Blaue Augen richteten sich auf mich und er zog die Augenbrauen zusammen. „Dann überlege dir einen Schlachtplan, wie du das alles wieder löst. Ich meine, wenn du das überhaupt willst." Zustimmend nickte er und sein Blick wanderte zu unseren verschränkten Fingern. Wie weggeblasen wich der wütende Ausdruck aus seinen Gesicht und auf seine Lippen schlich sich ein leicht schiefes Lächeln. „Ich mach den ganzen Abend kaputt", stellte er fest und ich dementierte es indem ich einfach nur mit dem Kopf schüttelte. Ich fand es nicht schlimm wenn er diese Seite von sich zeigte. Er hatte viel Verantwortung, egal ob er Prinz war oder nicht und mit dieser musste er erst lernen umzugehen. Außerdem war er ja auch noch recht jung. Wenn ich mich recht erinnerte hatte ich mal in einen Gespräch zwischen den anderen Mädels mitbekommen, dass sowohl Logan als auch Elias erst achtzehn Jahre alt waren. Ein Jahr älter als ich dachte ich und legte etwas den Kopf schief als ich ihn musterte.
„Versuchen wir einfach... das erst mal ruhen zu lassen. Ich werde das alles irgendwie klären." „Du hast recht. Im Moment kannst du da nicht viel machen." Er nickte und zog mich an sich. Vorsichtig strich er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Kommen hier eigentlich viele Menschen vorbei", fragte er und ich schüttelte den Kopf. „Nicht um diese Uhrzeit." „Gut. Dann kann die ja weg", sagte er und zog mir die Perücke vom Kopf. „Ey!" Er grinste mich breit an und legte die Perücke zurück in unseren Korb. „Ich hasse dieses Ding. Du siehst damit so fremd aus." Ich verdrehte die Augen und öffnete meinen Zopf den ich unter der Perücke getragen hatte. Meine braunen Haaren fielen in leichten Locken über meine Schultern. Logan beobachtete mich fasziniert dabei wie ich mein Haar schüttelte was mir natürlich nicht entging. „Pass auf dass du nicht sabberst", neckte ich ihn und machte mich auf den Weg zur Treppe.
Eine Hand schloss sich um meinen Arm und ich blieb vor der ersten Stufe der Treppe stehen. Zwei Arme schlossen sich um meinen Bauch und ich wurde an eine harte Männerbrust gezogen. Hitze stieg in mein Gesicht auf, aber gleichzeitig wollte ich mich nicht aus dem Griff befreien. Logan schmiegte sein Gesicht an meinen Nacken und raunte: „Ich bin froh, dass du mir endlich eine Chance gibst. Das du uns eine Chance gibst." Uns dachte ich und schloss die Augen. Wir waren kein Paar und ob wir eins werden könnten stand in den Sternen. Wie der Pessimist der ich war rechnete ich damit, dass ich nicht all zu große Chancen bei ihm hatte, da konnte er noch so oft meine Nähe suchen. Irgendwann würde er bemerken, dass unter den anderen Mädchen die eine ist und ich würde nach Hause gehen. Bis dahin würde ich jede seiner zärtlichen Gesten entgegen nehmen, auch wenn das später hieß das mich die Erinnerungen daran plagen würden. Masochistisch war ich anscheinend auch noch veranlagt. „Logan, es gibt doch gar kein uns. Es gibt nur dich und es gibt mich", flüsterte ich und befreite mich aus der Umarmung. Hinter mir klang ein frustriertes Stöhnen und ich sah den Jungen hinter mir an. In seinen Augen leuchtete Enttäuschung über meine Worte, aber gleichzeitig sah ich darin auch etwas anderes was ich nicht beschreiben konnte.
„Amy, was glaubst du warum bei dieser Auswahl schon so viele Mädchen gehen mussten", wurde ich gefragt und ich zuckte mit den Schultern. Warum so viele gehen mussten? Wahrscheinlich wegen ihrem Verhalten gegenüber den jungen Herren oder weil sie es wollten. Ich vermutete auch, dass die Beliebtheit beim Volk etwas damit zu tun hatte, wenn bei der Auswahl nicht was anderes behauptet wurde. „Elias und ich wissen schon ganz genau für welche Mädchen wir uns interessieren und ich kann dir sagen, dass ich mich schon seit den ersten Tag festgelegt habe." „Du bist komplett verrückt", warf ich ihn entgegen und kassierte ein schiefes Grinsen. Irgendwann würde ich ihn wegen seinen dummen Aussagen noch so sehr Ohrfeigen, dass ihm nicht mehr zum grinsen war schwor ich innerlich und presste die Lippen zusammen. „Was ist an dem Gedanken verrückt mit jemanden zusammen sein zu wollen? Ist es nicht das was Mädchen wollen? Einen Freund?"
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Krone aus Glas
FantasyDas hier ist keine Fanfiction, auch wenn das Prinzip der Geschichte der Selection Trilogie und Royal Reihe ähnelt. Ich hoffe euch gefällt meine Idee. Inhalt: Die Welt ist nicht mehr wie wir sie kenne. Kriege haben die Bevölkerung dezimiert und groß...