Avery
Ich habe keine Ahnung wie, aber ich liege in einem Krankenbett. Mein dröhnender Kopf hindert mich, mich gerade aufzusetzen, da es immer wehtut. Ich hasse es.
Neben mir steht ein Tablett mit serviertem Essen und daneben eine Wasserflasche. Ich bin mit Kabeln an das Bett befestigt und meine Handgelenke und Füße sind verbunden. Mein Hals tut auch nicht mehr so stark weh. Das Bett ist richtig gemütlich und das Sonnenlicht strahlt durch die Jalousien. Ich strecke meinen Bauch durch und lege meinen Kopf seitlich auf den Polster.
"Ach, Sie sind wach." ich schrecke hoch, werde jedoch gestoppt, mich aufzusetzen. "Ich bin Ihr Arzt. Keine Angst."
Ich beruhige mich und lege micg wieder normal hin.
"Wie bin ich denn hier her gekommen?" frage ich.
"Ein gewisser Herr Byun hat Sie gefunden und uns angerufen." erklärt der Arzt während er meine angehängten Flaschen durchcheckt. "Sagen Sie mal..Was ist Ihnen denn widerfahren?"
"Ich, äh..Mir ist die Lampe aus der Hand gefallen.." lüge ich und sehe weg.
"Was haben sie denn mit ihrem Hals bzw. Oberkörper und Händen gemacht?"
"Ich, also, mein Freund war ein wenig zu harsch mit mir, wissen Sie?" ich lecke mir einmal über meine überaus trockenen Lippen und der Arzt nickt.
"Haben Sie ein Problem damit, wenn jemand Sie besuchen kommen würde?" die Frage ist ja ganz einleuchtend. Eigentlich ja nicht.
"Ähm, wer wartet denn?" der Arzt lächelt und sieht mich an.
"Ein gewisser Herr Kim. Er wartet mit Rosen und Schokolade auf Sie. Er wartet noch auf eine Rückmeldung." sagt dieser dann und mir bleibt die Spucke im Rachen stecken.
"Äh, wissen Sie. Ich bin noch nicht wirklich in Form, mit jemandem zu sprechen.." gestehe ich und er nickt.
"Okay, verstehe ich. Ich werde es ausrichten." der Arzt nimmt sein Brett und verlässt für kurze Zeit den Raum. Als er zurückkommt, hat er ein Bouquet Blumen und eine Schachtel Pralinen in den Händen.
"Der junge Mann bestand darauf, Ihnen das zu geben." der Arzt legt die Sachen auf die Ablage neben mir und ich sehe einen Zettel, der sagt:
'Hoffe dir geht's bald besser. Ich habe extra meine Kochkünste verbessert, um dir etwas zu kochen, wenn du wieder Zuhause bist.
Dein TaeTae. :*)'
Mit einem Lächeln nehme ich den Zettel und drücke ihn an meine Brust. Ich schließe kurz meine Augen und hoffe innerlich so sehr, dass er mir verzeihen wird, dass ich Ihm nichts gesagt habe. Ich entscheide mich, die Schwester zu rufen, da ich Fragen habe.
Nach ein paar Minuten kommt eine der Schwestern ins Zimmer und kommt an mein Bett.
"Ja? Wie kann ich helfen?" fragt sie freundlich.
"Entschuldigen Sie die Störung, aber wann komme ich hier denn raus?"
"Wir planen, Sie hier mindestens fünf Tage zu behalten. Ihre Verletzungen müssen heilen, andererseits entzündet sich alles."
Ich muss seufzen, bei dem Gedanken, dass ich Taehyung nicht morgen oder übermorgen sehen kann, sondern am Freitag.
"Kann man keine Ausnahme machen?" flehe ich schon fast und sehe die Schwester durchgehend an.
"Wir schauen, wie sich die Situation entwickelt.." erwidert diese und legt ihre Hand kurze Zeit auf meine. "Machen Sie sich keine Sorgen."
___
Ich liege hier jetzt schon fünf Stunden und sehe immer noch den gleichen Sender auf dem Fernseher. Die ganze Zeit war mir nicht nach Essen zumute und angerührt habe ich die Flasche auch nicht. Es fängt an, zu dämmern und ich spüre, dass ich mich viel besser fühle, als früher.
*Klopf, Klopf*
"Äh..Ja?" frage ich, um die Person eintreten zu lassen. War der Arzt nicht erst da?
"Na sieh mal einer an. Schon im Krankenhaus? Und ich dachte mich hats stark erwischt." ein lächelnder Jimin sieht um die Ecke und ich fange automatisch an, zu zittern.
Meine Hände greifen nach der Fernbedienung, um die Schwester zu rufen, doch Jimin hindert mich daran, indem er seine Hand auf meine legt. Ich sehe ihn an und spüre die große Angst, die in mir aufkommt.
"Ne-Nein. G-Geh weg!" schreie ich.
"Hey..*shhh* Alles gut. Ich will dir nicht an die Wäsche. Ich wollte dir nur ein kleines Dankeschön bringen." sagt er und hält mir eine kleine Tulpe hin.
"Eine Tulpe? Ist das dein scheiß Ernst, Park Jimin? Du wolltest mich vergewaltigen und eine Tulpe ist dein 'Danke'?" frage ich spöttisch, da ich meine Wut nicht verstecken kann.
Sein Gesichtsausdruck ändert sich und seine Hand nimmt wieder meinen Hals.
"Ach, was schöne Knutschflecken du da hast.." trällert er. "Ich sage dir eins: Wenn du mir in irgendeiner anderen Weise keinen Respekt erweist, werde ich keine Sekunde zögern, dir noch mehr zu verpassen. Ich werde das sicher nicht auf mir sitzen lassen. Und ich hoffe diese Nachricht ist angekommen."