Ich hatte echt keine Ahnung wo ich mich befand, meine Mutter hatte mich gefragt ob ich bei einer Bäckerei die auch Sonntags bis Mittag aufhatte ein Brot holen könnte, da ich nichts besseres zutun hatte habe ich mir von ihr den Straßennamen nennen lassen und bin losgelaufen. Und jetzt befand ich mich in irgendeiner Gasse von deren Existenz ich bis heute nicht einmal gewusst hatte. Es war keiner auf der Straße, den ich nach dem Weg fragen konnte, klar, es war Sonntag und das Wetter war nicht gerade schön. Und nun hatte ich das unmögliche geschafft, nämlich mich in Blueburg zu verirren. Also folgte ich jetzt einfach irgendwelchen wegen in der Hoffnung das sie mich in eine Gegend führten in der ich mich auskannte. Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir, leise Schritte. Ich drehte mich um. Zwei Leute in schwarzen Sweatshirts standen einige Meter hinter mir, zuerst verspürte ich Erleichterung, weil endlich jemand da war, den ich fragen konnte wie ich von hier aus zurück auf die Hauptstraße kam, aber dann sah ich sie. Incursios. Die kleinere der beiden Gestalten trug eine Rote Ader in Ringform, Feuer, die andere trug einen dieser silbrigen Zapfen an einer langen Kette um den Hals. Eine orangene Ader pulsierte darin. Ich wollte nicht wissen für was das orange stand und rannte los. Ich hetzte um die nächste Straßenecke und fand mich in einer Sackgasse wieder. Vor einem niedrigen Gebäude, ich tippte mal darauf, das es eine Garage war stand ein großer Müllcontainer aus blech, ich drehte mich um, die beiden Gestalten kamen gerade um die Ecke gerannt. „Endlich beginnt der Spaß", sagte eine weibliche Stimme, die kleinere der beiden Gestalten zog ihre Kapuze herunter, blondes welliges Haar und blaue Augen kamen darunter zum Vorschein. „Du kannst es dir aussuchen mein Lieber, entweder kommst du aus Freien Stücken mit uns mit, oder wir machen das was mir am meisten Spaß macht. Kämpfen", Ich wollte weder das eine, noch das andere. Ich ließ meinen Blick über den Container schweifen, er sah stabil aus. Ich tat so als würde ich aus Angst einen Schritt zurückweichen und hielt mich an dem Container fest. „Antworte, mir", sagte das Mädchen. Ich stieß mich vom Boden ab, und stand nun auf einem schmalen Vorsprung zwischen Container und Klappe. Ich sprang ab und landete auf dem Flachdach des Gebäudes. Ohne weiter auf die beiden Leute zu achten rannte ich über das Dach, und sprang auf der anderen Seite wieder herunter. Hinter mir hörte ich etwas auf den festen Grund aufprallen, ich warf, ohne mein Tempo zu drosseln einen Blick über die Schulter, ich hatte meine Verfolger durch diesen kleinen Trick nicht abschütteln können. Das Mädchen stürmte hinter mir her, der zweite Kapuzenträger folgte, hielt aber Abstand. Plötzlich stolperte ich über eine leere Getränkedose, und fiel zu Boden. Das war's, jetzt musste ich kämpfen. Ich rappelte mich auf und blieb stehen. „Du rennst nicht mehr davon, anscheinend besitzt du doch etwas Mut .", noch während sie sprach griff sie an. Ich duckte mich unter einem gezielten Kick weg. Ein schneller Faustschlag folgte, den ich abwehrte „Ich muss sagen, du hast schnelle Reflexe, Junge, aber kannst du auch das parieren", sie umgriff meinen Arm, und schleuderte mich zu Boden. Ich traf hart mit dem Rücken auf den Asphalt auf, sie beugte sich über mich und holte erneut mit der Faust aus, bevor sie jedoch einen Schlag landen konnte trat ich ihr mit meinem rechten Fuß in den Bauch. Sie knickte ein. Ich nutzte den kurzen Moment in dem sie unfähig war zuzuschlagen und brachte Abstand zwischen uns. Sie richtete sich auf „Ich muss zugeben, das ich nicht damit gerechnet hätte, das du dich länger als zwei Minuten gegen mich behaupten könntest, aber damit ist jetzt Schluss", sie sprang in die Luft und setzte hinter mir wieder auf, sie trat mich mit der Ferse in die Rippen, ich vernahm ein leichtes Knackgeräusch und ein stechender Schmerz kroch meine Seite hinauf. An diesem Punkt hier realisierte ich das dies hier etwas ganz anderes war als ein fairer Übungskampf. Wenn sie nicht fair kämpft, dann tue ich es auch nicht. Mit diesem Gedanken im Kopf griff ich nun an. Ich führte einen Faustschlag mit der rechten Hand als Täuschungsmanöver aus, den sie ohne große Mühen abblockte „Du bist zu langsam Kleiner", während sie diese Kritik aussprach stieß ich ihr meinen linken Fuß in die Rippen. „Vielleicht langsam, aber Trickreich", warf ich ihr mit der Untermalung eines Faustschlags an den Kopf. „Du bist wirklich etwas anders, aber kannst du dich auch dagegen behaupten?", ihr rotes Incursio begann gefährlich zu glühen. Sie drückte den Zeige und Mittelfinger ihrer rechten Hand zusammen, eine kleine Flamme entstand. Sie zog mit ihren beiden Fingern einen Bogen, und aus der kleinen Flamme wurde plötzlich eine gefährliche Bedrohung. Sie schleuderte mir das Feuer entgegen und ich wich dem Bogen gerade noch rechtzeitig aus, nur um dann einen harten Schlag gegen die Schläfe zu bekommen, ich taumelte, wollte aber mich nicht einfach so geschlagen geben und griff erneut an. Ich sprang in die Luft, und wollte einen gezielten Kick gegen ihre rechte Schulter ausführen, als plötzlich etwas massiges gegen mich sprang und zu Boden warf, nur noch verschwommen nahm ich über mir orangenes Fell und große Tatzen wahr, bevor mir schwarz vor Augen wurde.
„Ich habe doch gesagt, misch dich nicht ein!", schrie Raven Jason an, der gerade wieder seine menschliche Gestalt annahm. „Ich weiß genau, worauf das hier hinausgelaufen wäre wenn ich dich jetzt nicht gestoppt hätte" „Du meinst, wenn du ihn nicht gestoppt hättest", erwiderte Raven, und stieß den bewusstlosen Jungen mit ihrer Stiefelspitze an. „Man, ich habe endlich mal einen Gegner gehabt, mit dem man auch was anfangen konnte" „Ja und vermutlich hast du ihm eine oder mehrere Rippen gebrochen! Und darf ich dich daran erinnern, das John uns gesagt hat, wir sollen ihn unverletzt lassen" „Das alles war doch dein Plan!", sagte Raven. Ein silberner Mercedes und ein Schwarzes Caprio fuhr vor , John stieg aus dem Mercedes und Laury aus dem Caprio. „Du hast es getan, also musst du es ihnen auch sagen!". Die beiden kamen angelaufen und John fragte Laury: „Ist er das?" Laury warf einen kurzen Blick auf den am Boden liegenden. „Ich bin mir sicher, er ist es". „Da haben wir ja nochmal Glück gehabt". John fasste den Bewusstlosen an den Armen und Jason an den Beinen. Zusammen legten sie ihn auf die Rückbank des Mercedes und schlossen die Tür. „Gut und jetzt Beeilung, ich will nicht das er aufwacht bevor wir zuhause sind". John stieg in seinen Wagen und betätigte das Gaspedal. Raven, Jason und Laury stiegen in das Cabrio und folgten ihm. John war ein guter Fahrer und schaffte es, wenn auch Laury unbekannt wie, aus jeder Sackgasse heraus einen Weg der ihn direkt zu seinem Haus führte zu finden. Wenige Minuten später standen sie wieder vor der großen weißen Mauer die Johns und Cathys Grundstück umgab. John zog eine kleine schwarze Fernbedienung aus dem Handschuhfach und tippte auf die Tasten für die Zahlen eins, acht und drei. Das Tor entriegelte sich und schwang auf. Sie stellten ihre Autos ab und schleppten Loke in das Haus. Cathy erwartete sie im Wohnzimmer. Als sie einen Blick auf Loke warf, erschrak sie. „Er ist verletzt!", sie wandte sich an Raven „Du weißt wie sehr ich Schmerz verabscheue, also gib mir einen guten Grund, warum ich seinen Schmerz nicht leicht auf dich übertragen soll!", Cathys Augen begannen beinahe vor Wut zu glühen. „Es war ein Versehen", antwortete sie „Was war ein Versehen?", fragte John „Es könnte sein, das ich ihm vielleicht ein oder zwei Rippen gebrochen habe". „Und das sagst du so einfach?!" „Kann halt mal passieren", sagte Raven. „Darüber unterhalten wir uns später noch mal. Schatz, kannst du ihn bitte auf die Couch legen?" , fragte Cathy ihren Freund. Er folgte ihrer bitte. Cathy setzte sich neben Loke auf die Couch und tastete nach der gebrochenen Rippe. Sobald sie diese gefunden hatte legte sie ihre flache Hand darauf. Blutrote Fäden stiegen aus dem Inneren seiner Brust auf, sie schlängelten sich über Cathys Finger und verschwanden zischend in dem Ring der ihre rechte Hand zierte. Leise knack und Knirschgeräusche waren während dem Vorgang zu vernehmen. Als die roten Fäden weniger wurden und es für Cathy zunehmend schwieriger wurde den Zauber aufrecht zu erhalten beendete sie den Einsatz ihrer Magie und stand auf. „Jemand muss ihn bewachen, sobald er aufwacht wird er versuchen zu flüchten und sein erneutes Entkommen könnten wir uns nicht leisten!" „Ok, ich übernehme den Job", sagte Raven „Nein, das wirst du nicht", sagte John „Ich werde Eve holen und ihm diese Aufgabe übertragen, ich will nicht riskieren das Cathy den Jungen heute noch ein zweites mal heilen muss", Raven wollte erneut ihre Stimme erheben, doch John unterbrach sie „...und außerdem vermute ich das er mit Eve wohl noch eher sprechen wird als mit dir". Damit war alles gesagt.
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Incursio
FantasyLoke ist eigentlich ein ganz normaler Junge, er geht zur Schule, trainiert in einem Sportverein und hängt mit Freunden ab, bis eines Tages eine Reihe von Ereignissen ihn in eine Welt der Magie führt.