vkook | 18

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Jungkook POV

"Was fällt dir eigentlich ein, deinen Posten zu verlassen? Das alleine ist schon Unakzeptabel, aber dass du auch noch einen Kunden ignorierst? Generell hast du dir heute sehr viele Fehler geleistet. Die Kunden waren ständig unzufrieden!", giftete mich meine Mutter direkt an. "Jimin gings nicht gut, ich musste mich drum kümmern.", gab ich matt von mir, schließlich durfte ich mich nicht mehr so herumschubsen lassen. Sie war zwar relativ überrascht von meiner Antwort, da ich sonst nichts gesagt hätte, dennoch milderte dies nicht ihren Zorn, "Ich werde gleich Mrs Park anrufen. Aber du kannst dich umziehen gehen, ich brauche hier keine unaufmerksamen Verkäufer. Du hast mich enttäuscht, Jungkook."
Bei dem letzten Satz hob ich meinen Kopf, den ich die ganze Zeit über etwas zum Boden hin geneigt hatte und tatsächlich, ich erkannte Enttäuschung in ihren Augen. Das war seit Jahren nicht mehr vorgekommen und auch ziemlich das einzige, was mir Angst bereitete. Es war wie ein Stich ins Herz, als ich in ihre Augen sah; ich hatte sie wirklich enttäuscht.

Ich bemerkte ab dem Zeitpunkt nichts mehr so wirklich. Nur die helle Stimme, die eindeutig von Jimins Mutter kam, erlöste mich aus meiner Starre. Hinter ihr erkannte ich Jimins kleinerer Bruder und die beiden steuerten zielstrebig den kleinen Raum an. Natürlich ging ich hinterher und machte beim Laufen schonmal meine Schürze los. Jimin, unfähig wie er gerade war, versuchte gerade seiner Mutter zu erklären was passiert war, als ich dazustieß und die Führung übernahm. Seine Mutter schien zwar nur ein Drittel von dem zu verstehen, aber das war wenigstens etwas. Jimins Mutter fragte mich indirekt noch, ob Jimin vielleicht hier bleiben könnte, aber ich musste es, so Leid es mir auch tat, verneinen. Ich ging vor den Dreien raus und warf mich quasi schon auf den Platz, der gegenüber von Taehyung lag und vegrub meinen Kopf in meinen Händen. Ich brauchte gerade einfach eine kurze Pause und auch etwas Ablenkung, da kam mir Taehyung doch tatsächlich einmal gelegen.

Er sagte nichts, ich bemerkte lediglich seinen Blick auf mir und ich war unfassbar dankbar, dass er nichts sagte. Es wäre mir zwar angenehmer gewesen, hätte er mich gar nicht beachtet, aber was solls. Ich entfernte meine Hände von meinem Gesicht und fuhr mich kurz durch die Haare, als ich endlich einmal aufblickte. Ich fing an zu verstehen, was ich gerade getan hatte. Ich hatte mich nicht ernsthaft zu dem Jungen gesetzt, der dafür verantwortlich war, dass ich die ganze Zeit unkonzentriert war. Innerlich gab ich mir einen Facepalm, aber ändern konnte man es nicht mehr, also musste ich jetzt das Beste draus machen. Ich erinnerte mich an Vs Sätze; "Vielleicht ist er nicht so, wie du ihn wahrnimmst" , "Er ist auch nur ein Mensch, Jungkook", "Keine Angst, er wird dich wohl nicht auffressen". Und tatsächlich; ich beruhigte mich etwas.
"Schon fertig mit deiner Arbeit?", er schmunzelte leicht und ich zog die Augenbrauen zusammen. Wenn ich gerade nicht über ein Thema sprechen wollte, war es dieses. "Nicht so wichtig", gab ich dann nur von mir und er nickte. An dieser Stelle dankte ich Gott nochmals dafür, dass er es einfach hinnahm und nicht wie die meisten extra nachfragte. Meine Mutter war gerade nirgends zu sehen, deswegen stand ich auf und ging nach draußen. Mochte vielleicht etwas komisch für Taehyung wirken, aber hier war es nunmal sicherer für mich. Zum Glück verstand Taehyung was das Ganze sollte, oder er versuchte es, aber er stand auch auf und folgte mir.

Draußen sah er mich an und blickte mich fragend, mit einer Augenbraue nach oben, an. Ich schüttelte den Kopf, als Zeichen, dass es egal war. Es war eindeutig einfacher mit Taehyung umzugehen, wenn ich die Sätze hervorrief und langsam fing ich an einzusehen, dass V total Recht hatte. Es bereitete mir zwar immer noch Bauchschmerzen, ihm in die Augen zu gucken, aber das konnte ich ja versuchen zu vermeiden. "Was machen wir jetzt?", fragte ich, um die Stimmung etwas aufzulockern.

"Nunja, da du, warum auch immer, eher Schluss hattest, ist mein Zeitplan etwas durcheinander...", gab er etwas kleinlauter zu. Süß, anscheinend hatte er sich wirklich Gedanken gemacht. "-..aber ich müsste eh noch ein paar Besorgungen machen, da könntest du mitkommen." Ich nickte leicht und folgte ihm dann dem Weg entlang. 

different worlds | yoonmin ; vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt