Krone aus Glas

Zu viel für einen Tag

Der Saal war festlich geschmückt und ein großer Tisch war aufgebaut worden. Hinter den Tisch sah ich einen Thron. Darauf saß der König und neben ihn stand seine Frau. Beide waren schon früher ein hübsches Paar gewesen. Das hatte Mum mir immer wieder erzählt. Die damalige Auswahl war schnell verlaufen, weil beide schon von Anfang an hin und weg gewesen waren. Die Königin war eine Schönheit. Sie hatte ein elfenhaftes Gesicht das von ebenholzfarbenen Haar umrahmt wurde. Ihre braunen Augen sahen zu uns rüber und ich sah darin einen freundlichen Ausdruck. Sie trug ein schönes rotes Kleid das bis zum Boden reichte und sich etwas bauschte. Dazu trug sie dezenten Schmuck. 

Der König trug einen blauen Anzug an denen Orden befestigt waren. Auf seinen schwarzen Haar saß eine Krone die seinen Status klar machte. Niemand war über ihn. Er besaß einen Dreitagebart der ihn sympathisch wirken ließ und blaue Augen. Auch er sah kurz zu uns rüber und nickte nur kurz. Ich sah mich weiter um.Am Tisch nahmen grade vierzehn Mädchen platz. Eine schöner als die andere. Ich schluckte schwer und sah an mir runter. Ich hätte keine Chance auch wenn ich es versuchen würde. Ich verwettete alles was ich hatte darauf, dass sie größtenteils adelig waren oder aus gut verdienenden Familien. Nicht wie ich. Ich war nur Mittelschicht.„Elias!" Ein Mädchen mit blonden Haar winkte meinen Begleiter zu und er sah sie abschätzend an. „Setzen Sie sich doch zu mir.Oh..." Erst jetzt bemerkte sie mich und ich machte mich schnell von Elias los. „Danke fürs herbringen", murmelte ich und eilte zueinen freien Platz am Ende des Tisches. König und Königin setzten sich ans Ende des Tisches und es war klar, dass diese Plätze für sie bestimmt waren. Der Platz zur rechten des Königs blieb leer.Elias setzte sich zwischen zwei Mädchen am anderen Ende des großen Tisches. Logan war nicht da. Ich sah mich um und entdeckte ihn auf der Terrasse die an den Saal angrenzte.

 Er saß auf den hellen Steinboden und schien in die Ferne zu schauen. Nicht sehr prinzenhaft. Ich sah mich um und bemerkte, dass es keinen kümmerte ob er hier war oder nicht. Die Mädchen waren auf Elias fixiert und ihnen schien Logan egal zu sein. Ich beugte mich zu einen Mädchen das neben mir saß rüber und fragte: „Wieso interessieren sich alle für Elias? Logan könnte schließlich auch der Prinz sein."Sie sah mich mit bernsteinfarbenen Augen an und verzog den Mund zueinen spöttischen Lächeln. „Ist das nicht klar? Sein Auftritt auf deiner Auswahl beweist doch, dass er nicht der Prinz ist. Nie würde der König ihn ohne Schutz zu so einer Veranstaltung gehen lassen.Außerdem... er ist so tollpatschig. Als ich her gekommen bin ist er mit einen Stapel Büchern über einen Teppich gestolpert." Ich schluckte schwer. Also hatte ich nicht allein diesen Verdacht, aber eigentlich waren alle diese Dinge kein richtiger Beweis. Sie erweckten nur den glauben daran. Ich sah zu den Königspaar. Die Königin schaute, als sie sich unbeobachtet fühlte, zu Logan und ich sah kurz so etwas wie sorge in ihren Gesicht. 

Der König raunte ihr was zu und sie wandte den Blick ab. Aber im Grunde konnten es beide sein sinnierte ich. Außerdem war es nicht fair. Ich schob leise meinen Stuhl zurück und stand auf. Die Gespräche verstummten und alle starrten mich an. Ohne weiter darauf zu achten ging ich auf die Terrasse und setzte mich neben Logan. Er hob den Kopf und sah mich fragen an. „Solltest du nicht Elias schöne Augen machen", fragte er in einen Tonfall der bissig klingen sollte, aber eher frustriert klang. „Ich mag ihn nicht", gab ich offen zu und zog die Beine an mich ran. „Warum sitzt du hier?" „Es ist nicht so wie ich es mir vorgestellt habe", meinte er und schaute in die Ferne. „Weißt du, Elias und ich planen das schon lange. Damit wir jemanden findender nicht auf die Krone aus ist. Jemand der echt ist, aber sieh dir das an." Er deutete auf den Saal und ich seufzte leise. „Du hättest nicht bei der Auswahl sein dürfen. Jetzt glauben sie du bist nicht der Prinz." „Wenn ich nicht da gewesen wäre, wärst du nicht hier", entgegnete er ernst und ich seufzte. Ich hatte schon geahnt, dass er seine Finger in Spiel gehabt hatte. Nur ich verstand nicht genau wieso. „Stimmt. Wir können nichts mehr daranändern. Es sei denn du willst ihnen verkünden, dass du der Prinz bist", überlegte ich und sah wie sich seine Miene verfinsterte. Erstand auf und klopfte sich die Hose ab. Dann drehte er sich zu mir um und sah mir in die Augen. „Hast du Lust ein wenig spazieren zugehen? Mir wird bei den Anblick der ganzen Menschen schlecht." Ich nickte und er half mir auf. Keiner achtete auf uns als wir über den Rasen verschwanden.