14

53 5 0
                                    

„Sie sind hier", der Mann von der Rezeption sprach leise in ein Handy ...„Ja, eine Gruppe von acht Personen, darunter ist das Mädchen mit den braunen Haaren, sie sind vor zwei Stunden hier angekommen" ... „Ich konnte sie nicht früher Informieren, da meine Tarnung doch nicht auffliegen soll"... „Ja, Sir ich werde mich darum kümmern". Er legte auf

Es war der nächste morgen, als mich ein klopfen weckte. Jemand war an der Tür. Ich quälte mich aus dem Bett und öffnete. Cathy stand davor. „Wer ist dran?", fragte mich Eve etwas verschlafen. „Nur ich", rief Cathy Eve zu. „Und warum weckst du uns in aller Herrgotts Früh?", fragte ich „Es ist halb zehn, ich wollte euch beide eigentlich nur zum Frühstück abholen" „Hat das nicht noch Zeit?" „Wenn du noch etwas abbekommen willst, nein" Ich seufzte „Na gut, wir kommen gleich". Ich schloss die Tür und ließ mich wieder auf das Bett fallen. Warum musste mich eigentlich immer jemand wecken? Kurze Zeit später fanden auch Eve und Ich uns im edlen Frühstückssaal ein. Ich entdeckte meine Freunde an einem der hinteren Tische. Wir setzten uns dazu. „Das Buffet ist dahinten", erklärte mir Chris und fügte noch hinzu „Jason ist glaube ich bereits das dritte Mal dorthin unterwegs" Ich schnappte mir meinen Teller und ging zur Speisenauslage. Ich lud mir Rührei, einige Früchte und mehrere belegte Brötchen auf meinen Teller und begab mich zurück zu unserem Platz. Das Essen war so lecker, dass es sogar mit Cathys Kochkünsten mithalten konnte und das musste etwas heißen. Wir saßen bereits eine Weile lang, als plötzlich ein seltsam prickelndes Gefühl meinen Rücken hinaufkroch. Dieses Gefühl hatte ich bis jetzt nur einmal verspürt. Es war in der Bar Busters Corner gewesen. Ich blickte unauffällig hinter mich. Drei Männer in grauen Anzügen blickten direkt in unsere Richtung. Sie hatten anscheinend nichts Gutes im Sinn, letztes Mal war das Gefühl einer Warnung gleich gekommen und ich vermutete dass mein Körper mir dieses Mal das selbe sagen wollte wie damals, nämlich dass ich von hier so schnell wie möglich verschwinden sollte. „Leute, wir sollten so schnell wie möglich von hier verschwinden", sagte ich leise. „Warum? Hier befindet sich nichts und niemand, der uns etwas anhaben will", sagte Raven und spießte etwas Rührei auf ihre Gabel. „Da wäre ich mir nicht so sicher", sagte ich „Was meinst du?" „Hinter uns sitzen drei Männer die unablässig zu uns hinüber starren" „Das bildest du dir sicher nur ein", sagte Jason. Plötzlich weiteten sich Laurys Pupillen „Nein, tut er nicht, schaut mal was der eine am Relief trägt" Ich erkannte eine schwarze C-förmige Anstecknadel. „Corta", sagte leise Chris und sprach damit den Gedanken aus, der in all unseren Köpfen umherzog. „Geht auf eure Zimmer und holt eure Sachen, wir müssen so schnell wie Möglich von hier abziehen", sagte John und stand als erster vom Tisch auf. Ich stand auf und ging langsam zur Tür, wie es ein normaler Gast tun würde, aber sobald ich aus dem Blickfeld der drei war, beschleunigte ich meinen Schritt und hastete die Treppe hoch. Im Zimmer angekommen, schmiss ich die wenigen Sachen die ich ausgepackt hatte in meinem Rucksack und warf mir das Transportmittel auf den Rücken, Eve tat es mir gleich und wenige Minuten später rannten wir erneut in die Hotellobby. John und Cathy waren bereits unten. Er warf einige Fünfhunderter Scheine auf die Rezeption und wollte dann das Hotel verlassen, als sich uns plötzlich der Typ von der Rezeption in den Weg stellte. „Tut mir Leid, aber ich kann euch leider nicht so einfach gehen lassen". Der Rest unserer Gruppe stieß dazu. „Warum nicht? Wir haben bezahlt und sie haben die Schlüssel wieder" „Mein Auftrag lautet euch an eurer Flucht zu hindern und ihnen auszuliefern", Plötzlich tauchten die drei Anzugtypen hinter uns auf und kesselten uns ein. „Ihr kommt nicht von hier weg", sagte einer der drei uns zog einen zirka 30 Zentimeter langen Zylinder aus seinem Jackett. Seine Kompanen taten es ihm gleich. Eine schwarze Klinge klappte aus der Metallstange. Jetzt wurde die Situation ernst. „Ihr wollt einen Kampf? Da habt ihr ihn." Raven zog ihr Katana aus ihrer Tasche, schmiss diese auf den Boden und griff den ersten der drei an. „Lauft!", rief sie uns zu. Ich wich einer Klinge aus, sprang zu ihrer Tasche und zog die erste Waffe die ich finden konnte heraus. Es war eines der Schwerter des Auftragskillers. Jason tauchte neben mir auf, er hatte anscheinend den selben Gedanken wie ich. Plötzlich fuhr eine Messerklinge auf mich herab. Ich riss mein Schwert hoch und blockierte den Hieb. Mein Angreifer war so fixiert auf die Ausführung seines tödlichen Streichs, das er nicht auf seine Umgebung achtete. Ich hob meine Beine und versetzte ihm einen heftigen Tritt in den Bauch. Der Druck auf mein Schwert sank, ich rollte mich schnell auf die Seite und stand auf. Keine Sekunde zu früh. Der Mann hatte sich schnell wieder gefangen und griff erneut an. Ich hatte noch nie mit einem Schwert gekämpft, schaffte es aber auf wundersame Weise die Schläge meines Gegners zu parieren. Raven tauchte plötzlich neben mir auf. „Ich habe doch gesagt, dass ihr von hier verschwinden sollt!" Jason sprang vor sie und nahm sich den dritten Angreifer vor. „Und dich hier mit denen allein lassen? Niemals!", rief er, während er das Klappschwert des einen an seiner Klinge abgleiten ließ. Plötzlich flog ein spitzer Gegenstand knapp an meinem Hals vorbei. Ich wollte mich umdrehen um zu sehe woher das Ding gekommen war, wagte es jedoch nicht mich meinem Angreifer abzuwenden. „Loke, zur Seite!", hörte ich jemandem hinter mir rufen. Ich hechtete mit dem Schwert in der einen Hand zur Seite und sah im Sprung, wie der Typ gegen den ich gerade noch gekämpft hatte zu Boden ging. Als ich mich wieder aufrichtete und mir den Typen ansah, war ich schockiert. Ein langer, nadelförmiger Gegenstand steckte zwischen seinen Beiden weit aufgerissenen Augen, Blut lief seine Nase herunter und befleckte sein weißes Hemd. Woher war das Teil gekommen? Ich schaute hinter mich. Mein Blick fiel auf den Portier. Er hatte seine Weiße Weste ein stück hoch geschoben, so dass man seinen Gürtel sehen konnte. Daran hing ein schwarzer Beutel aus dem mehrere dieser Nadelförmigen Gegenstände herausstanden. Er hielt eine dieser Nadeln gerade in der Hand und warf sie gegen Chris, der dem Geschoss zum Glück ausweichen konnte. Mehrere dieser silbernen Gegenständen steckten im Boden. Der Mann griff unablässig in sein Säckchen und machte es meinen Freunden unmöglich die Tür zu erreichen. Wenn er nicht mehr die Waffen hätte, dann würde es ein Leichtes sein an ihm vorbei zu kommen. Ich rannte zu Ravens Tasche und zog den Dolch heraus. Jetzt musste ich viel Glück haben. Ich konzentrierte mich, fokussierte den Beutel des Portiers an und warf das Messer. Die Klinge schlitzte eine der beiden Ecken des Stoffbehälters auf, die Metallstücke fielen heraus. Sein Besitzer wollte erneut eine Nadeln ziehen, aber es waren keine mehr darin. Chris und Eve stürzten sich auf ihn und rangen den Kerl zu Boden. „Lauft!", rief Chris uns zu. Laury, Cathy, Eve und John schnappten sich die am Boden liegenden Taschen und Rucksäcke und rannten auf die Straße. „Loke, übernimm!", rief Raven mir zu, ich schnappte mir die nächste Waffe und tauschte mit ihr den Platz. Aus dem Augenwinkel heraus sah ich sie an mir zweimal vorbeirennen, das erste mal Richtung Ausgang und das zweite mal rannte sie hinter meinen Gegner. Er wollte gerade zu einem Streich ausholen, als er plötzlich vornüber kippte. Ich sprang zurück, er fiel zu Boden. Aus seinem Hinterkopf ragte eine lange Nadel. Jason zog dem dritten mit seinem Bein den Boden unter den Füßen weg und rannte dann zum Ausgang. Ich tat es ihm gleich. Wenige Sekunden darauf, stürmten auch Raven und Chris mit den Schwertern und dem Dolch unter den Armen auf die Straße, wir stürmten in die nächste Gasse und trafen dort auf die restlichen Magier. „Warum habt ihr eure Magie nicht benutzt?! Die Typen hätten uns beinahe umgebracht!", rief ich, sobald wir außer Hörweite des Hotels waren, aus. „Weil die Eingangshalle videoüberwacht wird, ich glaube, dass dir das Risiko was Incursiomagier eingehen wenn sie ihre Magie in der Öffentlichkeit benutzen nicht ganz klar ist, ein einziger Zeuge oder ein einziges Video, könnte unser Leben bedrohen!", schrie Raven mich an. Ich wich von ihr zurück. „In welcher Weise könnte das euer Leben bedrohen?", fragte ich zurückhaltend. „Weist du, wie lange bereits Wissenschaftler nach Möglichkeiten suchen die verschiedenen Elemente zu nutzen? Sobald sie über uns bescheid wüssten, würden sie nach uns suchen und Versuche mit Leuten wie uns durchführen. Versuche, die uns erst unsere Freiheit dann unsere Magie und zuletzt unser Leben kosten würden", erklärte mir Eve, der Rest der Gruppe schien angespannt. Aus diesem Blickwinkel, hatte ich das Thema noch nie betrachtet, bis jetzt hatte ich nur die Vorteile der Incursios gesehen, aber nie an die Nachteile gedacht. „Wir müssen unsere Spuren verwischen", sagte Cathy und wechselte somit das Thema. „Chris, Laury, könntet ihr?", die beiden nickten, rosaner Dampf stieg von Laury auf und zog durch die Häuserwände, während Chris Augen sich gelb verfärbten. Der Vorgang dauerte einige Minuten, während denen Raven mir die kalte Schulter zeigte und die Waffen in ihrer Reisetasche verstaute. „Erledigt", sagte Chris, der als erster aus seinem Magiezustand zurück kehrte. „Ich habe uns aus den Aufnahmen gelöscht und die fehlenden Szenen durch einen Kampf zwischen dem Portier und den Kerlen in den Anzügen ersetzt. Ich habe auch die Aufnahmen von unserer Ankunft und Abreise zerstört." Währen Chris das sagte, kehrte auch Laury aus ihrer Trance zurück. „Und?", fragte Cathy „Die geistige Schutzmauer um das Bewußtsein der beiden Überlebenden sind extrem stark, ich konnte sie nicht durchbrechen, tut mir Leid" „Wir sollten diesen Ort verlassen", sagte John.


IncursioWo Geschichten leben. Entdecke jetzt