yoonmin | 19

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At some point
I started looking at the ground more than the sky
It's hard even to breathe
I hold out my hand
But no one holds it

Freunde. Dieses Wort ist so relativ, dass es fast lächerlich ist.
Jeder hält alle, mit denen er sich zweimal nett unterhalten hat, für Freunde. Aber was sind Freunde tatsächlich? Freunde sind Leute, die mit dir durch dick und dünn gehen, immer zu dir stehen und deine perfekte Ergänzung darstellen. Davon kann es doch nicht viele geben. Oder? Und trotzdem gibt es Cliquen, die über fünf Leute zählen. Lege ich den Begriff Freundschaft zu eng aus und eine Freundschaft kann auch lockerer sein und deine Freunde müssen nicht immer alles verstehen?
Ich habe Angst davor, mich den falschen Leuten zu weit zu öffnen.
~ d-boy
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JIMIN
Ich habe Angst vor Yoongis Antwort. Beziehungsweise habe ich Angst davor, dass er gar nicht mehr antwortet. Seinen Twitter-Account deaktiviert hat oder noch schlimmer: meine Nachrichten gelesen hat und sich trotzdem nicht rührt.

YOONGI
Yoongi: ich habe Angst
Hoseok: ist mein Einschätzungsvermögen nicht mehr von wert oder rede ich neuerdings gegen eine Wand?
Yoongi: ich habe einfach Angst. Ich habe Jimin noch nie gesehen oder mit ihm gesprochen und trotzdem sagst du, ich solle ihm trauen. Es macht mir Angst, es nicht in der eigenen Hand zu haben, wie mich jemand sieht. Depressiv? Gut, so gebe ich mich halt im Internet, dahinter verstecke ich mich. Aber ansonsten weiß ich nicht, wie mich die Leute wahrnehmen.
Yoongi: das ist falsch ausgedrückt. Ich verstecke mich nicht dahinter, weil ich gar nichts anderes bin, was ich zeigen könnte.
Hoseok: und welcher Trottel hat dir den Schwachsinn eingetrichtert?
Hoseok: Yoon, ich habe deinen neusten Blogpost gelesen. Du hast mich - schon immer und für immer - und du kannst Jimin haben, denn der macht sich wirklich Gedanken um dich (muss es dir nicht langweilig werden, immer wieder den selben Kram über Pinkie zu hören?). Deine Frage ist berechtigt und ich finde tatsächlich, du definierst zu kleinkariert. Überleg doch mal; man muss doch auch Leute haben, mit denen man einfach Spaß hat, ohne ihnen jedes Geheimnis zu erzählen. Denn nur so kannst du deine Probleme vielleicht auch mal verdrängen. Außerdem gibt es ja doch genug Menschen, die sich für dich oder wenigstens d-boy interessieren. Das musst du sehen und nicht, wie scheiße alles ist und wie wenig Freunde du hast, denn das ist erstens der falsche Ansatz und zweitens völliger Bullshit.
Hoseok: es gibt soviel, mit dem du dich zeigen könntest, auch, wenn es dafür keine Ausdrucksweisen gibt, denn du bist einzigartig und dafür liebe ich dich
Yoongi: well. that escalated quickly.
Yoongi: aber danke, Hobi. Ich weiß nicht, womit ich dich verdient habe
Hoseok: jup, ich auch nicht x3
Yoongi: trotz deiner tollen Rede habe ich immer noch Angst
Hoseok: weißt du was?
Yoongi: Wasser ist nass?
Hoseok: heute mal wieder einen Clown gefrühstückt? xD
Hoseok: nein, aber egal was bald auf dich zu kommt. Lass es auf dich zu kommen

Yoongi: danke
Yoongi: das hast du vor einer ganzen Weile auch mal geschrieben.
Yoongi: damals, weil ich dir meinen Namen gesagt habe.
Yoongi: ich habe mich damals gefragt, wieso du dich so sehr darüber freust. Hobi sagt, du seist ein guter Mensch. Und ich weiß, das habe ich schon einmal geschrieben. Aber ich danke dir von Herzen. Was auch immer auf mich zu kommt, ich hoffe, ich werde dankbar und glücklich sein...

JIMIN
In letzter Zeit war Jungkook komisch. Und zwar nicht in dem Sinne, dass er komplett durchdrehte, sondern, dass er regelmäßig seine Hausaufgaben bei mir abschreiben musste, weil er sie am Vortag aus unerfindlichen Gründen nicht machen konnte.
Wobei sie gar nicht so unerfindlich waren, denn Jungkook hatte mir erst vor ein paar Tagen erzählt, dass ihn dieser Taehyung, der mich im Café so blamiert hatte, ihn ein wenig hintergangen hatte, um mit ihm in Kontakt zu treten. Trotzdem ließ Kookie diesen Typen einfach nicht links liegen, sondern traf sich jetzt tatsächlich mit ihm. Seitdem erkannte ich ihn teils nicht wieder. Aber eigentlich konnte ich froh sein, denn Jungkook war dazu erzogen wurden ein Deckchen zu sein und dadurch blieb ihm vieles verwehrt. Wenn ich erfahren würde, was Tae ihm eintrichterte, würde ich ihn entweder danken oder verprügeln. Mal sehen.
Aber heute war mal wieder so ein merkwürdiger Morgen, an dem ich ihn meine Koreanisch-Hausaufgaben abschreiben ließ, während er regelmäßig gähnte und sich die Augen rieb.
Es klingelte. In fünf Minuten würde der Unterricht beginnen, unsere Lehrerin saß schon vorne und eigentlich musste ich ihm noch etwas erzählen.
,,Jungkook, Maknae, mach mal hin, ich hab eine Frage", drängte ich ihn. Er schaute kurz von seinem Blick auf.
,,Wenn du Fragen zu der Grammatik hast, muss ich passen. Ich versteh sie ja selbst nur gerade so", murmelte er. Ich winkte ab.
,,Nein, es geht um deine Planung für den 30. Oktober", meinte ich. Interessiert legte er seinen Stift weg und forderte mich mit einem Nicken auf, weiter zu sprechen.
,,Ich hab dich doch bei unserem letzten Treffen mehr oder weniger dazu gezwungen, dir Musikvideos von BLACKPINK anzusehen, stimmt's? Ja, und die kommen ab Oktober bis Ende des Jahres auf Tour und da die Tour erst spontan auf die Beine gestellt wurde, kommen die Karten morgen erst in den Vorverkauf..."
,,...und am 30. Oktober sind sie in Busan und du würdest gerne mit mir dorthin gehen?", fragte mein bester Freund grinsend. Ich lachte, weil er mich so gut kannte und nickte.
,,Ich würde mich um vier Karten bemühen.", beendete ich meine Idee. Jungkooks Augenbrauen schossen nach oben.
,,Vier?"
,,Ja, vielleicht sogar fünf. Für dich, Hoseok, Taehyung, mich und..."
,,...Yoongi", beendete Jungkook lächelnd meinen Satz. Er wusste um meine Sorgen und machte sich zum Glück auch keine Vorwürfe mehr, sondern hoffte eher für mich mit.

~Nel

different worlds | yoonmin ; vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt