Kapitel 17

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Er küsste mich weiter immer weiter. Ich strampelte wie wild mit meinen Beinen, um ihm irgendwie in seine Mitte zu treten. Ich hatte es geschafft. Er lief mich los und fluchte.  Schnell schloss ich die Tür auf und rannte zurück in den Flur. Dort richtete ich mein Kleid. Die Wachposten sahen mich verwirrt an und einige kicherten. Schnell knickste ich und verschwand im großen Saal.

"Tu es raison....La semaine prochaine...", die Königin unterhielt sich auf französisch mit Ash, als sie mich bemerkte lächelte sie. "Alles gut mit dir?"

Ich nickte und setzte mich neben sie.

"Nun. Kommen wir wieder zu dir, ma fille.", sagte sie leise und lächelte mich an.

Ihr französisch war wirklich fast perfekt. Ob sie es einfach aus Gewohnheit so sprach oder einfach nur weil sie es lernen wollte? Oder kam sie sogar aus Frankreich? Quatsch wir waren ja auf Topia.
Während ich grübelte sah Ash mich an.

"Also. Wie kommst du hier her?", fragte sie mich.

"Ich weiß es nicht.", log ich.

Sie würden es überhaupt nicht glauben, wenn ich sagte: Ach ich bin eingeschlafen und dann war ich hier.

"Sicher? Ich zum Beispiel komme nicht von hier. Ich komme von der Erde. Topia hat für mich zu den unentdeckten Welten gehört und jetzt bin ich die jenige, die sie am besten kennt. Ich habe Männer ausgebildet, damit sie das Land erforschen. Sie sind die schnellsten, klügsten und stärksten Männer von Topia. Sie bekommen hier eine Heimat. Sie sind sehr glücklich hier. Ich möchte einfach vermeiden, dass böses Blut mein Reich betritt. Hier ist alles ziemlich friedlich bis jetzt. Meine Huntsmen können alles vernichten, das böse ist.", klärte sie mich auf. "Ich bin ein normales Mädchen von der Erde und ich bin mir ziemlich sicher, dass du auch so eines bist."

Benebelt von ihrer Ausprache hielt ich einen Moment den Atem an. Oh mein Gott. Sie sind also wirklich Huntsmen. Aber wieso laufen Jules und die anderen vor der Königin weg?  Was wollen sie denn ausrichten?

"Ich..", fing ich an.

Konnte ich der Königin vertrauen sie war mir ein bisschen suspekt. Aber irgendwem musste ich ja von meinen Bedenken erzählen.

"Ich bin eingeschlafen und dann hier aufgewacht. In Topia bin ich schon seit ein paar Tagen. Ich war so verwirrt.", sagte ich schnell.

Jetzt begann sie zu lächeln.

"Du hast dich wahrscheinlich auf der Erde zur Natur ziemlich verbunden gefühlt nicht wahr? Genauso war es bei mir auch.", sagte sie. "Die Einwohner von Topia haben mich nett empfangen und gaben mir einen Platz. Stell dir vor....Die meisten von ihnen kannten noch nicht mal den Wald hinter dem sie lebten. Also habe ich die Welt erkundet in der Hoffnung neue Handelsstraßen und Wege erbauen zu können, um den Einwohnern ein besseres Leben zu schenken. Sie waren so begeistert, dass sie mich zur Königin ernannten. Von dort an zog ich die Huntsmen auf, die für mich arbeiteten. So vertrieb ich das Böse der Welt. Zum Schluss nannte ich diese Welt: Topia."

WOW. Ein Mädchen, das auf der Erde lebte veränderte hier die Welt. Das war echt krass.

"Ich wusste das ich dich finden würde, denn ich habe dich vermisst. Ich habe lange um dich getrauert, da du mir nicht gefolgt bist. Aber jetzt bist du ja hier. Ich bin immer eingeschlafen und dann war ich hier. Wenn ich von etwas geträumt hatte war ich dort und kam da nicht raus. Mir fällt das aufwachen immer schwerer. Und ja dies hier ist auch für mich nur ein Traum,  aus dem ich nicht aufwachen kann. Ich lebe hier und jetzt in diesem Traum. In der Welt Topia. Denn du Céline. Du bist meine Schwester.", sagte sie und lächelte mich warm an.

Warte....was?! Ich war ihre Schwester. Aber sie ist doch so hübsch, so perfekt.

"Ich habe doch gar keine Schwester auf der Erde.", sagte ich und schüttelte mit dem Kopf.

"Natürlich. Damals warst du gerade fünf Jahre alt, als ich verschwand. Und ich habe dich so vermisst.", sagte sie immer noch lächelnd.

Ihre Haar war nicht ganz so, wie meines aber trotzdem braun. Oh Mann. Ich kam noch gar nicht klar. Die Tatsache, dass sie meine Schwester war.
Stopp! Was hatte sie gesagt, sie träumt und dann bleibt sie da drin und jetzt lebte sie in einem Traum.  Sie wacht  nicht mehr auf?!

"Entschuldigung. Ähm...wache ich jetzt nicht mehr auf?", fragte ich sie. 

"Oh. Das weiß ich nicht. Es gibt eigentlich immer einen Gegenstand, der dich zurückbringt. Aber diesmal bist du ja nur in einem Traum, den du träumst. Das heißt du bist gerade im Traum im Traum. Denn eigentlich bist du ja in Topia und schläfst in einem Zelt. Das ist dein eigentlicher Traum. Aber aus dem Traum hier kommst du leicht heraus.", meinte sie.

Woher wusste sie, dass ich in  einem Zelt schlafe?
Okay meine Schwester war mir immer noch suspekt.
Ash hatte sich nicht gerührt sondern das Gespräch schweigend verfolgt.

"Bin ich auch noch irgendwie mit Ash verwandt? Kommen jetzt noch irgendwelche Überraschungen?", fragte ich fassungslos.

"Nein.", sagte sie ruhig. "Ich kann verstehen, daß du das erstmal verarbeiten musst. Ich gebe dir Zeit. Aber wenn du wieder auf wachst: Versuch mich zu finden."

Sie beugte sich noch ein wenig zu mir vor und sagte: "Ich weiß, dass dich jemand verfolgt."

Dann fiel ich schon wieder in ein schwarzes Loch. Ich wurde allein gelassen mit so vielen Fragen.

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Hallo meine lieben Leser,
Das große Geheimnis ist gelüftet. War es zu offensichtlich? Oder wart ihr genauso geschockt, wie Céline?
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~Vik♡

Just A Dream? #writeraward2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt