Kapitel 11

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Nein....falsch!
Ich wurde nicht wach, wie ich es erwartet hatte. Ich war in einem Königspalast. Dies mal hatte ich nicht das Gefühl, dass die Zeit stehengeblieben war. Ich trug kein Nachthemd sondern Jules warmen Mantel. Ich war genauso gekleidet, wie ich eingeschlafen war.
Ich stand auf und rutschte gleich tollpatschig, wie ich war aus. Fluchend rieb ich mir den schmerzenden Arm. Der Boden war verdammt glatt. Ich spiegelte mich in dem polierten schwarzem Marmor. Ich sah auf und bemerkte, dass ich in einem langen, breiten Flur stand. Links und rechts waren jeweils große Flügeltüren, die exakt gegenüber waren. Vor den Türen standen hochkonzentriert zwei Diener. Es schien so, als würden sie Löcher in die Luft gucken.
Ich musste kichern. Doch keiner zeigte eine Reaktion.

"Entschuldigen Sie.....Kann ich Ihnen helfen?", fragte eine Stimme hinter mir.

Ich drehte mich um. Ein junger Mann von den Wachposten stand vor mir und blickte fragend auf mich herab Ich blinzelte ein paar mal, aber er verschwand nicht. Jetzt verschwinde doch endlich! Das ist mein Traum!

"Ähm....nein danke. Ich finde mich zurecht denke ich.", antwortete ich und versuchte ein schwaches Lächeln.

"Ich weiß nicht wer Sie sind. Was führt Sie hier her?", fragte er belustigt und musterte mich mit hochgezogenen Augenbrauen.

"Ich weiß es nicht."

"Wurden Sie herein gelassen? ", fragte er weiter.

Ich musste mich beherrschen, nicht die Augen zu verdrehen. Warum wollte er denn alles so genau wissen? Muss man sich etwa vorher anmelden, wenn man hier rein will?

"Ähm....nein. Ich war hier einfach so.", gestand ich aufrichtig.

Jetzt lachte er. Ein tiefes kehliges Lachen, das schnell gruselig wurde.

"Sie sind vielleicht lustig. Ich bringe Sie zur Königin.", schlug er vor.

"Nein, ich bitte dich- ähm Sie. Ich werde sofort von hier verschwinden.", sagte ich hastig und wollte mich schon zum Gehen wenden.

Meine Stimme sagte mir jedoch, dass ich bleiben sollte. Irgendwas zwang mich dazu mit ihm zu gehen. Im inneren interessierte mich das Schloss.

"Sie wissen, dass der Ausgang in der anderen Richtung liegt?!", lachte er und knöpfte sich seine rote Uniformjacke zu.

Die Knöpfe sahen sehr teuer aus. Waren sie etwa aus Gold? Auch seine Lackschuhe wirkten teuer. Vielleicht aber auch nur, weil sie hochglanzpoliert waren.
Irgendwie passte seine rote Jacke nicht zu seinem Gesicht und seinen Haaren. Er hatte graue Augen und hell blonde Haare, die unter einem Zylinder versteckt waren. Aber schlecht sah er nicht aus.

"Wie lange wollen Sie mir noch anstarren?", fragte er mich belustigt.

Oh, nein. Er hat meine Blicke bemerkt.
Ich wurde rot und senkte verlegen meinen Blick. Ich wusste nicht was mit mir los war. Manchmal war ich extrem schüchtern.

"Kommen Sie jetzt mit.", sagte er und nahm mich am Arm. "Warum haben Sie eigentlich einen Mantel an?"

"Draußen ist es kalt.", sagte ich knapp und ließ mich widerwillig von ihm mit ziehen.

"Das stimmt. Das war das schlauste, was ich aus Ihrem Mund gehört habe.", sagte er und grinste.

Was erlaubte sich dieser Idiot eigentlich?

"Es gehört sich für eine reizende Dame nicht einen Männermantel zu tragen.", sagte er und rümpfte die Nase.

"Ich bin keine reizende Dame. Ich darf das.", erwiderte ich und warf ihm einen wütenden Blick zu.

"Was erlauben Sie sich so mit einem Wachmann zu reden?!", empört umklammerte er meinen Arm fester.

"Frauen haben Rechte!", erwiderte ich.

Jetzt lachte er.

"Seit wann haben Frauen Rechte?", fragte er mich und öffnete eine große weiße Tür.

War sie größer als die anderen Türen? Oder kam mir das nur so vor?

"Okay...das ist nur ein Traum.", murmelte ich leise und kniff die Augen kurz zusammen.

"Was haben Sie gesagt?", fragte er mich bevor wir den Raum betraten.

"Ähm....nichts. Können Sie mich kurz in den Arm kneifen?", fragte ich ihn und sah in seine grauen Augen.

Verdammt, diese Augen waren gruselig.

"Ich.....my Lady ich kann so was nicht machen.", sagte er und sah mich entgeistert an.

"Jetzt machen Sie schon. Sie haben meine Erlaubnis. Oder sind Sie etwa ein Feigling?", fragte ich ihn und verdrehte die Augen.

Wahrscheinlich dachte er ich habe schrecklich schlechte Manieren.
Aber er lächelte mich dennoch an und schob den Ärmel meines Mantels hoch. Für einen Moment zögerte er. Ich nickte und er zwickte mich in den Arm, sodass ich leise auf schrie.
Ich wachte nicht auf. War dies hier doch kein Traum?
Verdammt.

"Entschuldigen Sie.....aber Sie woll-", fing er an.

"Schon gut. Ich habe Sie ja darum gebeten.", unterbrach ich ihn.

Er nickte und führte mich in den Raum. Hier herrschte großes Treiben. Viele Menschen waren hier. Tanzten, unterhielten oder tranken etwas.
Die Frauen trugen alle richtig schöne Ballkleider. Die Männer Anzüge, der Richtung des Kleides der Partnerin angepasst.
Auf einmal fühlte ich mich in meinem Outfit nicht mehr wohl.

"Kann ich mir noch mal kurz umziehen?", raunte ich ihm leise ins Ohr.

Er lachte kurz auf.

"Das muss ich verneinen.", sagte er und kicherte immer noch. "Sie gefallen mir."

"Können Sie mich nicht einfach heraus begleiten?", bettelte ich.

"Nein, my Lady.", sagte er höflich.

"Verraten Sie mit wenigstens Ihren Namen?", fragte ich während er nach zwei vollen Sektgläsern griff, die ein Diener uns anbot.

"Ich bin Ash.", sagte er und lächelte mich an.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich müsse ihm meinen echten Namen verraten

"Céline, freut mich.", sagte ich und lächelte auch.

Er gab mir ein Sektglas und prostete mir zu.
Als er meinen verwirrten Gesichtsausdruck bemerkte, sagte er:"Das ist nur zur Tarnung. Wir wollen doch nicht, dass Sie angestarrt werden."

Er war mir so nahe gekommen, sodass ich seinen minzigen Atmen riechen konnte.
Ich hatte schon jetzt das Gefühl, dass  ich von jedem angestarrt wurde.

"Kommen Sie. Hier lang.", sagte er und nahm meinen Arm.

Er führte mich durch die tanzende Menge etwas weiter nach rechts. Zu einer etwas jüngeren Frau. Vielleicht war sie zwanzig. Ihr langes braunes Haar war gekonnt hochgesteckt und ihr hellblaues Kleid schmeichelte ihre perfekte Figur.
Als sie Ash und mich bemerkte lächelte sie geheimnisvoll.
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Hallo meine lieben Leser da draußen,
Neues Kapitel!!!
Und ist es spannend?😁
Was denkt ihr ist es wirklich ein Traum oder Wirklichkeit?

Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr bleibt weiterhin neugierig.💕

Freue mich über eure Meinungen (die motivieren mich immer weiter zu schreiben). Kritiken sind immer herzlich willkommen. 😊
Eure
Viktoria💗

Just A Dream? #writeraward2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt