte Louis herausfordernd.

„Da wirst du ewig drauf rumreiten, nicht?! Ich bin gestolpert und konnte mich nicht mehr halten!“, verteidigte Harry sich.

„Jungs!“, mischte sich nun wieder Liam ein und brachte die Jungs zum Schweigen.

„Sorry!“, kam es synchron von Louis und Harry.

„Besser! Hi Mädels!“, sagte Liam grinsend und kam auf uns zu, um uns zu umarmen.

„Ihr seht so anders aus! Ihr seid älter und größer geworden!“, staunte Niall, der uns ebenfalls
umarmte.

„Wäre auch komisch wenn nicht, Niall!“, sagte Zayn, der uns auch nochmal umarmte.

„Und ihr seid heißer geworden! Nicht, dass ihr vorher nicht heiß wart, aber jetzt seid ihr noch heißer!“, grinste Harry und wollte mich umarmen, doch ich hielt ihn auf Abstand.

„So nicht Freundchen!“, sagte ich bestimmt und er sah Anna an, die ihn breit angrinste.

„Doch, genau so!“, lachte sie und Harry umarmte sie fest und streckte mir die Zunge raus.

Oh man, das würde ja abenteuerlich werden!