Dreiunddreißig

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Und alles was ich herauspressen konnte war ein "Morgen, hier, wenn du kommst, erkläre ich dir alles." Dann rannte ich weg, er sollte nicht mitbekommen, wie ich in Tränen ausbrach.

Ruhelos wälzte ich mich von der einen Seite auf die andere, ich konnte es nicht fassen, dass ich Remus wirklich alles erzählen würde, dass ich das größte Geheimnis unseres Rudels verraten würde, ich hatte schwören müssen, niemandem etwas zu erzählen, ich hatte es versprochen und doch würde ich dieses Versprechen brechen. Nicht einmal mein Vater wusste von dem Rudel, er wusste zwar, dass Mum etwas vor ihm verheimlicht hatte, doch sie hatte ihm nie verraten, was. Ich wollte nicht alleine dastehen, ich wollte meinen Platz im Rudel behalten, doch ich konnte es Remus nicht verheimlichen. Vielleicht hatte Luna recht, als sie behauptet hatte, ich würde Gefühle für ihn hegen, egal wie absurd es klang, es stimmte, ich würde ihn über jeden anderen stellen, sogar über meine Familie.
Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich immer ihn wählen und das machte mir Angst. Ich bereute es nicht, mich dazu entschieden zu haben ihm alles zu erzählen, im Gegenteil, ich war froh, dass ich bald keine Geheimisse mehr vor ihm haben würde, doch ich hatte Angst, er würde nichts mehr mit mir zu tun haben wollen, wenn er erfuhr, dass sich nicht mehr als eine normale Hexe war, ich hatte Angst, er würde Angst vor mir bekommen. Ich würde es nicht verkraften können, wenn ich ihn verlieren würde.
Ich wusste nicht ob dies Liebe war, dieses Gefühl, als konnte man nur glücklich sein, solange der andere bei einem war, so dass es schon beinahe einer Sucht gleichkam, wenn man lächelte, weil der andere lächelte, egal ob man vorher schon wieder ganz knapp einem Fluch entgangen war und man die Stimme des eigenen Zwillings sehr deutlich hörte, wie er es bedauerte, dass man nicht getroffen wurde, doch wenn ja, dann hatte ich Gefühle für Remus.

Ich seufzte leise und drehte mich auf die andere Seite. Der Leuchtwecker auf Lexies Nachttisch zeigte mittlerweile kurz nach Mitternacht und ich war noch immer nicht eingeschlafen. Und gerade für den morgigen Tag, brauchte ich alle Energie, die ich aufwenden konnte.

"Was machst du hier? Du wurdest verstoßen, hast du das bereits vergessen?", fragte Alyssa harsch und ihre roten Augen funkelten bedrohlich. Ich schluckte schwer, ich wusste es, ich wusste ich hatte einen unverzeihlichen Fehler begangen, doch ich musste irgendwohin, in Hogwarts konnte und wollte ich nicht bleiben.
Jedes Mal wenn ich ihn sah, fühlte es sich so an, als würde ich entzwei gerissen werden, ich konnte nicht mehr atmen und Tränen stiegen in mir auf. Er war der einzige Grund gewesen, warum ich glücklich war, er war manchmal der einzige Grund gewesen, warum ich weiterleben wollte.
"Ich weiß", antwortete ich ihr und wollte umdrehen und gehen. Ich war zu schwach um Disskussionen mit dem Rudel zu führen. Vielleicht sollte ich mir einfach einen Muggel suchen, der mich erschießt. Vielleicht war es ja wirlklich so, wie mein Bruder gesagt hatte, vielleicht war es ja wirklich das Beste, wenn ich einfach starb.

"Amy? Amy, wach auf!" Blinzelnd öffnete ich die Augen. Lexie hatte sich über mich gebeugt und schüttelte mich, scheinbar wollte sie mich wecken. Zitternd setzte ich mich auf. Ich hatte schon so viel schlimmere Träume gehabt, doch dieser hier hatte mir von allen am meisten Angst gemacht. Ich wusste zwar, es war nur ein Traum, doch diese Trauer, die in meiner Brust gesessen hatte, hatte mich schockiert. Dieser Traum war schlimmer gewesen, als alles was ich je verspürt hatte. Diese Müdigkeit, dieses dumpfe Gefühl der Gleichgültigkeit, als ich mich abgewendet hatte, das machte mir Angst.
"W-weinst du?", flüsterte Lexie und sah mich geschockt an. Und tatsächlich, eine Träne rann über meine Wange.
Ich zog die Achseln hoch und wischte meine Tränen weg, doch sie wollten nicht so recht stoppen. All die Tränen, die ich in den letzten Monaten zurückgehalten hatten brachen aus mir heraus und ehe ich es versah, kamen mir auch all die Beschimpfungen der anderen Häuser wieder in den Sinn. Jene Beleidigungen, die ich immer ignoriert hatte, die ich in die hinterste Ecke meines Gedächtnisses verbannt hatte und die scheinbar nur darauf gewartet hatten hervorzubrechen.

"B-bin ich so ein schlechter Mensch?", schluchzte ich, dass Lexie mit weitaufgerissenen Augen neben mir stand, hatte ich bereits vergessen, da waren zu viele Dinge, die in meinem Kopf herumkreisten. "Du bist nicht schlecht. Du bist auch nicht böse. Vielleicht hätte mir das schon länger klar sein sollen", antwortete sie und schlang ihre Arme um mich.

Hallo^^
Ratet mal, wer sich den Fuß geprellt hat, weil sie mit einem Mattenwagen angefahren wurde, richtig ich^^

Da spielt man im Sportunterricht endlich mal und turnt nicht nur, ich hasse Turnen mehr als alles andere, und dann kann man danach nicht einmal mehr richtig mitmachen. Und unsere Schule hat so schön viele Treppen, die du rauf und runter laufen musst^^

Viele Kapitel wird das hier nicht mehr haben, um genau zu sein noch eins, nur damit ihr euch auf das Ende von Young Love mental vorbereiten könnt, vielleicht habt ihr ja auch Theorien, was im nächsten Kapitel passiert, wer weiß, ob hier jemand richtig liegt, der bekommt dann wieder Schokolade XD

Anyways, ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen~
Luna<3


Young Love (Rumtreiber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt