vkook | 26

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Anmerkung: Bei Nel ist es schon der 30.10 während bei mir es noch circa eine Woche davor ist. So.. Don't get confused. ^-^

Jungkook POV

Heute war der Tag, an dem ich mit meinen Eltern reden wollte. Naja, ich wollte es wenigstens versuchen, denn -anders als Taehyung- war ich der Meinung, dass die ganze Idee idiotisch war und es sowieso zu nichts führen würde. Er bestand trotzdem darauf, selbst als ich das mögliche Kontaktverbot erwähnte. Seine Entschlossenheit wurde aber auch ihm zum Verhängnis, denn jetzt durfte er sich zu mir gesellen und mir Beistand während des Gespräches leisten. Eigentlich war der Plan simpel; Tae würde gleich zu mir kommen, dann würden wir auf meine Eltern, die beide noch auf der Arbeit waren, warten und schlussendlich würde das Gespräch folgen. Es konnte dennoch so viel falsch laufen und das gefiel mir gar nicht. Ich mochte lieber, wenn alles geregelt war und/oder nur eine geringe Wahrscheinlichkeit vorhanden war, in der irgendetwas falsch laufen könnte. Im besten Falle würde alles perfekt laufen, aber wie Taehyung mal zu mir gesagt hatte: "In meiner Welt existiert kein perfekt."

Es klingelte. Das konnte nur Taehyung sein und wäre mir dies nicht zu neunundneunzig Prozent bewusst, wäre ich wahrscheinlich nicht einmal aufgestanden um zur Tür zu gelangen. "Hey.", begrüßte ich ihn, bevor er mich schon umarmte und ich sie halbwegs überrascht erwiderte. Ich konnte ihn vor gut drei Wochen nicht ausstehen und jetzt liege ich hier in seinen Armen, diese ganze Geschichte wirkte so unreal, -einfach nicht echt. Die ganze Sache mit dem Kuss hatte ich immer noch nicht realisiert und dass ich ihm sozusagen meine Gefühle gestanden hatte erst recht nicht. Aber dass er sie quasi erwidert hatte, würde ich wahrscheinlich niemals verstehen. Er war so anders als ich, so unfassbar toll. Und seine Sichtweisen auf manchen Dinge faszinierten mich ungemein. Taehyung war einfach auf so vielen Ebenden besonders, Aber aus der ganzen Geschichte zog ich eine wichtige Lehre, die mir im späteren Leben echt helfen könnte; man sollte nicht zu schnell über Leute urteilen, vorallem, wenn man sie nicht kannte.

"Wann kommen deine Eltern denn heim?", holte mich Tae wieder zurück in die Realität und ich konnte das Glitzern in seinen Augen erkennen. Er freute sich immer noch darauf, aber spätestens wenn er meine Eltern kennenlernt, wird ihm die Vorfreude verlassen. "Circa eine halbe Stunde noch.", gab ich als Antwort und bekam ein Nicken seinerseits. Da wir immer noch im Eingangsbereich standen, ergriff ich seine Hand und zog ihn die Treppe hinauf, in mein Zimmer. Wir waren gerade in der zweiten Etage angekommen, da murmelte Tae "Schönes Haus habt ihr.", bevor er vor einem Bilderrahmen stehen blieb. Der Rahmenstand auf einer Kommode und als ich näher an ihn herantrat, wusste ich auch, um welches Bild es sich handelte. Denn dies war nicht das einzige Bild, was auf der Ablage stand. Es war ein Kinderfoto von mir und Jimin. Eigentlich sollte es dieses Bild gar nicht existieren, meine Mutter hatte damals nur ausversehen den Auslöser der Kamera gedrückt und so war diese, leicht verwackelte, Erinnerung entstanden. "Süß.", gab er nach einer Minute, indem er nur das Foto betrachtet hatte, von sich. "Und jetzt will ich dein Zimmer sehen." Ich nickte nur und ging voraus, bis zu der zweiten Tür auf der linken Seite. Ich bemerkte Taehyungs Präsenz hinter mir und drückte die Türklinke herunter. Es war eigentlich nichts besonderes, meinem Freund mein Zimmer zu zeigen. Dennoch war es speziell für mich und so verspürte ich eine gewisse Nervosität. Ich hatte mein Zimmer nie wirklich geschätzt, es war halt einfach mein Zimmer. Doch seitdem ich bei Tae zu Besuch war, wusste ich, wie fremd ein Zimmer doch sein konnte und ich war heilfroh, dass ich es wirklich 'meins' nennen konnte und es nicht irgendeins war.

In meinem Zimmer steuerte ich direkt mein Bett an, auf welches ich mich dann auch im Schneidersitz niederließ. Ich beobachtete Taehyung dabei, wie er sich jede kleine Ecke ansah und dabei sehr konzentriert aussah, so, als ob er hoffte, mehr über mich zu erfahren. Unterbrechen wollte ich ihn nicht, also guckte ich ihm einfach nur zu. Selbst, als er sich die ganzen Bilder, wo hauptsächlich Jimin mit drauf zu sehen war, anguckte, sagten wir beide kein Wort. Ich mochte diese Stille. Sie war nicht unangenehm und das überraschte mich immer noch; egal, wie oft eine Stille zwischen uns entstand, sie war die meiste Zeit über einfach nicht unangenehm. "Das hier ist also dein Reich..", murmelte er etwas geistesabwesend, bevor er sich zu mir auf mein Bett setzte. Ich lehnte mich automatisch gegen ihn und er schloss seine Arme um mich. Sofort verspürte ich das Gefühl der Geborgenheit, welches ich ungemein genoss. Es endete damit, dass wir später kuschelnd auf meinem Bett lagen, wobei ich meinen Kopf auf seiner Brust gebettet hatte und mit meinem Zeigefinger kleine Kreise auf seinem Bauch malte. Er hingegen strich mir mit seiner einen Hand über den Rücken, was mir oftmals ein wohliges Seufzen entlockte. Irgendwann jedoch konnte man ein Auto vorfahren hören und wenig später, wie die Haustür aufgeschlossen wurde und zurück ins Schloss fiel. Man vernahm zwei Stimmen, was wohl zu bedeuten hatte, dass mein Vater meine Mutter abgeholt hatte und sie nicht, wie üblicherweise, zu Fuß gehen musste. Und auch, dass unsere gemeinsame Zweisamkeit nun vorüber war und das Gespräch anstand. Ich wusste, dass ich es nicht unnötiger Weise herauszögern sollte und das wollte ich auch nicht, trotzdem blieb ich noch eine Weile liegen und fuhr mit meiner kleinen Massage fort. Taehyung, der auch bemerkte haben musste, das meine Eltern wieder da waren, drängte mich zu nichts und ich war ihm unendlich dankbar dafür.

different worlds | yoonmin ; vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt