Kapitel 14

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Wie gebannt starrten Collin und ich in die gruselig leuchtenden Augen im Dickicht des Waldes. Es raschelte bedrohlich und mir lief es kalt den Rücken runter. Meine Hände umklammerten krampfhaft die Dolche.

"Collin.", jammerte ich leise.

Collin warf mir einen unsicheren Blick zu und legte einen Finger auf seine Lippen.

Ich merkte aus dem Augenwinkel, wie Jules und die anderen sich neben mir aufreihten.
Jules berührte kurz meinen Arm. Ich konnte meinen ängstlichen Blick nicht zurückhalten.

"Alles wird gut.", flüsterte er mir zu.

Ich nickte und versuchte mich selbst aufzumuntern.

Das Gebüsch bewegte sich noch mehr und meine Angst wurde größer, je näher due Augen kamen. Dann sprang eine Art Affe auf uns zu. Aber ein ziemlich großer. Er hatte langes Fell und lange Reißzähne. Seine Hände waren Krallen.
Ich schrie aus Reflex auf, was ich sofort bereute, denn der Affe fokussierte mich und sprang mir entgegen.
Bevor ich irgendwie handeln konnte tauchte Jules vor mir auf und versuchte ihn zu besiegen.
Mit seinem Schwert stach er ein Auge aus.
Angeekelt sah ich weg.
Sofort nahm der riesen Affe seine Hände an das Auge und heulte auf. Er fauchte bedrohlich und verschwand dann wieder, als wäre nichts passiert.
Jules keuchte auf und setzte sich auf den Boden. Er zog das grüne Auge vom Schwert und nahm es in die Hand.

"Ich dachte Klyphen wären ausgestorben.", meinte er und betrachtete fassungslos das Auge in seiner Hand.

Klyphen? Er meinte die Affen. 
Ich setzte mich neben ihn und betrachtete das große Auge.
Oh Gott war das.....eklig. So was konnte ich einfach nicht sehen.
Jules holte ein Ledersäckchen aus seinem neuen Mantel heraus. Seinen alten Mantel hatte ich ja:). Er legte das Auge vorsichtig hinein und schnürte es zu.

"Willst du es nehmen?", fragte er mich.

Ich schüttelte mir dem Kopf. Die anderen Jungs waren zum Glück gerade mit dem Zelt Abbau beschäftigt. Schließlich wollte niemand, dass wir weiteren Klyphen begegnen.

"Sicher? Ich glaube es würde dir helfen. Wenn er uns nochmal begegnet hast du wenigstens was, das du ihm anbieten kannst. Den Menschen den er als erstes seit jagt er.", erklärte Jules mir und pendelte das Säckchen hin und her.

Du heilige Scheiße! Ich hielt mir erschrocken die Hand vor den Mund.

"Das....Kann nicht wahr sein.", sagte ich entsetzt und nahm das Säckchen an.

Es passte perfekt an eine freie Schlaufe an meinem Gürtel.

"Ich muss mich bei dir bedanken. Das war sehr....ritterlich.", murmelte ich und sah zu Boden.

Er lächelte ein wenig.

"Das ist doch kein Problem. Du bist ein Mädchen und brauchst noch Übung.", sagte er.

Pff....Mädchen sind mindestens genauso stark wie Jungs. Aber ich wollte mich nicht mit ihm streiten deswegen verkniff ich mir den Kommentar. Jules lächeln verflogen jedoch so schnell, wie es gekommen war.

"Ich mache mir Sorgen um dich. Du machst zur Zeit viel mit Collin und wir haben uns gar nicht mehr unterhalten. Es...hattest du Albträume?", fragte er und musterte mich besorgt.

Ich hielt den Atem an. Wusste er von meinem Traum? Konnte ich ihm vertrauen? Collin hatte ich auch nichts erzählt. Warum sollte ich ihm das erzählen?

"Nein. Ich hatte keine. Zum Glück. Ich dachte schon, dass ich schlecht schlafe. Aber es geht.", log ich.

Jules betrachtete mich unsicher. Glaubte er mir nicht?

"Soll ich wieder bei dir schlafen?", fragte er mich und berührte meine Hand.

Ich zuckte erschrocken zurück. Nickte dann aber. Vielleicht vergingen dann meine Albträume. Wer weiß.
Jetzt lächelte er mich an und stand auf.

"Wir sollten den anderen helfen.", meinte er und hielt mir seine Hand hin.

Ich ergriff sie und ließ mich von ihm hoch ziehen.

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Hallo meine lieben Leser da draußen,
Es ist nicht viel, aber besser als gar nichts.
Es wird noch interessant, also bleibt dran. 🌞😊
Eure
Viktoria ❤

Just A Dream? #writeraward2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt