vkook | 2

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Jungkook POV

"think about it"

So endete der Blog-Eintrag meines derzeitigen Lieblingsbloggers, dem D-Boy.
Eigentlich wollte ich gerade anfangen Jimin, meinem besten Freund, den Beitrag vorzulesen, da bemerkte ich dass wir uns leider schon an der Kreuzung befanden, an der sich unsere Wege trennen würden.
Ich rief ihm noch ein "Hey Jimin! Ich habe dir ein Link geschickt, schau dir die Seite mal an!" hinterher und drehte mich, nachdem ich festgestellt hatte ob er mich auch wirklich verstanden hatte; was spätenstens nach seiner Umdrehung zu mir klar war, nach vorne und trat auch endlich mein Heimweg an.

Obwohl ich heute die ganze Zeit über mit meinem Handy beschäftigt war, unteranderem da ich die Eintrage von D-Boy versuchte zu analysieren, war die Verabredung mit meinem besten Freund trotzdem schön.
Er musste meinen Redefluss zwar oft unterbrechen, da ich einfach viel zu viel erzählte. Ihr müsst wissen; wenn mich etwas interessiert reicht nicht nur dass ich so gut wie möglich alles darüber weiß, nein, alle in meinem Umfeld müssen diese Sachen auch wissen und verstehen.

Das ist eine schon nervige Eigenschaft von mir, aber Jimin nahm es locker.
Oder er tat so und wollte mich eigentlich am liebsten umbringen.
Das könnte ich ihm nichtmal verübeln, da es schon.. nervig war, von jemanden zugemüllt zu werden mit Informationen, die einen gar nicht interessieren. Oder eben noch nicht interessieren. Nicht selten war es der Fall dass ich andere mit meinen Interessen auch begeistern kann.

Aber kommen wir wieder zum Wesentlichen; warum sein Blog?
Ehrlich gesagt habe ich ihn durch Zufall gefunden und mich sofort in seine Blog-Eintrage "verliebt". Es ist eben etwas anderes als ein Modeblog, wovon ich auch angetan bin, aber sein Blog verzaubert mich quasi.

Die Person dahinter kannte ich nicht, daher wusste ich nicht, ob die Person sich das alles nur ausdachte oder wirklich so ein Leben führte.

Meiner Meinung nach klang das aber alles sehr echt und.. emotionsvoll, obwohl man eher behaupten würde, dass solche Personen eher emotionslos sind. Aber wie konnte ich das schon beurteilen? Ich war noch nie so weit "unten" wie der Verfasser und solche Gedankengänge hatte ich ebensfalls nicht. Und wenn ich sie mal hatte, dann eher selten, -und wenn waren sie nie so stark, dass sie die Oberhand gewannen.

Ich hoffte nur wirklich Jimin guckte sich diesen Blog an und verstand, was ich so ästhetisch an ihm fand. Vielleicht könnten wir uns dann mal zusammen darüber unterhalten, was der Blogger damit wohl gemeint haben könnte -oder eben nicht.
Theorien zu erfinden macht eben zu zweit mehr Spaß, als alleine.

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Direkt nach Hause ging ich nicht wirklich, sondern zu dem Café meiner Mutter. Dort jobbte ich übrigens öfter mal und wurde dafür sogar bezahlt. Ich hatte ihr, was ein guter Sohn ich doch war, zwar schon öfter gesagt, dass sie das lassen beziehungsweise mir wenigstens etwas weniger geben soll, aber das hat nur wenig gebracht. Dennoch legte ich immer mindestens die Hälfte des Geldes wieder in die Kasse oder in das kleine Sparschwein, was bei uns Zuhause stand.
Sie schien es entweder nicht zu bemerken oder sie ignorierte es schlichtweg, wobei mir die zweite Option lieber wäre.

Währrend ich das Cafè betrat, hatte ich schon den mir altbekannten Geruch von Kaffee in meiner Nase. Eigentlich wollten wir es verkaufen, nachdem meine Großeltern es uns vererbt haben, aber meine Mutter wollte es unbedingt ausprobieren. Da wir mit dem Café auch noch etwas Geld vererbt bekommen haben, haben wir dieses dafür genutzt um das Café so gut es geht zu renovieren.

Natürlich sah man, dass es nicht mehr das jüngste war, aber das gibt dem ganzen nochmal eine sehr entspannte Atmosphäre. Ich hätte echt nicht damit gerechnet dass alles so reibungslos klappen würde, aber das hat es. Vielleicht hatten wir es auch der guten Lage zu verdanken, aber hier war immer was los. Es lief sogar so gut, dass meine Mutter vor einem Jahr einfach ihren Job als Sekretärin aufgegeben hat um sich voll und ganz auf das Café konzentrieren zu können. Und sie ist glücklicher als eh und je.

"Jungkook-ssi? Könntest du dich für die restliche Stunde um das Café kümmern? Ich muss gleich los um die neuen Blumen und Karten abzuholen.", mit dem Satz begrüßte mich meine Mutter. Ich nickte ihr kurz zu und ging dann in den kleinen Hinterraum, wo ich mir eine Schürze aus dem Schrank nahm und diese schnell umbund.

Als ich rauskam, bekam ich noch ein schnellen Kuss von meiner Mutter auf die Wange und weg war sie.
Heute war nicht wirklich viel los oder es lag einfach nur an der Uhrzeit. Wer wollte denn noch um 17 Uhr ein Kaffee oder ein Stückchen Kuchen genießen?

Kurz vor Feierabend kam noch ein neuer Kunde herein und ich stöhnte innerlich auf. Es gibt einfach nichts nervigeres als das. Dennoch, der Kunde ist König und so fragte ich mit einem breiten Lächeln im Gesicht, was ich für ihn tun könnte.

Hätte ich damals schon gewusst, was für eine wichtige Rolle er noch in meinem Leben spielen würde, hätte ich ihn niemals als nervig empfunden.

different worlds | yoonmin ; vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt