Kapitel 4

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Ich war schon ein bisschen sauer, dass er mich aus meinem wundervollen Traum geweckt hatte.
Ja, ich war wirklich ein bisschen gespannt, wie es weiter gegangen wäre. Aber jetzt war ich in der Realität und das einzige, was mich interessierte war hier raus zu kommen.
"Wir müssen klettern.", sagte Justin zu mir.
"Wir müssen was?!", rief ich während ich mich umzog.
"Ich weiß, dass du mich verstanden hast, Schatz.", erwiderte er und sah mich an. Er hatte kein Licht gemacht, also konnte ich nur seine Umrisse sehen.
"Wozu soll das bitte gut sein? Du weißt genau, dass ich Angst habe.", meine Stimme zitterte vor Aufregung.
Ich war auch noch definitiv müde. Viel zu müde auf so ein Abendteuer. Und auch noch klettern dazu. Echt nicht mein Ding.
"Hast du vielleicht mal daran gedacht, dass es Kameras gibt?!", fragte ich ihn aufgebracht.
"Schatz, du weißt, dass ich auf alles achte. Das Krankenhaus hat keine Kameras.", meinte er und legte seine Arme von hinten um meine Taille.
Mein Atem ging schneller.
Doch meine Gedanken sprachen klar zu mir: Konzentrieren!!
Ich schob ihn sanft von mir weg.
"Wenn du so darauf brennst zu klettern dann los. Ich will hier nämlich weg.", flüsterte ich.
Justin ging zum Fenster und knotete ein Seil an irgendetwas dran. Es war zum dunkel um näheres zu erkennen.
"Ladies first.", flüsterte er in mein Ohr.
Ich schluckte. Dort ging es mindestens zehn Meter runter. Wie er so ein langes Seil gefunden hat möchte ich auch gerne wissen.
"Keine Angst. Ich bin immer hinter dir.", sagte er und gab mir einen sanften Kuss auf die Wange.
"Justin..", fing ich an.
"Pssst...ich weiß was du denkst, aber wenn du hier weg willst dann musst du...", unterbrach er mich und drückte meine Hand.
Ich atmete noch ein letztes mal tief ein und aus. Dann berührten meine Hände zitternd das Seil. Ich spürte Justin's Atem auf meiner Schulter, der mich aber nicht gerade beruhigte, sondern mich nur noch hektischer werden ließ. Was tat ich hier eigentlich? Ich sollte doch eigentlich schlafen in diesem Bett und nicht noch fliehen. Meine Mutter würde mir das nie verzeihen.
"Geh...", flüsterte er atemlos.
Ich kletterte aus dem Fenster, als mich plötzlich eine Hand schubste.
Ich schrie und fiel.
Der Boden kam immer näher.
Dann spürte ich nur noch den Schmerz und sah nichts.

Als ich mein Augen wieder öffnete war es vielleicht gerade 6 Uhr. Die Sonne war schon aufgegangen, aber die Wolken verdeckten die Sicht aus sie. Ich wusste nicht wo ich war.
Als ich mich umsah, bemerkte ich, dass ich immer noch aus dem Asphalt lag. Ich war nicht in der Lage mich ansatzweise zu bewegen. Sofort wurde alles um mich herum schwarz.

"Hallo?", fragte eine leise Stimme. "Kannst du mich hören?"
Ich öffnete meine Augen.
Meine Lider flackerten aufgeregt. Ich versuchte zu nicken, doch mein Kopf tat so sehr weh, dass ich vor Schmerz aufstöhnte.
"Tut dir der Kopf weh?", fragte die Stimme erneut.
Sie kam mir irgendwie bekannt vor, aber zuordnen konnte ich sie nicht.
"Ja.", meinte Stimme hörte sich schrecklich an.
Meine Augen ließ ich weiterhin geschlossen.
Plötzlich wurde ich hochgehoben und zwei starke Arme hielten mich.
"Justin?", frage ich leise.
Ich bekam keine Antwort.

Als ich erneut erwachte, war es dunkel und mir tat zwar immer noch mein Bein weh, aber der Schmerz im Kopf war vergangen.
Erleichtert setzte ich mich auf und sah mich um.
Ich lag in einem Zelt. Es war nicht groß. Vielleicht konnten hier zwei Personen schlafen, aber auf keinen Fall mehr. Ich lag auf einem weichem Fell und war mit zwei Decken zugedeckt. Neben mir lag eben so ein Fell. Ich berührte es und merkte, dass es noch warm war. Jemand hatte hier gelegen.
Ich hörte leise ein paar Stimmen aufgeregt reden.
Ich stand so leise, wie möglich auf und schlich mich zum Ausgang.
Ich konnte ein paar Schritte von meinem Zelt ein Lagerfeuer entdecken.
Ungefähr eine handvoll Jungs saßen drum herum. Sie trugen alle eine Waffe bei sich. Einer der Jungs hatte sich nach vorn gebeugt und kontrollierte sein Messer.
Ich erschauderte.
Gruselig.
Wo war ich nur hier gelandet?
So weit, mein Gehirn noch etwas von dem Geschehen schildern konnte, war ich von einem der Jungs hier her getragen worden. Mehr wusste ich nicht.
Aber was machten sie jetzt mit mir?
Aussetzen? Mich frei lassen?
Zurück ins Krankenhaus bringen?
All diese Fragen...
Also mein Kopf hatte anscheinend keine Schäden.
"Ich werde noch mal nach ihr sehen.", hörte ich eine Stimme ganz deutlich sagen.
"Lass uns alle weiter schlafen. Morgen ist ein neuer Tag. Da werden wir die Kleine wahrscheinlich noch mal tragen müssen.", sagte ein weiterer Junge.
Der Gedanke, dass die Jungs mich abwechselnd getragen hatten war so absurd, dass mir die Röte ins Gesicht schoss.
Ich schlich sofort auf meinen Platz und legte mich brav hin, da ich wusste der eine Junge würde gleich kommen.
Die zwei Lacken vom Zelt wurden vorbei geschoben und Kälte umfing mich. Automatisch schloss ich schnell die Augen.
"Ich hab gesehen, dass du wach bist. Das ist schön.", sagte der Junge.
"Was wollt ihr von mir?",fragte ich immer noch mit geschlossenen Augen.
"Wir wollten nur helfen.", kam als Antwort.
Ich hörte, wie er sich mir näherte. Er trug Stiefel, dessen war ich mir sicher.
"Du kannst ruhig deine Augen öffnen. Ich tue dir nichts.", sagte die Stimme sanft.
Ich öffnete vorsichtig die Augen und blickte in zwei dunkelblaue Augen.
Mein Blick fuhr über das ganze Gesicht. Hellbraune Haare, als wären sie noch nie gekämmt worden.
"Jules.", flüsterte ich und wusste nicht ob ich mich freuen oder wütend sein sollte.
Ich hatte nicht gewollt, dass mich jemand hier kennt.
"Du bist das Mädchen aus meinem Traum. Ich konnte dich dort nicht zurück lassen.", klärte er mich auf und strich mir sanft über deinen Kopf.
"Du kamst in meinem Traum vor. Wo sind wir? Hast du gesehen wer mir das angetan hat?", überflutete ich ihn mit fragen.
Ich war zu aufgebracht und noch zu müde um mich ihm voll meiner starken Seite zu zeigen.
"Es war ein Junge. Er hat dich geschubst.", erklärte er knapp.
"Justin.", flüsterte ich erschrocken und hielt mir die Hände vor den Mund.
"Wer war das?", fragte er mich neugierig.
"Mein Freund.", sagte ich und schluckte.
Das musste ich verdauen.
"Das tut mir leid.", sagte er und legte seine ganzem Waffen neben sich.
Ich zuckte beim Klang der zusammenstoßenden Metalle zusammen.
"Ich wollte dir keine Angst einjagen", entschuldigte er sich und legte sich auf das Fell neben mich. "Du brauchst Schlaf."
Er zog seinen Fellmantel aus und breitete ihn über sich aus.
"In meinem Traum hast du so einen modernen Körperanzug getragen.", fing ich an, als er sein Gesicht zu mir gedreht hatte.
Er lächelte schwach.
"Und du warst in einem Nachthemd und warst ziemlich schlagfertig.", sagte er und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.
Mich durchfuhr es heiß.
Jetzt lächelte ich ebenfalls. Seine Hand ruhte jetzt aus meiner Schulter und sein Daumen machte Kreis Bewegungen. Es hatte etwas beruhigendes. Meine Augen schienen schwer zu werden. Aber ich wollte nicht schlafen.
"Schlaf jetzt, Cel.", flüsterte er leise in mein Ohr und drückte mir einen Kuss aufs Haar.
Aber ich wollte doch nicht. Ich wollte diesem Arsch hier sagen, dass er die Finger von mir lassen sollte, aber das konnte ich nicht.
Die Müdigkeit überfiel mich und ich sank in einen tiefen, traumlosen, langen Schlaf.
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Hallo meine lieben Leser da draußen,
Endlich mal ein neues Kapitel😁
Ich war noch mit so vielen anderen Geschichten beschäftigt.
Ich hoffe es gefällt euch!😊
Über Meinungen freue ich mich immer!❤
Bis sehr bald!
Eure
Potterheart007
PS: Für alle Justin Fans: Es tut mir leid😅😕

Just A Dream? #writeraward2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt