Tot?! Doch nicht. Okay, jetzt sicherlich doch!

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Anna:

Alles tat mir weh. Vor allem mein Kopf. Es war der gleiche Schmerz, wie der nach einer Nacht mit SEHR viel Alkohol. Hatte ich gestern Alkohol getrunken? Was war gestern überhaupt passiert?
Vorsichtig öffnete ich meine Augen. Es war sehr hell und verschlimmerte noch die Schmerzen in meinem Kopf. Als sich meine Augen dann an das Licht gewöhnt hatten, erkannte ich Ines, die auf meinem Bett saß und mich besorgt ansah. Warte! Besorgt? Wieso?!

„W-was…“, fing ich an, doch mein Hals war so trocken, dass ich nicht weitereden konnte. Doch Ines verstand was ich wollte und war so gütig, mir alles zu erklären.

„Anna, die Ärzte sagen du wirst sterben.“, sagte mir Ines und ihr rollte eine Träne über die Wange. Schockiert riss ich meine Augen auf. Ich… ich würde sterben?! Mir stockte der Atme, ich hatte das Gefühl, dass mein Herz kurz aussetzte und ich merkte, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Ich wollte nicht sterben!!

„Aber warum?“, fragte ich leise und mit schwacher, zittriger Stimme. Ich konnte einfach nicht mehr klar denken. ‚Wieso?‘ war die einzige Frage, die sich in meinen Gedanken herumschlich. Ich wollte nicht sterben! Ich war doch erst achtzehn Jahre alt! Ich hatte mein ganzes Leben noch vor mir!

„Woher soll ich das wissen?! Unfall?! Alter?! Irgendwann muss jeder sterben, Anna! Alles hat ein Ende!“, sagte Ines und war mittlerweile richtig am Lachen. Die konnte sich gar nicht mehr halten und fiel mit Lachtränen in den Augen von meinem Bett. Gerade als ich sie anschnauzen wollte, bemerkte ich Louis, der in der Tür stand.

„Ja, sie hat Recht! Alles hat ein Ende. Nur die Wurst hat zwei!“, sagte er tot ernst und Ines lachte noch heftiger. Ob sie wohl daran erstickte? Hoffentlich! Gönnen würde ich ihr das gerade!

„DU HINTERHÄLTIGE, HIRNAMPUTIERTE, GESCHÄDIGTE, DUMME SCHLAMPE!!“, schrie ich sie dann auch gleich an. HUCH! Ha ha! Meine Stimme war wieder da!
„Weiß du eigentlich, was für einen VERDAMMTEN SCHRECKEN du mir eingejagt hast?!?! Ich dachte ich muss STERBEN!! Ich hab schon gedanklich mein Testament geschrieben!! WIE BESCHEUERT BIST DU EIGENTLICH?! Du erzählst mir, nachdem ich in einem KRANKENHAUS aufgewacht bin und mich an NICHTS des vorherigen Tages erinnern kann, dass ich STERBEN werde?!?!“, schrie ich sie lautstark an. In der Zeit, war sie wie erstarrt und starrte mich aus geweiteten Augen an. Aus den Augenwinkeln erkannte ich, dass Louis sehr ähnlich guckte und sogar zusammenzuckte, wenn ich meine Stimme hob. Ha! Die hatte ich mal so richtig eingeschüchtert! BAM!

„A-aber…. Anna… ich-“, stammelte Ines, doch ich ließ sie ihren Satz nicht beenden.

„ICH HASSE DICH! Und jetzt RAUS!“, schrie ich und beobachtete, wie Ines sich schnell aufrappelte und zur Tür eilte. Zurück blieb Louis der mich immer noch erschrocken anstarrte.
„Du auch! RAUS!“, schrie ich nun auch ihn an. Er ließ seinen Kaffee fallen und war schneller weg als man hätte ‚Karottenkuchen‘ sagen können!
Nun blieb nur ich zurück. Und der Schmerz. Und der Kaffee, der auf dem Boden verteilt war.

Nach einer Weile kamen dann immer wieder vereinzelt Schwestern und Pfleger, die nach mir sahen und auch den Kaffee wegwischten. Ab und zu schauten auch mal die Jungs rein, doch das taten sie auch nur einmal, denn jedes Mal wenn sie ihren Kopf durch die Tür steckte, schrie ich sie schon an und sie suchten das Weite. Mit Ines und Louis hatte es angefangen. Mit Liam ist es weitergegangen und zu letzte kamen Niall und Zayn. Nur Harry war noch nicht aufgetaucht.
Gerade als ich so am Einschlafen war, hörte ich, wie sich die Tür öffnete. Ich schielte durch meine halb geöffneten Augenlieder zur Tür und erkannte Harry. Gerade als ich ihn anschreien wollte, erkannte ich, dass er eine Tasse Tee in der Hand hielt. Genau genommen hielt er ZWEI Tassen Tee in seinen Händen. Hatte er etwa… für mich? Wie Süß!!

„Harry! Aber das wäre doch nicht nötig gewesen!“, freute ich mich und nahm ihm dankend eine der Tassen ab.
„Ist das… mit einem Schuss Milch?!“, fragte ich ihn entsetzt und er nickte betroffen.

„Entschuldigung, ich dachte du magst es mit einem Schuss Milch, aber wenn du es nicht magst, hol ich dir sofort einen Neuen…“, sagte er, doch ich unterbrach ihn.

„Nicht mögen?! Sag mal spinnst du?! Ich LIEBE Tee mit einem Schuss Milch!! Woher weißt du das?!“, fragte ich neugierig und nahm schnell einen Schluck von meinem Tee. LECKER!

„Ich weiß nicht. Ich dachte mir einfach, du bist der Typ, der seinen Tee mit Milch trinkt…“, sagte er und ich musste bis über beide Ohren grinsen. Was ein Traumkerl!

„Danke Harry! Du bist ein Schatz!“, sagte ich glücklich und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange.
„Du bist irgendwie der einzige, den ich nicht anschreien will!“, teilte ich ihm mit und er musste lachen.

„Muss am Tee liegen!“, sagte er immer noch lachend, doch ich schüttelte meinen Kopf.

„Ne, das liegt an den süßen braunen Locken!“, sagte ich und Harry wurde ein bisschen rot. Süß!
„Magst du mir erzählen, was jetzt mit mir los ist?“, fragte ich ihn und klimperte mit den Augen. Niemand konnte mir einen Gefallen abschlagen, wenn ich ihn so ansah!

„Du hast eine Gehirnerschütterung, ein gebrochenes Fußgelenk und eine geprellt Hand. Morgen wirst du wieder entlassen. Du bekommst sogar einen Rollstuhl!“, sagte Harry begeistert.
Wir saßen noch eine Zeit lang in meinem Bett und laberten, bis irgendetwas unter meiner Decke vibrierte. Na nu! Was war das?
Nach ein bisschen kramen, fand ich mein Handy unter meinem Kopfkissen. Ich entsperrte es und das erst was ich sah, war, dass ich ein neues Foto auf Instagram gepostet hatte. Gestern….
Schockiert riss ich meine Augen auf. Oh NEIN! Hatte ich das wirklich getan?!
Ich schaute genauer hin und wünschte ich würde im Erdboden versinken. Dem Anschein nach, hatte ich doch tatsächlich das Knutschfoto von Louines auf Instagram gepostet!!

Ines würde mich umbringen… egal wie krank ich war.

Wir kamen, sahen und verliebten...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt