Kapitel 5

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Am Morgen weckten mich die zwitschernten die Vögel. Gähnend streckte ich mich und schlug aus versehen gegen etwas hartes.
"Hey. Nicht so gewalttätig", stöhnte Jules neben mir.
Ich drehte mich zu ihm und gähnte ihm ins Gesicht.
"Sorry. War nicht meine Absicht.", lachte ich.
"Bei dir weiß man nie.", sagte er auch noch schläfrig und blinzelte mich an.
"Hmm. Sehr lustig.", murmelte ich immer noch müde.
Ich setzte mich auf und streckte mich nochmal. Ich sah mich um, es sah anders aus als gestern hier war auch nur eine Art Rucksack. Ein Spiegel und ganz viele Decken, die den Boden bedecken. Ich stand auf und bemerkte, dass ich immer noch die selbe Hose, wie gestern an hatte.
Ich stellte mich vor den Spiegel und sah immer noch Blut an meiner Wange und an meinem Bein kleben. Mein Kopf war fast ganz verbunden und meine Haare sahen aus, als wären sie eine Woche lang nicht gewaschen worden. Naja, generell sah ich noch ziemlich fertig aus. Und müde. 
"Na. Gefällst du dir?", fragte Jules mich und grinste mich an.
Ich zog die Augenbrauen nach oben.
"Ich sehe aus, wie ein Ork.", gab ich zu.
Jules grinste mich frech an.
"Vielleicht sollte ich dir irgendwie Wasser besorgen, damit du dich waschen kannst.", murmelte er.
Oh mann, war das ein Morgenmuffel.
"Aufstehen.", befahl ich streng und kroch wieder zu ihm.
Er zog sich seinen Fellmantel über den Kopf und stellte sich schlafend.
"Na gut. Dann sag mir wenigstens wo wir sind.", sagte ich und setzte mich im Schneidersitz vor ihm hin.
"Ich kann noch gar nicht denken. Es ist zu früh.", maulte er mit gedämpfter Stimme.
"Komm schon", bat ich ihn und rüttelte an seiner Schulter, aber es war zwecklos. Er wollte nicht aufstehen.
Seufzend ließ ich mich auch auf mein Nachtlager fallen und schloss die Augen.
Plötzlich merkte ich, wie etwas warmes meine Wange berührte. Blitzschnell öffnete ich meine Augen.
Jules hatte seine Hand auf meine Wange gelegt und fuhr sanft darüber. Es war fast schon wie ein Streicheln. Jules sah mich mit seinen blauen Augen an. Minutenlang taten wir nichts anderes. Hätte jemand das gesehen, würde er meinen, dass wir ein Paar wären.
Lächelnd schloss ich wieder meine Augen. Es war schwer sich gegen diese wundervollen Augen zu wehren. Sie scheinen mich zu beeinflussen, in dem was ich tat. Sie befahlen mir zu schlafen. Dies mal wehrte ich mich nicht dagegen und fiel erneut in einen endlos langen Schlaf.

"Guten Morgen, liebe Sorgen.", rief eine Stimme.
Ich ließ die Augen geschlossen und drehte mich auf meinem Kopfkissen. Meine Wange war darin vergraben.
"Oh. Sie scheint dich ja zu mögen.", sage die Stimme wieder.
"Tja.", brummte Jules Stimme.
Sie klang irgendwie anders und so nah.
Ich öffnete verwundert meine Augen und merkte, dass ich auf Jules Brust lag.
Meine Beine waren mit seinen verknotet und ich lag fast ganz auf ihm.
"War es gemütlich?", fragte er mich und zwinkerte mir zu.
Ich errötete und setzte mich auf.
"Du hast mich manipuliert.", sagte ich wütend.
"Ich kann nichts dafür, wenn du meinen Augen nicht widerstehen kannst.", entgegnete er leise.
Meine Wangen glühten vor Aufregung.
"Tatsache ist, dass ihr nicht miteinander geschlafen habt.", sagte der Junge, der ins Zelt gekommen war.
Es war ein Japaner. Seine Haut war etwas dunkel, als hätte er die ganze Zeit in der Sonne verbracht. Naja seine Augen waren braun und sein Haar schwarz. Es war schönes dichtes Haar.
Er hatte ebenso viele Muskeln, wie Jules und trug einen Fellmantel mit schwarzem Leder. Wobei ich eher für ihn eine andere Farbe bevorzugt hätte.
Ich spürte seine Blicke auf meinem Körper.
Jetzt hatte er fragend die Augenbrauen nach oben gezogen und seine Augen fokussierten meine.
"Nein, wir haben lediglich nebeneinander geschlafen.", sagte Jules.
Ich kicherte leise.
"Naja das sah eher anders aus.", meinte der Junge. "Ich bin Ar."
Ar kam auf mich zu und reichte mir die Hand.
"Ganz schön fester Händedruck.", meinte er.
Ich lächelte ihn an und ließ seine Hand los.
Irgendwie war diese Situation unangenehm.
"Könnt ihr mir erklären warum ich hier bin? Und wo?", fragte ich und schüttelte meine schmerzende Hand.
"Wir haben dich mitgenommen, weil Jules sagte, er hat dich in seinen Träumen gesehen-", fing Ar an.
"Im Nachthemd.", unterbrach Jules ihn und grinste.
Ich seufzte und ging nicht darauf ein.
"Du bist in Topia.", fuhr er fort.
"Ist das so ne Mischung aus Regenwald und Wüste?", fragte ich und lachte.
"Könnte man so sagen.", meinte Ar ernst.
Entgeistert starrte ihn an.
Das konnte doch nicht sein ernst sein?
"Ganz ruhig. Es ist hier ungefähr so wie in Island. Schon hügelig viel Moos und Berge.", flüsterte Jules mir zu.
"Warst du überhaupt schon mal in Island?", fragte ich und zog die Augenbrauen nach oben.
"Nein.", sagte er.
Ich schüttelte den Kopf.
"Wir stellen uns gegen das Königreich und ziehen alleine durch die Gegend.", beendete Ar sein wirklich aufklärendes Gespräch. 
"Also seit ihr Pfadfinder? Oder geflüchtete Huntsmen?", kicherte ich.
Sogar Jules konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. 
"Ich meine es ernst. Wir befinden uns in einer Notsituation. Die Soldaten von der Königin sind uns immer auf den Fersen. Manchmal können wir sogar kein Feuer machen. Ich würde euch raten möglichst schnell euch um zuziehen und zu waschen. In 10 Minuten gehen wir weiter. Ach und frühstücken solltet ihr auch noch. Es wird ein anstrengender Tag.", sagte Ar im ernsten Ton und verschwand mit diesen Worten aus dem Zelt.
Für eine Weile herrschte Stille.
"Ist das etwa der Anführer von eurer Pfadfinder Gruppe? ", fragte ich neugierig.
"Könnte man so sagen. Ja. Ar ist der strengste von allen.", sagte Jules und stand auf (So viel man in einem Zelt aufstehen konnte).
"Gut zu wissen.", sagte ich und nahm die Felle die auf dem Boden lagen und trug sie zum Rucksack.
"Du brauchst etwas dickeres zum anziehen. ", sagte Jules und gab mir seinen Fellmantel.
"Aber mir ist gar nicht kalt.", behauptete ich mürrisch.
"Natürlich nicht. Jetzt noch nicht. Aber draußen ist es ziemlich unangenehm. Das Zelt ist aus einem bestimmen Material, deswegen ist es hier drinnen warm.", erklärte er mir. "Außerdem herrschen draußen immer erhebliche Temperaturschwankungen. Mal ist es richtig heiß, mal kalt."
"Ist ja gruselig. Da frage ich mich wie das der Planet aushalten soll.", sagte ich und nahm den Mantel entgegen.
"Ohh. Das hier ist kein Planet, wie eurer. Das ist eine Scheibe.", sagte er.
"Eine Scheibe? Ja, das hatten wir Menschen auch noch vor kurzer Zeit geglaubt. Sicher das es keine Kugel ist.", fragte ich ihn und lachte leise.
"Ziemlich sicher.", meinte er. "Und jetzt zieh den Mantel an."
"Aber ist dir dann draußen nicht kalt?", fragte ich ihn ein wenig besorgt. 
Besorgt? Nein. Ich doch nicht. Ich hielt es für angebracht, dass er einem Mädchen die Jacke gab.
"Nein ich halte das schon aus.", meinte er und stopfte seine Felle in den Rucksack.
"Du bist komisch.", sagte ich und kicherte.
"Und du bist ein unmögliches Mädchen.", sagte er und fuhr mir mit dem Zeigefinger über die Wange.
Ich schlug seine Hand weg.
"Wage es ja nicht! Wehe du manipulierst mich wieder.", fauchte ich und trat ein paar Schritte zurück.
Mein Gehirn befahl mir auf gar keinen Fall in seine Augen zu sehen.

Was machte dieser Junge nur mit mir?
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Hallo meine lieben Leser da draußen,
Noch ein Kapitel, obwohl es ein bisschen länger gedauert hat.
Tut mir leid, aber ich bin krank.
Ich hoffe euch geht es gut!
Über Meinungen und Votes freue ich mich immer😊❤
Bis bald!
Eure
Potterheart007

Just A Dream? #writeraward2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt