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Im dem Zimmer von Delfí, Jazmín und Ámbar ist noch alles ruhig. Die Vorhänge sind zugezogen, kleine goldenen Sonnenstrahlen drängten an den Seiten hindurch.
Àmbar hat ihre Arme weit von sich gestreckt, ihre Haare verdeckten ihr Gesicht. Neben ihrem Kopf, auf dem Nachttischt steht eine kleine Uhr und macht ganz leise Tick- Geräusche.

Plötzlich ertönte ein schrilles Kreischen, dass eindeutig von diesem kleinem Gerät kam. Ámbar schreckte mit ihr Kopf hoch.
'Wo bin ich?', schoss es ihr sofort durch den Kopf. Ihre Desorientierung hielt nicht lange. In zweieinhalb Stunden mussten sie unten sein und trainieren. Der Gedanke ließ Ámbars Motivation aufzustehen nicht gerade anheben.
Ámbar schlug auf die kleine Uhr bis sie endlich keinen Ton mehr von sich gab. Dann stöhnte Ámbar genervt und ließ ihren Kopf zurück ins Kissen fallen.

Die Ruhe wurde ihr nicht lange gewährt.
"Komm Ámbar, steht auf. Wir wollen doch noch vor dem Training frühstücken.", fordert sie Delfí auf. Ámbar Antwort mit einem launischen Knurren.

"Ja, und ich möchte vor dem Training von Simón sehen!", fügt Jazmín hinzu.

Simón. Der Name des Mexikaners ließ Ámbar sofort hellhörig werden. Noch immer konnte sie es nicht fassen, dass sie sich geküsst hatten. Es war so anders, als jeder Kuss mit jedem anderen Typen zu vor. Zugegebener Maßen, nach Benicio hatte sie niemanden mehr geküsst. Zwar war sie in Beziehungen gewesen, aber sie hatte es immer geschafft es nie so weit kommen zu lassen. Wirklich etwas gefühlt hatte sie auch nicht. Es war mehr eine aufgelegte Show, als eine tatsächliche Beziehung mit echten Gefühlen.
Doch mit Simón war alles anders.
Der Gedanke Simón in wenigen Minuten zu sehen, ließ das Aufstehen um einiges erträglicher werden.

"Jazmín,", wand sich Delfí an ihre Freundin, "Wir müssen nicht alle dabei sein, wenn du mit Simón sprichst." Ámbar verdreht die Augen, lief aber ohne ein Kommentar zwischen den beiden durch ins Bad.

"Ehm, Ámbar?", hörte sie Delfí nach ihr fragen. Kurz darauf erschien Delfí in der Badezimmertür mit Jazmín im Schlepptau. Mit einem kritischen Blick mustert Delfí Ámbar. "Was-", sie machte eine drehende Handbewegung auf Ámbar zeigend, "Was genau trägst du da?" Ámbar warf ein flüchtigen Blick an sich runter.

"Simóns Jacke", antwortete sie gleichgültig und widmete sich ihrer Gesichtspflegeroutine zu. Im Spiegel sah sie die offenen Münder ihrer Freundinnen.

"Gibt er Jacken von sicher heraus, die er nicht mehr braucht ?", fragte Jazmín sarkastisch.
"Wieso hast du Simóns Jacke an?", fügte Delfí hinterher.
Ámbar wusch sich in Ruhe ihr Waschpeeling vom Gesicht. Sie spürte, wie ihre Freunde angespannt auf ihre Antwort warteten. Doch Ámbar trocknete zu erst ihr Gesicht ab.

"Es ist wärmer mit ihr.", sagte sie schließlich. Delfí verzieht genervt ihr Gesicht.
"Ámbar, hör auf damit und erzähl uns was passiert ist."

Ámbar seufzte nachgebend und stützte sich mit einem Arm auf dem Waschbeckenrand ab. "Also, gut wenn ihr es unbedingt wissen müsst. Glaubt mir, Mädels, manchmal habe ich echt das Gefühl, dass mein Leben nur eurer Unterhaltung gilt." Delfí gab ihr einen warnenden Blick, der Ámbar verständlich machte, dass sie keine Lust auf ihre Spielchen hatte.

"Ist ja, gut. Ich erzähle es euch."

Ámbar läuft aus dem Bad hinaus und öffnet ihre Schranktür.
"Ich konnte gestern Nacht nicht schlafen", began sie und prüfte ihre Klamotten nach was sie anziehen könnte. "Also bin ich kurz raus und bin auf Simón getroffen. Mir wurde etwas kalt, also hat er mir seine Jacke gegeben."

"Das wars?", fragte Jazmín leicht ängstlich, dass Ámbars Antwort das Gegensätzliche sein könnte. Ámbar wollte schon antwortet, hielt sich aber noch zurück. Sie wollte ihren Freundinnen davon erzählen. Es waren schließlich ihre besten Freundinnen. Aber Ámbar mochte den Gedanken, dass erstmal nur zwischen Simón und ihr blieb. Es war ihr magischer Moment gewesen. Sie wollte den Zauber noch nicht verlieren.
Außerdem musste sie erst herausfinden, was das jetzt alles bedeutete.

emotions. [Simbar]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt