Die Zeit verging. Es war früh, aber noch nicht so früh am Morgen, dass die Sonne bald aufgehen würde. Es war irgendwo zwischen später Nacht und frühem Morgen. Aber Ámbar wusste nicht, wie lange sie schon hier saß. Zum ersten Mal seit einer Weile, öffnete sie wieder ihre Augen. Etwas hatte ihre Aufmerksamkeit geweckt. Ámbar konnte zuerst nicht zuordnen woher es kaum und was es war. Doch als sie genauer hinhörte, erreichten sie Töne eines Klaviers und eine Stimme die sang. Ihre Neugierde war geweckt. Sie konnte es nicht genau beschreiben, aber sie fühlte sich zu der Melodie hingezogen.
Ámbar stand auf. Sie fühlte sich unsicher auf ihren Beine. Sie waren etwas wackelig, die ersten Schritte fielen ihr schwer, doch sie gewann schnell an Sicherheit.
Ámbar folgte der Melodie durch den Flur, bis sie vor einem Raum stehen blieb.
Der Raum war groß. Große runde Tische waren im Raum verteilt, Die Stühle waren hochgestellt. Das Licht war gedimmt und bis auf eine Ecke, tauchten sie alle völlig ins Schwarze ein. In der einen hinteren Ecke jedoch leuchtete die Beleuchtung einer Bar. Sie war mal lila, mal rot, mal grün und mal blau.
In der Mitte stand ein großer Flügel. Ein braunhaariger Junge saß am Klavier. Ámbars Herz pochte so laut in ihrer Brust, dass sie Angst hatte, er konnte sie hören und aufhören zu spielen. Er bemerkte sie nicht. Er war viel zu sehr damit beschäftigt sich auf die Noten zu konzentrieren. Plötzlich stoppte er. Ámbar hielt den Atem an, als würde das verhindern können, dass er sie sah. Doch Ámbar konnte erleichtert ausatmen, als er nur zu einem Stift griff und etwas auf den Notenzetteln runterkrizelte.
Ámbar beobachtet wie er ganz sanft seine Finger auf die Tasten legte und weiter spielte. Er wiederholte die nächsten Klänge, bis sie sicher erklangen. Dann fing er an zu singen.Me gustas tú
(Du gefällst mir)
y me quiero acercar
(Und ich will mich dir nähern)
Solo espero el momento
(Ich hoffe nur auf den richtigen Moment)
Solo una señal
(Nur ein Zeichen)No se si tenga el valor o las palabras
(Ich weiß nicht, ob ich den Mut oder die Worte habe)
Para quesepas lo que yo siento por ti
(Um dir zu zeigen was ich für dich empfinde)Ámbars Augen brannten und ihre Augen wurden feucht, als sie Simóns Stimme zuhörte. Das Lied berührte Ámbar. Es war so sanft, so gefühlsvoll. Der Text beschrieb Ámbars Gefühle gegenüber Simón und sie konnte damit nicht umgehen. Es traf sie, wie sehr das Lied auf sie einstimmte.
Me gustaría darte el cielo
(Ich würde dir gerne den Himmel schenken)
Me gustaría darte el mar
(Ich würde dir gerne das Meer schenken)
Iluminar con las estrellas
(Leuchten mit den Sternen)
Tu silueta al caminar
(Deine Silhouette beim Gehen)Me gustaría darte el beso
(Ich würde dir gerne einen Kuss geben)
Que yo eh guardado para ti
(Wie sehr würde ich dich beschützen)
Me gustaría darte todo y si no existe
(Ich würde dir gerne alles geben und wenn es nicht existiert)
Intentarlo solo para ti
(Versuche ich es nur für dich)Simón verspielte sich bei den letzten Tönen und drückte entnervt einen unharmonischen Dreiklang, der in den Ohren weh tat. Es klang zwar unangenehm, aber für Ámbar war es die Gelegenheit wieder in die Realität zurück zu kommen und über ihren Gefühlen zu stehen.
Schließlich war es nur ein Lied.
Es hatte nichts mit ihr zu tun.
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emotions. [Simbar]
Fanfiction* * * "Warum?", fragte plötzlich Ámbar. Simón drehte sich zu ihr um. Er legte seinen Kopf schief, als verstände er ihre Frage nicht. "Warum interessiert es dich das?", fragte Ámbar. Es sollte nicht unhöflich klingen. Aber diese Frage war gerade...