fifty-one

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Avery

Ein lautes Bellen reißt mich aus dem Schlaf. Ich stöhne genervt auf und reibe mir meine Augen. 

"Ah!" schreie ich, als ein kleines Etwas auf meinem Bauch sitzt und mich durchgehend anstarrt. Ich setze mich blitzschnell auf und drücke es von mir, sodass es auf dem Boden ladet. 

"Luna, lass sie doch in Ruhe." lacht jemad laut und schiebt sie mit seinem Fuß weg. Ich lege meinen Kopf schief und versuche mich zu erinnern, was gestern passiert ist. 

"Was..?" frage ich verwirrt, woraufhin der Junge sich neben mich setzt. Ich ziehe meine Beine an mich, was schmerzt.

"Ich bin Baekhyun, dein Nachbar, schon vergessen? Gestern habe ich dir geholfen, deine Wunden zu reinigen." erklärt er sanft und ich nicke.

"Baekhyun also.." wiederhole ich und beiße mir auf die Wange. "Falls ich es nicht gesagt habe, will ich es jetzt sagen: Danke."

"Kein Grund zu danken." lächelt er und beißt von seinem Stück Brot ab, bevor er seinen Blick von mir nimmt.

"Aber ich müsste jetzt mal wirklich nach Hause." gestehe ich und will aufstehen.

"Bist du sicher, dass du alleine nach Hause kannst? Ich meine, er hat dich ganz schön zugerichtet.." 

"Sicher. Aber, dürfte ich das T-Shirt behalten? Ich wasche es und bringe es dir morgen vorbei, okay?" ich erhebe mich von dem überaus gemütlichen Sofa und muss kurz inne halten, um den Schwindel weg zu bekommen.

"Klar, nur kein Stress." sagt er und legt seine Hand sachte aufmeine Hüfte, um mir ein wenig Stand zu geben. "Ich hoffe, das wird alles wieder."

"Wird es. Keine Sorge." ich nehme meine Jacke und humple vom Wohnzimmer zum Vorraum. Dort lege ich mir meine Jacke um und nehme langsam den Türknauf in die Hand. "Bis..irgendwann."

"Tschüß~" er öffnet mir die Tür und lässt mich raus. Nachdem ich draußen bin, schließt sich die Tür hinter mir und ich versuche so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, denn es ist scheiße kalt.

"Ich hoffe, Jimin hat nicht bei mir geschlafen." murmle ich. Mein linker Fuß muss mein Gewicht aushalten, weil ich meinen rechten nicht mal absetzen kann. Ich öffne die Tür zu meinem Haus, die nicht mal abgeschlossen ist. Ich schließe meine Augen und gehe hinein. 

Ich sehe mich um, sehe jedoch kein Anzeichen von Jimin. Ich komme bei den Stiegen an und gehe diese langsam hinauf. Dieser allbekannte Schmerz macht sich in meinem Körper breit und mir stockt einige Zeit der Atem. Die Tür zu meinem Zimmer ist geöffnet und die Scherben liegen immer noch überall verstreut. Die Lampe von gestern liegt genauso wie eh und je.

"Hallo?" rufe ich durch das Haus und es regt sich nichts. Ich atme kurz auf und trete dann in mein Zimmer. Ich muss mich bei dem Türrahmen anhalten, um nicht umzufliegen. 

Ich nehme mein Handy und sehe tausende Nachrichten von Taehyung, der mir jetzt auch schon leid tut. Ich war zu ängstlich ihm davon zu-

Mein Gedankengang wird von einer Nachricht auf dem Kasten neben mir unterbrochen und ich lege meinen Kopf schief. Ich nehme den Zettel in die Hand und lese ihn.

'Ich bkome ds was ich wil. Immer.' 

Der muss von Jimin sein, bevor er gesten gegangen ist. Er hat viele Fehler gemacht und auch ein paar Bluttropfen sind zu sehen, was darauf hinweißt, dass sein Kopf stark geblutet hat. Ich zerknülle den Zettel und werfe ihn auf die andere Seite des Zimmers.

Ich lege meinen Kopf in meine Hände und bei dem Gedanken, dass er es wieder versuchen wird, muss ich anfangen zu weinen. Ich werde sicher länger verletzt und verwundbar sein und er wird sich schneller erholen als ich. Ich sehe auf, als ich mein Handy klingeln höre. Mit zitternden Händen nehme ich es und muss kurz schluchzen bei dem Namen "Oppa~" auf dem Display. Ich lehne den Anruf ab, da er hören wird, dass ich weine und er rüberkommen wird und mich so sehen wird. Was soll ich denn dann sagen? 

Tja, Taehyung. Dein bester Hyung hat mich versucht zu vergewaltigen.

oder

Ich hab dich nicht betrogen, ich habe mich selbst abgeknutscht.

Schon wieder trudeln zehntausende Nachrichten von ihm ein, sei es auf Snapchat, WhatsApp oder SMS. 

"Ich kann das alles nicht, das-das geht.." versuche ich zu sagen, doch bevor ich den Satz nur ansatzweise beenden kann, überwältigt mich die Dunkelheit, die über meine Sicht springt und ich dann ohne jegliche Bewegungen zu Boden falle.

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snapchat // {k.th}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt