Anna:
Irgendetwas ließ mich aufwachen. Als ich meine Augen einen Spalt weit öffnete, erkannte ich, dass ich in einem Bett lag. Nicht mein Bett. Und auch kein Bett, das mir bekannt vorkam!
Ruckartig setzte ich mich auf und sah mich erschrocken um. Ich konnte nichts sehen, weil es so dunkel war, aber ich hörte ganz klar, wie jemand neben mir nach Luft schnappte.
„Du solltest nicht aufwachen, ich wollte dich nur ins Bett legen, damit du es etwas bequemer hast.“, hörte ich Zayn sagen.
„Oh… Danke!“, sagte ich noch immer etwas verwirrt.
„Wo sind die anderen?“, fraget ich dann, als ich mich daran erinnerte, dass ich ja mit Ines und den Jungs nach Kanada geflogen war. Anscheinend war ich im Zimmer der anderen eingeschlafen.
„Niall und Harry schlafen, Liam, Louis und Ines sind noch im andern Zimmer, aber Louis und Ines wollten auch gleich nachkommen.“, meinte er und ging zum anderen Bett gegenüber, wo er und Louis schlafen sollten.
„Du hast Louis und Ines alleine gelassen?!“, fragte ich geschockt und schon sprang ich aus dem Bett. Naja, ich versuchte es wenigstens. Meine Füße waren in der Bettdecke verheddert und ich packte mich erstmal der Länge nach ab.
„Nein, Liam ist bei ihnen.“, sagte Zayn und beäugte mich skeptisch, wie da auf dem Boden lag.
„Brauchst du Hilfe?“, fragte er und im nächsten Moment öffnete jemand die Tür.
„Alles gut bei euch? Da kam so ein Krach aus eurem Zimmer.“, meinte Liam, der in der Tür stand und zusah, wie Zayn mir aufhalf.
„Ja, alles gut. Anna ist nur aus dem Bett gefallen…“, meinte Zayn und ich sah, wie Liam ein Lachen unterdrückte.
„Wo sind Louis und Ines?“, fragte Liam und erst jetzt fiel mir auf, dass die beiden ja eigentlich bei Liam sein sollten. Aber das waren sie nicht. Das hieß… Sie waren irgendwo in diesem Hotel, ALLEINE!
„Ich muss los!“, rief ich den beiden zu und rannte an Liam vorbei aus die Tür und begab mich auf die Suche nach Louis und Ines. Ich suchte die ganze Etage ab, doch blieb erfolglos.
Hmm… wo könnten die beiden sich verstecken? In der Abstellkammer? Im Hotelpool? Im Fahrstuhl?
Alles hervorragende Orte, um sich zu verstecken und… noch so einige andere Dinge zu tun! Eww! Kopfkino aus! Das will ich gar nicht wissen.
„Anna, was tust du hier mitten in der Nacht?“, fragte Paul, der erschöpft aus dem Fahrstuhl kam und mich auf dem Flur entdeckte.
„Ich suche ein Pärchen. Sind zusammen ziemlich ekelig, der Typ etwa zehn Zentimeter größer als das Mädel. Der Junge brünett und das Mädchen braun-blond.“, schilderte ich ihm. Hoffentlich würde er nicht erraten, dass ich hier Louis und Ines meinte. Der würde ausrasten, wenn er erführe, dass eine von uns was mit den Jungs hat. Außerdem wusste ich ja nicht ganz sicher, dass die beiden was miteinander hatten. Ich hatte da nur so ne Ahnung. Ich fragte mich gerade sowieso, dass ich Paul gefragt habe, ob er sie gesehen hatte. Sicherlich nicht, sonst wären Louis und Ines ja nicht verschollen!
„Jeffrey hat vorhin ein knutschendes Pärchen im Fahrstuhl gesehen, die sind in den obersten Stock hochgefahren.“, meinte Paul nur und ging an mir vorbei zu seinem Zimmer.
„Vielen Dank, Paul!“, rief ich ihm hinterher und sprintete dann in den sich schließenden Fahrstuhl aus dem Paul eben gekommen war. Schnell drückte ich den Kopf für das oberste Stockwerk und wartete ungeduldig, dass ich endlich ankam. Während ich leider viel zu viel Zeit im Fahrstuhl verbrachte, hatte ich viel zu viel Zeit zum Nachdenken.
Was, wenn es gar nicht Louis und Ines waren, die hier hochgefahren waren? Hätte Jeffrey die beiden nicht erkannt? Obwohl… Ines und ich sind ja eh erst seit wenigen Tagen dabei und wenn Louis sich richtig hingestellt hat, damit man sein Gesicht nicht erkennen konnte… Ach man , ich würde wohl auf mein Gefühl hören müssen und einfach mal nachgucken!
Als ich endlich oben angekommen war, schaute ich mich auf dem Flur um. Wo könnten sie hingegangen sein?
Mein Blick fiel auf ein Schild mit einem Pfeil und der Beschriftung ‚Dachterrasse‘. Volltreffer! Ines liebte Dächer! Genauso wie ich.
Ich lief schnell zur Tür der Dachterrasse und öffnete sie vorsichtig, damit sie keine Geräusch gemacht und mich verriet. Auf der Dachterrasse war so erstmal niemand zu sehen, doch ich hörte leise Stimmen. Als ich mich fast geräuschlos an die Stimmen angeschlichen hatte, sah ich Louis und Ines, wie sie versteckt hinter ein paar Sträuchern an der Wand standen und sich küssten! Eine geniale Idee bildete sich in meinem Hirn und ich musste unweigerlich anfangen zu grinsen. Perfekt! Jetzt muss ich nur noch ein Bild von den beiden machen!
Ich tastete meine Tasche nach meinem Handy ab, fand es jedoch nicht. MIST!
Dann würde ich wohl später ein Foto von ihnen machen müssen… ich bin mir sicher, dass war nicht das letzte Mal, dass die beiden sich geküsst haben!
„Keiner der Jungs und Anna darf davon erfahren.“, hörte ich Ines sagen und ich wurde wütend. Warum sollten sie mir und den Jungs das nicht erzählen?! Okay, vielleicht, weil Louis ne Freundin hat und so, aber komm schon! Ich war Ines beste Freundin und wie eine Schwester für sie! Sodas muss sie mir doch erzählen!
Ich machte auf dem Absatz kehrt und fuhr wieder in unser Stockwerk, bevor die beiden noch
mitbekamen, dass ich sie ausspioniert hatte.
Ohne anzuklopfen, stürmte ich in unser Zimmer und rannte erstmal in Zayn rein, der nur Boxershorts anhatte. Kein übler Anblick!
„Wo warst du?“, fragte er mich und ich löste meine Augen von seinem Oberkörper und schaute ihm nun in seine wunderschönen dunkelbraunen Augen.
Ach was soll’s?! Was Ines konnte, konnte ich schon lange!
Ohne zu zögern, legte ich meine Hände in seinen Nacken, zog ihn zu mir herunter und küsste ihn. Überraschender Weise –okay, vielleicht doch nicht so überraschend- wehrte er sich nicht dagegen und erwiderte sogar den Kuss.
„Nirgends!“, sagte ich, als ich mich von ihm löste und ging dann zu meinem Bett, auf das ich mich fielen ließ.
Zayn sah mich ein bisschen verwirrt an und ging dann auf mich zu.
„Was war das gerade eben, Anna?!“, fragte er entsetzt und ich musste kichern.
„Ach, ich weiß nicht. Du sahst gerade so gut aus in deinen Boxershorts und ich konnte nicht wiederstehen.“, sagte ich lässig und beobachtete, wie Zayn sich neben mir auf das Bett fallen ließ.
„Wieso hast du mich damals auf der Toilette geküsst?“, fragte ich ihn dann und er kniff die Augen zusammen.
„Ich weiß nicht genau. Ich wollte dich trösten und… es kam einfach über mich. Ich weiß es nicht.“, gab er zu und ich lächelte.
„Na dann sind wir schon mal zwei Leute, die keine Ahnung haben, was sie tun!“, sagte ich und grinste.
„Wiederholungsbedarf?“, fragte ich aus Scherz, doch Zayn nahm es ernst und ehe ich mich versah, lag ich im Bett anstatt zu sitzen und Zayn auf mir. Seine Lippen legten sich auf meine und ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich hatte es wirklich nur als Scherz gemeint…
Er hatte eine Verlobte. Perrie.
Es fühlte sich zwar echt gut an, wie er mich küsste, aber das konnte ich einfach nicht zulassen. Ich versuchte ihn sanft von mir zu schieben, doch das merkte er gar nicht. Gut, dann musste ich ihn halt anders dazu bringen, von mir zu weichen! Zuerst tat ich so, als würde ich den Kuss erwidern, doch als er seinen Mund öffnete, um den Kuss zu vertiefen, biss ich ihm auf die Lippe. Nicht nur so leicht, wie man das manchmal nun mal tat, nein, mit voller Kraft!
„AU!“, schrie er und sprang augenblicklich vom Bett auf.
„Du hast mich gebissen!“, stieß er entsetzt hervor und fasste sich an seine blutende Lippe.
„Du wolltest ja nicht von mir ablassen!“, sagte ich, als würde das alles rechtfertigen und legte mich ins Bett und deckte mich zu.
„Louis und Ines sind sicher bald hier, du solltest besser schlafen gehen.“, sagte ich und machte das Licht auf meiner Seite aus.
Ich musste jetzt schlafen, morgen würden wir einen Ausflug in die Stadt machen und da würde ich meinen Plan in die Tat umsetzten und Louis und Ines ausspionieren und verräterische Fotos schießen!
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Wir kamen, sahen und verliebten...
FanfictionDie Rückkehr! Anna feiert ihren 18. Geburtstag als Ines, die schon fast in Vergessenheit geraten war, wieder auftaucht und Anna an die Jungs von One Direction erinnert. Gemeinsam ziehen sie nach London und machen sich auf die Suche nach den Jungs. N...