„Loke! Loke!", John war ihm nachdem er so plötzlich aus dem Wagen verschwunden war nachgelaufen und hatte ihn jedoch dann aus den Augen verloren. Eine Hand legte sich plötzlich auf seine Schulter. „Was ist los John?" ,Cathy stand hinter ihm. „Loke, er hat gesagt, ich sollte anhalten und ist dann im Getümmel hier verschwunden", der Rest der Gruppe war nun zu ihnen gestoßen. „Los, wir müssen ihn suchen", gab Chris die Anweisung „Nein", sagte Raven, „lasst mich erst noch etwas prüfen" Sie wandte sich an eine verschreckte ältere Dame. „Entschuldigung, meine Freunde und ich sind hier gerade zufällig vorbei gekommen und haben dann das brennende Haus bemerkt, können sie mir sagen, wem es gehört" „Das Haus gehört meinen Nachbarn, den Cross's, diese Familie wird wirklich vom Unglück verfolgt, vor wenigen Tagen erst der schreckliche Zwischenfall in der Sub Station und jetzt der Brand!" „Hat irgend jemand hier bereits die Feuerwehr verständigt?" „Ich habe es getan, sobald ich das Feuer bemerkt hatte, die Beamten sollten schon längst hier sein!"
Raven wandte sich ab „Ich wette er ist in dem Haus", sagte Raven „Er ist doch sicher nicht so dumm und steigt in ein brennendes Haus ein", merkte John an „Was würdest du tun wenn dein Haus brennen würde und du dir nicht sicher seist ob Cathy bereits draußen ist John?" „Los, zum Haus!", rief John und rannte zu dem brennenden Gebäude. Eve rief „Ich suche auf der Rückseite nach einem Eingang", und sprintete um das Haus, Raven und Jason folgten ihm.
Das erste was wieder zu mir zurück kam war mein Tastsinn, ich fühlte die Scherben in meiner Haut stecken und das Blut, das aus den Schnittwunden sickerte. Als nächstes vernahm ich Stimmen. „Da, das Fenster, es ist eingeschlagen, er muss hier durch ins Haus gelangt sein!", Eves Stimme. Ich riss die Tür auf und stand in der brennenden Küche. Das atmen fiel mir schwer, und ich zog meinen Pullover über die Nase um den beißenden Geruch des Rauches nicht mehr wahrnehmen zu müssen. Vor meinen Augen flimmerte es angesichts der starken Hitze. Ich rannte durch den brennenden Türrahmen in den Gang zur Treppe, ich hatte meine Familie hier unten nirgends entdeckt und meine Wand-Sicht war abgebrochen worden bevor ich alle Räume im ersten Stock hatte sehen können. Es war mir egal ob mich dort oben Magier erwarten würden, ich wollte nur sicher sein, dass sich weder meine Mutter, noch mein Vater, noch Jane im Haus befanden und ich würde dieses Gebäude nicht verlassen, ehe ich sie gefunden hatte, oder mir sicher war das sie sich nicht im Haus befanden. Das Feuer hatte bereits das Holzgeländer der Treppe verschlungen und machte sich bereits am Treppenbelag zu schaffen. „Loke?", es war die Stimme des blonden Mädchens. Ich drehte mich um und sah sie den Gang entlang rennen. Sie sah mich und schrie: „Komm sofort wieder runter, das ganze Haus steht gleich in Flammen!" Ich achtete nicht auf sie und betrat den ersten Stock. Im Gang befand sich niemand und ich begann alle Türen aufzureißen und nach meinen Eltern und meiner Schwester zu rufen. „Loke, bleib stehen", die junge Flau war mir die Treppe hinauf gefolgt und hinter ihr lief der Mann, den John Jason genannt hatte. Ich rannte trotz ihres Rufes weiter und suchte. Als ich die Tür zu dem Zimmer aufriss, das einst das Schlafzimmer meiner Eltern gewesen war, schrie ich auf. Es waren nicht meine Eltern die mich darin erwarteten, sondern zwei Wesen denen ich bis jetzt nur in Videospielen begegnet war. Sie waren mindestens zwei Meter hoch, und eineinhalb Meter breit, sie bestanden nicht aus Fleisch, sondern aus hartem Ton. Ihre kalten Steinaugen richteten sich auf mich und ich wich mehrere Schritte vor den Wesen, die den Namen Golems trugen zurück. Der erste der beiden Golems holte mit seinem gewaltigen Arm aus. Ich duckte mich unter seinem Schlag hinweg, wagte es jedoch nicht anzugreifen. Etwas orange-farbenes schoss an mir vorbei und rammte den Riesen von mir. Als es zurückgeschleudert wurde erkannte ich was es war. Das Wesen ähnelte sowohl einem Tiger, als auch einem Löwen. Sein Fell hatte die typische schwarz-orange Färbung eines Tigers, auch Kopf und Tatsen waren die eines Tigers, aber der Körper und die Beine waren die eines Löwens. Der Schwanz schien eine Art Mischung aus Tiger- und Löwenschwanz zu sein. Das merkwürdigste an dem Wesen war jedoch seine Größe. Die Raubkatze hatte eine Länge von über drei Metern. Mir fehlten die Worte. „Loke, wir müssen hier raus, deine Eltern oder deine Schwester sind nicht mehr im Haus, Eve schafft es nicht mehr das Feuer Unten unter Kontrolle zu halten. Und Jason wird die Golems auch nur für eine gewisse Zeit davon abhalten können uns beide ebenfalls anzugreifen", sie hustete. Ich blickte erneut auf das Raubtier, das war Jason? Es tauchte bereits das Wort unmöglich in meinem Kopf auf, aber dann erinnerte ich mich daran dass auch Jason eine Form der Magie beherrschte. „Wir können hier nicht weg", sagte ich „Wieso, was hält dich hier?" „Außer den Golems sind hier noch weitere Magier, ich habe sie vorhin gesehen!" Raven sah mich erschrocken an „Welche Farbe hatten ihre Kraftadern?" „Rot, hellgrau, Ocker und dunkelgrau" „Ignis, Vacuos, Bestia und Venenum, das ist schlecht, sehr schlecht!" Sie zog ein Handy aus der Tasche ihrer Lederjacke und drückte auf die Kurzwahltaste „John, wir haben ein Problem, einige von Cortas Leuten sind hier noch im Haus, Ignis, Vacuos, Bestia und Venenum, wir brauchen dich und Cathy hier und zwar schnell!" „Die Feuerwehr ist jetzt eingetroffen und hat das Gelände abgesperrt, wir kommen nicht zu euch durch! Versucht euch Katera zu sichern und verschwindet dann". Sie legte auf „Loke, hol Eve hoch, sichere dir dann Katera, und verschwinde von hier, diese Leute dürfen das Teil auf gar keinem Fall in die Finger bekommen" Ich rannte die brennende Treppe hinunter in die Küche. Der Boden und die Wände waren mit Eis bedeckt. Die mir einst so vertraute Küche war nun rußgeschwärzt und erschien mir völlig fremd, aber immerhin war das Feuer gelöscht. Eve stand schwer atmend in der Mitte des Raumes „Eve, wir brauchen dich, zwei Golems und vier Magier von Corta sind da oben, Cathy und John kommen nicht durch die Sperre und können uns nicht helfen!", Eve stürmte trotz seiner Erschöpfung, durch das Feuer die Treppe herauf. Ich folgte ihm und dachte mir: das ist wahre Loyalität, weiterkämpfen an der Seite von Freunden trotz der Tatsache das man selbst eigentlich nicht mehr im Stande dazu ist. Ich war fast oben angekommen, als der Kampf begann. Vier Leute, alle in Lederjacken und schwarzer Kleidung standen am Ende des Ganges. Drei von ihnen trugen Ringe, der vierte jedoch trug sein ockerfarbenes Incursio an einem Lederband um den Hals. Die beiden Golems lagen in mehrere Teile zerschlagen im brennenden Türrahmen. Der Kerl mit dem Lederband began sich zu verwandeln. Seine Hände und Füße gingen in Tatzen über, schwarzes Fell schoß aus seiner Haut hervor und seine Knochen richteten sich anders aus. Der Typ war zu einem Puma geworden. Er stürzte sich auf Jason. Der Typ mit dem roten Incursio baute sich vor der jungen Frau auf. Ein Feuerball umschloß seine rechte Faust und er schlug zu. Sie wich dem Feuer aus, und ließ einen Flammenring um sich herum erscheinen. Der dritte ließ mehrere dunkle Blasen aus seinem Incursio aufsteigen und schleuderte sie immer einzeln in einer ungeheuren Geschwindigkeit gegen Eve. Eve ließ mehrere Eiskristalle aus dem Boden sprießen und verwendete sie als Schutzschild. Ich wollte mich nicht von ihnen abwenden, musste es aber tun. Ich musste Katera hier raus schaffen, möglichst ohne gesehen zu werden. Ich rannte an das andere Ende des Ganges und riss die Tür zu meinem Zimmer auf, das Feuer war bis hierhin noch nicht vorgedrungen, aber es war nur eine Frage der Zeit bis es das tun würde. Ich riss meine Schranktür auf und suchte unter den Klamotten nach dem schmalen Schuhkarton, indem ich die Peitsche versteckt hatte. Sobald ich den Karton entdeckt hatte, klemmte ich ihn mir unter den Arm und eilte zur Tür. Ich riss sie auf und bekam einen Schlag, von solcher Wucht, das er mich zu Boden warf in mein Gesicht verpasst. Ich hielt den Schuhkarton fest umklammert und schaute auf. „Ich habe doch gewusst das sich noch ein vierter im Haus befindet", ein Typ mit kurzem grauen Haar beugte sich über mich, er sprach leise aber nicht minder unheimlich. „Da drinnen ist sie, habe ich nicht Recht?" Ich sagte kein Wort, konnte mich aber auch nicht aufrappeln und verschwinden, da mich sonst vermutlich ein zweiter Schlag treffen würde. „Gib sie mir und dir oder deiner Familie wird kein Leid zugefügt werden" „Wo sind sie?", fragte ich ihn, machte aber keine Anstalten ihm den Behälter zu übergeben. „Ich kann dir den Ort zeigen, wo wir sie hingebracht haben" Plötzlich hatte ich ein Gefühl als ob ich fallen würde, der Anblick meines Zimmers verschwand und ich fiel in eine dunkle zähe Masse. Ich versuchte mich zu bewegen, konnte es jedoch nicht. Und dann wurde ich hinunter gezogen. Ich fühlte mich so, als ob tausend Nadeln auf einmal in mich einstechen würden und das immer und immer wieder und jeder einzelne Stich brannte. Ich wollte schreien konnte es aber nicht. Plötzlich begann mein Körper sich zu drehen und mein Blick zeigte nach unten. Und dann sah ich sie. Meine Mutter, mein Vater und meine Schwester entdeckte ich viele Meter unter mir. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihre Münder zu stummen Schreien geöffnet. Sie waren übersäht von Schnittwunden, aber das Blut das aus ihren Körpern floß, war nicht rot, sondern schwarz. Das ist alles nur eine Illusion, er versucht mich nur zu täuschen, ich versuchte mich selbst von dieser Aussage zu überzeugen, aber der Anblick meiner Familie war zu schockierend. Und dann verschwanden die Schreckensbilder und der Schmerz und ich fiel erneut. Die dunkle Leere verschwand und es war so als würde ich aus meiner Zimmerdecke auf den Boden stürzen. „Gib mir die Waffe und ihnen wird nichts weiter geschehen", es war eine Illusion gewesen, eine Illusion mit der er mich hatte versucht zu täuschen. Ich würde ihm Katera nicht geben, niemals! „Wieso sollte ich jemandem der anderen solches Leid zufügt, durch Katera eine Macht verleihen deren Ausmaß ich nicht kenne?" „Du hast es so gewollt" Der abschnitt meines Zimmerbodens began plötzlich gräulich zu leuchten, dann fühlte es sich so an als ob er unter mir wegklappte und ich fiel erneut ich fiel mit enormer Geschwindigkeit und schlug erneut auf den harten Boden auf. Jetzt lag ich an einer anderen Stelle meines Zimmers, ich blickte an die decke und konnte gerade noch erkennen wie ein hellgraues Oval verschwand. Mein Rücken schmerzte bereits von den beiden Stürzen, aber ich würde nicht aufgeben und diesen vier Magiern die Peitsche überlassen. „Hast du noch nicht genug?" fragte mich der grauhaarige. Als Antwort darauf verstärkte ich meinen Griff um den Karton. Plötzlich sah ich erneut dieses graue Leuchten unter mir. Dieses mal nicht, dachte ich mir und rollte mich auf die Seite. Ich sah wie das Oval erneut auftauchte und dann wieder verschwand. Das war meine Chance, ich rappelte mich auf und sprintete durch die Tür. Grauhaar sah mich verwundert an. Ein neues Oval tauchte vor mir auf, aber ich sprang darüber hinweg. Plötzlich stieg der Magier, der mich versuchte aufzuhalten vor mir aus einem dieser grauen Dinger und versperrte mir den Weg. Seine rechte Faust flog auf mich zu, aber ich blockte sie ab und trat ihm in den Bauch, er stolperte einige Schritte nach hinten und verschwand in dem Teleporter-oval. Plötzlich wurde ich von hinten gepackt, ein Arm schlang sich um meinen Hals und drückte mir die Luft ab. Meine Kehle fühlte sich wie zugeschnürt an und lange würde ich das nicht durchhalten. Ich trat nach seinem Fuß, traf ihn aber nicht und langsam begann meine Sicht zu verschwimmen, dann gab es nur noch eine Lösung, ich drehte meinen Kopf ein wenig und biß in seinen Arm, er schrie vor Schmerz auf und ließ mich los. Ich rannte los und war schon fand bei der Treppe angekommen als er erneut neben mir wieder auftauchte. Er schlug so schnell zu, das ich nichts dagegen tun konnte und einige Schritte zurück stolperte, aber immerhin schaffe ich es einen Sturz zu vermeiden. Dachte ich jedenfalls, bis der Boden ein drittes mal unter mir wegkrachte, und ich gegen die mir gegenüberliegende Wand geschleudert wurde. Für einen kurzen Moment sah ich nichts als Sternchen, die vor meinen Augen umhertanzten. Ein Schrei riss mich aus meiner Benommenheit, ein Schrei von Eve. Ich wagte es einen kurzen Blick auf die Kämpfe in brennenden Teil des Ganges zu werfen. Eves Hemd war am linken Arm weggerissen, sein bloßer Arm sah so aus als hätte man eine ätzende Säure darauf geschüttet, einzelne Fetzen seiner Haut hatten sich weißlich verfärbt, außerdem sah er so aus, als könnte er sich kaum noch auf den Beinen halten, eine ungeheure Wut stieg ihn mir auf, Eve war zu mir freundlich gewesen und hatte alles getan um unten das Feuer zu löschen und jetzt wurde ihm so übel zugesetzt. Ich wollte auch noch einen blick auf die junge Frau und Jason werfen, aber ich konnte es nicht, da ich durch einen heftigen Schlag in meine linke Seite erneut daran erinnert wurde , dass ich selbst einen Gegner zu besiegen hatte. Ich bemerkte wie er über mir grau zu Leuten begann und sprang nach hinten, an der Stelle wo ich bis vor wenigen Sekunden noch gestanden hatte, war nun Grauhaar und dann tat er etwas womit ich nicht gerechnet hatte, hinter mir an der Wand erschien ein Oval, aber als ich mich dann von der Wand entfernte fiel ich. Er hatte eine zweite graue Scheibe vor mir auf dem Boden erscheinen lassen. Er konnte also mehrere der Dinger zur selben zeit erschaffen, das war schlecht, sehr schlecht. Ich kam oben an der Decke wieder heraus, sah kurz den ersten Stock und fiel dann durch ein zweites dieser Teile in die vereiste Küche. Als ich aufprallte, hatte ich ein Gefühl als ob all meine Knochen gebrochen sein, aber ich konnte mich aufrichten, was bedeutete dass dem nicht so sei. Ich versteckte mich unter der verbrannten Sitzecke und öffnete dann den Schuhkarton, ich wusste das ich früher oder später den Kampf gegen Grauhaar verlieren würde, also musste ich nun in die Trickkiste greifen. Ich steckte den Metallzylinder in meinen Gürtel und zog mein Sweatshirt ein wenig tiefer, so dass man den Peitschengriff nicht erkennen konnte. Ich schloss den Karton wieder und drückte ihn an mich. Dann hörte ich seine Stimme. „Wo bist du? Du kannst dich nicht verstecken!" Ich hörte seine Schritte näher kommen. „Kann es sein, dass du...dich unter dieser Bank versteckt hast?" Ein helles Oval öffnete sich unter mir und es riß mich in die seltsame Tiefe. Ich fiel durch diese scheinbar unendliche Leere, und traf hart auf dem Eis auf. „Habe ich es doch gewusst. Und jetzt gib mir das!" er wollte mir die Schachtel aus der Hand reißen, aber ich ließ nicht locker und trat dem Kerl in den Bauch. „Das wirst du mir büßen!" Jetzt schien er richtig wütend zu werden. Sein helles Incursio begann nun wie die Glut eines gerade heruntergebrannten Feuers aufzuleuchten und dann begann er im Sekundentakt graue Ovale um mich herum aufflackern zu lassen. Diese waren jedoch nicht mehr hellgrau, sondern gingen ins dunkel hinein. Ich sprang nach rechts um dem ersten auszuweichen und landete nur wenige Zentimeter von dem nächsten entfernt. „Du verdammter...", schrie er auf. So hatte ich das nicht geplant. Er hetzte mich mit Hilfe seiner Portale oder was auch immer diese grauen Teile waren durch das Zimmer, das Ausweichen verlangte mir enorm viel Kraft ab und ich wusste, dass ich nicht mehr lange durchhalten würde. Ich musste jetzt handeln. Ich wich der nächsten Erscheinung aus und ließ im Sprung den leeren Karton auf die Stelle wo ich vermutlich aufkommen würde fallen. Ein graues oval erschien genau dort, wo ich vermutlich aufkommen würde und die Schachtel verschwand im nichts. „Nein!" hörte ich den grauhaarigen entsetzt aufschreien. Er folgte dem Schuhkarton durch das oval, welches sich eine Sekunde später schloss. Gerade noch rechtzeitig. Ich setzte auf den Boden auf, fasste unter mein Sweatshirt und wusste, dass die nächste Begegnung mit diesem Mann tödlich enden würde. Plötzlich hörte ich einen Schrei, schmerzverzerrt, und daraufhin einen erschrockenen Ruf und ein wütendes brüllen. Es kam aus dem Stockwerk über mir. Ich wusste das meine einzige Aufgabe war Katera in Sicherheit zu bringen, aber ich konnte nicht einfach flüchten und nichts tun, während andere kämpften. Ich blickte noch einmal auf den schwarzen Zylinder, aber meine Entscheidung stand fest. Ich rannte aus der Küche und rannte in den ersten Stock. Das Feuer hatte sich weiter ausgebreitet und griff nun auch auf die Dachbalken über. Eve lag hinter einer Schutzwand aus Eis, die in rasender Geschwindigkeit schmolz. Die rechte Seite seiner Stirn hing in Fetzen, das Blut das daraus tropfte färbte die um ihn herum entstandenen Pfützen rot. Die junge Frau hatte sich schützend vor ihn gestellt ihre Haut und bekämpfte den Feuermagier, als auch denjenigen, der Eve in diesen Zustand versetzt hatte, einige Brandwunden zierten ihre Haut. Jasons zerschrammter Tierkörper war eng verkeilt mit dem eines Pumas, seine Schnurrhaare und Fell waren teilweise angesengt. Ich wusste das das blonde Mädchen nicht lange beide Magier in Schach halten konnte, ohne so wie Eve zu enden und Jason würde ihr auch nicht helfen können, da er einen eigenen Kampf ausficht. Die Fehde musste jetzt beendet werden, aber wie? Ich schaute mich im Gang um und mein Blick fiel auf das Brennende Dach, die Dachbalken waren an manchen stellen nur noch Zentimeter dick und kleinere Teile des Dachs waren bereits eingestürzt. Ich schloss meine Hand um Katera, die Angreifer wollten nichts anderes als die Peitsche, meine Idee war zwar waghalsig und beruhte eigentlich nur auf purem Glück, aber es war in meinen Augen die einzige Möglichkeit. Ich zog den Zylinder hervor und drückte den versteckten Mechanismus. Das schwarze Incursioband entrollte sich. Es war vielleicht zweieinhalb Meter lang und ich hatte noch nie zuvor eine Peitsche benutzt, aber damit mein Plan aufgehen konnte musste ich die Aufmerksamkeit der dunkle Raubkatze auf mich lenken. Ich schlich mich an die Bestie an, holte mit der Waffe aus und ließ sie auf das Tier niedersausen. Ich traf den Puma an der Flanke und leider bekam auch Jason etwas ab, aber darauf konnte ich jetzt keine Rücksicht nehmen. Der Puma löste sich aus Jasons blutiger Umarmung und fauchte mich wütend an. Und dann sah er die Peitsche in meiner rechten Hand, er brüllte etwas und nun ließen auch die beiden anderen Magier von Eve und dem Mädchen ab. Ich sprintete los und ließ währenddessen das Band im Peitschengriff verschwinden. Ich hörte schnelle Schritte und wusste dass sie mir folgten. Ich blickte in die Flammenbrunst über mich und sah zwei Balken, die in der Mitte noch breit, aber an den Seiten beinahe komplett verbrannt waren, die Wahrscheinlichkeit, dass einer der beiden in den nächsten Minuten in den Gang stürzen würde war hoch. Ich blieb kurz nach dem entsprechendem Abschnitt des Dachgebälks stehen und drehte mich um. Die Incursioträger waren mir dicht auf den Fersen. Ich sah wie der Typ der die rote Kraftader trug in seiner rechten Hand einen Ball aus bloßem Feuer erscheinen ließ, er schleuderte ihn mir entgegen und ich konnte gerade so ausweichen. Er erschuf eine zweite Feuerkugel, um den Kerl dessen Magieform ich nicht kannte erschienen eine Art dunkler Tropfennebel und der Puma setzte an zum Sprung. Plötzlich sprang etwas großes orangenes hinter den drei Magiern in die Luft. Jason. Er sprang auf die Dachbalken zu und durchbrach mit seinem Raubtierschädel die erste Schwachstelle , während er durch die Luft flog richtete er seine Tatzen nach vorne und durchbrach auch die zweite dünne Stelle. Die orangene Raubkatze sprang auf mich zu und ehe ich mich versah wurde ich von den Füßen gerissen und war umgeben von Fell, ich überschlug mich mehrfach, war jedoch geschützt durch die weiche Kugel die mich umschloss, im Hintergrund hörte ich gedämpft ein Krachen, ein Brüllen, Schmerzensschreie und das Splittern von Holz. Als der Überschlag stoppte, löste sich die weiche Schutzhülle von mir und erneut füllte der beißende Geruch von Rauch meine Nase. Ich lag vor der Tür zu meinem Zimmer, Jason weilte neben mir, sein Fell war gespickt von spitzen Holzsplittern, einige Meter von uns entfernt lagen zwei brennende Holzscheiter, aber von den drei Magiern war keine Spur zu sehen. Hatten wir sie getötet? Ich hatte keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen. Die Raubkatze neben mir verschwand und Jasons menschliche Form tauchte auf, ich wollte mich bei ihm bedanken, dass er mich gerettet hatte, aber er schnitt mir das Wort ab. „Hör zu, ich nehme wieder meine Liger Form an und will dass du auf meinen Rücken steigst und dich festhältst, sonst gehen wir hier nämlich beide drauf!", der Liger erschien wieder neben mir und ich tat wie befohlen, ich hatte keine Ahnung was er vorhatte, aber ich krallte meine Finger in dem orangenen Fell fest. Jason rannte auf die brennenden Balken zu, ich spürte wie die Muskeln sich in seinen Beinen anspannten und wusste plötzlich was er vorhatte. Ich verstärkte meinen Griff und dann sprang er ab. Ich spürte während der Flugphase seines Sprungs eine furchtbare Hitze um mich herum, es waren nur wenige Sekunden, aber die Temperatur war beinahe unaushaltbar. Der Lieger setzte auf der anderen Seite des Ganges auf und ich sprang ab, hinter mir veränderte Jason erneut seine Form und rannte an mir vorbei zu der jungen Frau. Sie hatte Eve geholfen aufzustehen und stützte ihn nun. Jason half ihr und sie gingen so schnell es ihnen möglich war die Treppe herunter. Ich folgte ihnen und steckte die Peitsche, welche ich bis jetzt in der Hand gehalten hatte in meinen Gürtel. Die Abstellkammer war durch Eves Löschungen in der Küche vom Feuer verschont geblieben, das Mädchen verließ zuerst mein Zuhause, daraufhin half Jason Eve aus dem Fenster und folgte, ich warf noch einen letzten Blick auf das was ich einst die Küche genannt hatte und verließ dann das Haus.
Wir kletterten über die Abriegelung der Feuerwehr und kämpften uns den Weg zu den anderen durch, auf Johns Gesicht spiegelte sich pure Erleichterung wieder, als er uns vier sah. Cathys Augen weiteten sich, als sie Eve sah. „Raven, Jason, was ist mit Eve passiert?" „In dem Haus haben uns vier Magier aufgelauert, Feuer, Leere, Biest und Gift. Was mit dem Leere-Magier passiert ist, weiß ich nicht, also hatte Eve keine andere Wahl als sich gegen Venenum zu verteidigen, er hatte kaum noch Kraft und wurde deshalb von mehreren Angriffen getroffen" „John, hilf mir Eve auf die Rückbank meines Autos zu legen, das Gift muss so schnell wie möglich aus seinem Blutkreislauf raus!", John half Eve sich zum Auto zu schleppen, Cathy öffnete die Autotür und schloss sie hinter sich, als Eve sicher auf der Rückbank lag, ich wusste von John dass seine Freundin Heilmagie beherrschte und hoffte, dass es noch nicht zu spät war. Erst jetzt realisierte ich wie viel Glück ich gehabt hatte, das Jason meinen Plan das Feuer zu nutzen so schnell durchschaut hatte. Der Typ hätte vermutlich nicht gezögert seine Gifttropfen auf mich los zu lassen. Und mich hätte es dann vermutlich noch viel schlimmer erwischt als Eve. Ich schaute mich um und sah Jason einige Meter von Cathys Auto entfernt stehen. Er hatte auch einiges abbekommen, mehrere blutige Kratzwunden waren auf seinem Gesicht und seinen Händen zu erkennen, eine kleinere Bisswunde zierte seinen Hals, seine Kleidung war zerrissen und seine roten Haare angesengt. Ich ging auf ihn zu und sagte „Hey Jason" „Hm?" „Ich will mich bei dir bedanken, wegen vorhin, wenn du nicht gewesen wärst, wäre ich jetzt vermutlich tot, oder vergiftet und dann tot" „Warum vergiftet?" „Der Typ der Eve so zugerichtet hat, hat als er vor mir stand eine Art Tropfenregen erschaffen, den er vermutlich jeden Moment losgelassen hätte, wenn du nicht die Dachbalken gelöst hättest. Wie hast du eigentlich meinen Plan so schnell durchschauen können?" „Habe ich nicht, Raven hatte den Durchblick, ich wäre dir vermutlich einfach hinterhergerannt und hätte zuerst versucht den anderen Bestia-Magier auszuschalten" „Dann schätze ich mal muss ich mich auch bei ihr bedanken, weißt du wo sie ist?" „Sie steht dahinten, an Johns Auto" Ich bedankte mich noch einmal bei ihm und ging dann zu der blonden Frau, von der ich nun den Namen kannte. „Hallo, Raven", sagte ich. „Was willst du?" „Mich bei dir bedanken" „Wofür? Etwa dafür, dass ich dafür gesorgt habe, dass dein Zuhause jetzt vermutlich komplett abbrennt?", die Worte trafen mich wie Dolche. Sie hatte es gesagt, dass was ich unter keinen Umständen hatte hören wollen. Ich versuchte meinen kurzen Aussetzer zu überspielen, indem ich einfach weiterredete „Nein, Jason hat mir erzählt, dass du meinen Plan durchschaut und Jason gesagt hast, dass er mir helfen soll" „Das hat Jason ganz allein entschieden und so schwer war es nun wirklich nicht den Plan mit den Dachbalken zu durchschauen" Ich war baff über ihre Direktheit „zum Dank dafür, kannst du mir ja mal verraten wie du den Magier mit dem Vacuos-Incursio besiegen konntest" „Woher willst du wissen dass er mir nach ist?" „Stell dich nicht so dumm, einer von Cortas Magiern würde sich niemals aus einem Kampf raushalten und außerdem, ich glaube nicht dass du ohne einwirken von Magie durch den Boden eines Stockwerks fallen könntest" Sie hatte mich anscheinend die ganze Zeit über, während sie gekämpft hatte im Blick gehabt. Das war wirklich unglaublich „Ok, ich gebe es zu, der Typ mit dem grauen Incursio ist mir nach und hat mich überrascht als ich den Karton mit Katera geholt habe...", ich erzählte ihr wie ich es geschafft hatte den Leere-Magier zu überlisten. „Es wundert mich, dass du noch lebst", danke, Raven, sehr freundlich. „Warum wundert dich das? Ich würde die Magie die der Kerl benutzt hat nicht gerade für tödlich halten. Der Kerl hat mich schließlich nur von einer Stelle zur anderen teleportieren können" „Da täuschst du dich gewaltig..."
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Incursio
FantasyLoke ist eigentlich ein ganz normaler Junge, er geht zur Schule, trainiert in einem Sportverein und hängt mit Freunden ab, bis eines Tages eine Reihe von Ereignissen ihn in eine Welt der Magie führt.