different worlds | yoonmin ; vkook

vkook | 24

Jungkook POV 

Gähnend richtete ich mir auf und griff nach meinem Smartphone, welches seelenruhig auf meinem Nachtschränkchen lag. Es war schon nach zehn Uhr, das hieß, meine Eltern hatten mich nicht geweckt um gemeinsam zu frühstücken. Es verletzte mich auf gewisser Weise, aber dagegen unternehmen konnte ich doch nichts. Mein Alltag war nun mal so geworden und solange ich mein Leben leben konnte, nahm ich selbst das in Kauf. Da ich wusste, dass ich heute wohl kein Frühstück mehr bekommen würde, schrieb ich Taehyung an und vereinbarte ein Treffen. Viele würden mein Handeln nicht verstehen und mich als dumm abstempeln, immerhin hatte er mich belogen, aber schlussendlich war es mir egal. Ich wollte das alles nicht aufgeben und schon gar nicht wegen etwas, was uns im Endeffekt nur geholfen hatte. Außerdem hatte ich das Gefühl, das es ihm wirklich leid tat und er es bereute. Lange musste ich nicht auf eine Antwort warten und so machten wir aus, dass er mich gleich abholen sollte. Die Adresse schien er nicht zu benötigen, vielleicht hatte er sie sich noch von unserer ersten Begegnung gemerkt. Auch wenn ich diesen Gedanken absurd fand, denn ich würde diese Information einfach als unwichtig abspeichern um sie schlussendlich zu vergessen. Ich meine, er hatte zu dem Zeitpunkt nicht mal die Bestätigung, das wir uns je wiedersahen und merkte sie sich trotzdem. Er schaffte es wirklich mich immer zu überraschen, auch wenn er wahrscheinlich gar nicht wusste, wie sehr mich das erfreute. Das Verlangen nach Taehyungs Nähe schien sich verdreifacht zu haben nach gestern. Ich wollte nochmal seine Arme um mich spüren, ich wollte, dass er mich wieder für so zerbrechlich hielt und mir seine Zuneigung zeigte. Und dabei hatten wir uns einfach nur umarmt, nicht mehr -aber auch nicht weniger. Er hatte mich so behandelt, wie es normale Freunde auch getan hätten, nicht? Ich steigerte mich definitv viel zu sehr rein. Auch der Kuss auf meinem Kopf hatte keine Bedeutung, es war lediglich eine nette Geste. "Irgendetwas hast du an dir, was dich unglaublich begehrenswert macht", hatte er gesagt und vielleicht auch wirklich so gemeint. Die Erinnerung daran, ließ mich leicht lächeln. Es war ein klarer Fall; ich war verliebt. In einen Jungen. In Taehyung. Und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. 

Nachdem ich mich geduscht, umgezogen und halbwegs bereit für den Tag war, entschied ich mich auch endlich die Treppe herunter zu gehen. Schon als ich den ersten Fuß auf den Laminatboden setzte, höre ich die Stimme meiner Mutter, wie sie mich rief. Nur weil ich mich anders benahm als sonst, war mein Respekt nicht weg. Also ging ich hinüber zur Küche und schaute sie fragend an. "Hast du schon etwas neues von Jimin gehört?" Zugegebenermaßen verwirrte mich diese Frage etwas, denn eigentlich wusste sie nichts von den 'Problemen', die Jimin und ich in letzter Zeit hatten. Und selbst wenn, die Sache war doch schon gegessen, -ich hatte ja mit ihm darüber gesprochen. "Nein.. Warum fragst du?", fragte ich und nahm einen Apfel genauer unter die Lupe; ich hatte Hunger und wusste nicht, wie ich Taehyung überreden konnte, mit mir Frühstücken zu gehen. "Oh.", sagte sie und machte eine kurze Pause, "Ich hätte mir eine Verbesserung seiner gebrochenen Nase gewünscht." Ich ließ den Apfel wieder in den Korb fallen und sah sie entrüstet an. Ich durfte mir auf gar keinen Fall anmerken lassen, das ich davon noch nichts wusste, also nickte ich nur und murmelte ein "Achso, ja." Sie wand sich wieder dem Essen zu und signalisierte mir, das ich jetzt wieder gehen durfte -und  wahrscheinlich auch sollte.  Während ich jedoch die Treppen wieder hochlief, (was sich genau genommen nicht wirklich lohnte, denn in zehn Minuten würde Taehyung hier aufkreuzen) holte ich mein Smartphone hervor und ging, nachdem ich es entsperrt hatte, direkt auf Jimins und meinem Chat. Er war online, wie passend.

Hyung

Hey.. Ist alles okay? Ich habe es gerade von meiner Mutter erfahren. Warum hast du dich nicht gemeldet?

Es ist alles okay, meine Nase schmerzt nur etwas.

Was machst du denn auch nur für Sachen..