Eiskalter Wind blies Ámbar ins Gesicht. Doch sie spürte es nicht. Vielleicht lag es daran, dass sie schon mehrere Stunden auf dieser Bank saß. Irgendwo in Paris. Sie hatte keine Ahnung wo sie war.
Ihre Hände spürte sie auch nichts mehr wegen der Kälte. Also lag es vielleicht daran. Der Kälte, dem Winter, dass die Erde sich um die Sonne drehte... Irgendwas halt.
Vielleicht lag es aber auch daran, dass Ámbar sich leer fühlte, ausgehöhlt, nur eine nebensächliche Existenz, weil er nicht mehr bei ihr war. Weil sie Simón verloren hatte. Weil ihr Leben in einem Bruchteil der Sekunde in tausend Scherben fiel.Ihre Augen brannten. Sie hatten den ganzen Weg über nicht aufgehört zu weinen. Mittlerweile war sie überzeugt, dass sie keine Tränenflüssigkeit mehr in ihrem Körper besitzen konnte, doch die Kälte schaffte es ihr weitere Tränen aus den Augen zu quetschen.
Dieser ganze Abend kam ihr so absurd und unrealistisch vor. Nicht wie ein Alptraum, der die bittere Realität zeigte.
Ámbar verschwendete einen kurzen Augenblick einen Gedanken, was wohl bei den anderen gerade los war und wie der Wettkampf lief. Bestimmt waren sie raus und Ámbar war die meist gehasste Person des Abends, wenn sie es nicht schon immer davor war.Wie konnte es so weit kommen? Die Antwort lag klar vor ihr. Doch Ámbar wollte die Schuld nicht eingestehen. Alles in ihrem Kopf bestand aus unklaren Bildern und verwirrenden Gedanken. Das einzige, das Ámbar klar war, war das sie nicht zu den anderen zurück kehren konnte.
Sie ertrug den Gedanken nicht das Team wieder zusehen. Die Blicke die auf ihr liegen würden und das Getuschel wenn sie an ihnen vorbei laufen würden. Und vor allem ertrug Ámbar den Gedanken nicht Simón wieder zusehen, auch wenn in ihr alles nach seiner Nähe schrie. Aber er wollte sie nicht in seiner Nähe haben. Und das tat weh. Scheiß weh. Es brannte förmlich in ihrem Herzen."Da bist du ja.", hörte sie eine bekannte männliche Stimme. Ámbar hatte nicht die Kraft hoch zu sehen. Doch sie wusste auch ohne hinzusehen, wer er war. "Weißt du schwer es war dich aufzufinden.", beschwerte sich Benicio. Seine Schuhe traten in ihr Blickfeld.
Er schwieg für einen Moment. "Wow. Du siehst echt schieße aus und alles nur wegen diesem dummen Mexikaner?"Ja
"Unter anderen Umständen würde ich ja echt gerne über dein Gefühle plaudern, aber wir haben heute wichtiges zu tun. Die Nacht ist nicht unbegrenzt lang und die anderen warten schon. Deal ist Deal. Wenn der Job erledigt ist, werde ich dich wie versprochen in Ruhe lassen. Du wirst mich nie wieder sehen und kannst zurück zu deinem dämlichen Mexikaner- vorausgesetzt er will dich noch." Ámbar konnte sein hämisches Grinsen spüren.
Sie schnaufte verächtlich. Weißer Dampf stieg aus ihrer Nase. Du glaubst, ich würde nach all dem noch irgendwas mit dir machen? Dein dämlicher Deal ist das letzte meiner Probleme.
"Komm auf. Wir müssen los." Ámbar bewegte sich kein Zentimeter.
Benicio schnalzte genervt. Er griff nach ihrer Hand und zog sie nach oben, doch Ámbar bleib wie fest gefroren sitzen. "Willst du endlich mitkommen!", knurrte er wütend und drückte ihre Hand fester zu. Ámbar spürte nichts."Nein.", sagte Ámbar und schaffte es sogar ihre Stimme sicher zu klingen. Schließlich sah sie auf. Sie sammelte ihre Kraft und zog dann gewaltsam ihre Hand aus seinem Griff. Benicio kniff seine Augen leicht zusammen und schob seinen Kopf zu ihr runter.
"Und riskiere es, das du zur Polizei rennst und alles verrätst. Nein, danke. Darauf kann ich gut verzichten.", raunte er zornig. Dann griff er feste nach ihrem verletzten Ellenbogen. Sie spürte es trotz der dicken Jacke.
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emotions. [Simbar]
Fanfiction* * * "Warum?", fragte plötzlich Ámbar. Simón drehte sich zu ihr um. Er legte seinen Kopf schief, als verstände er ihre Frage nicht. "Warum interessiert es dich das?", fragte Ámbar. Es sollte nicht unhöflich klingen. Aber diese Frage war gerade...