Eine magische Begegnung - Gebrochenes Vertrauen

Kapitel 4

Ohne Vorwahrung drang plötzlich Loreen mit ihrem berühmten Lied Euphoria in meine Ohren. Auch Judy drehte sich um und schaute gespannt was dort passierte. Ich sah eine große Arena voller Menschen, die eifrig applaudierten. Die vielen Strahler und Lichter leuchteten in einem harmonischen Blauton und tanzten, passend zur Musik, über die Köpfe der Zuschauer hinweg. Auf der Bühne stand ein weißer Kasten auf Rädern und ein paar dürre Tänzerinnen, in weißen Kleidern, tanzen akrobatisch zur Musik um ihn herum. Zwei Männer in schwarzen Anzügen drehten den Kasten um seine eigene Achse um dem Publikum zu zeigen, dass sich nichts dahinter versteckte. Nach einer kompletten Umdrehung verließen sie die Bühne. Die Tänzerinnen tanzten immer noch kunstvoll und perfekt abgestimmt zur Musik. Langsam fuhr die Vorderwand des Kastens wie ein Rollo nach oben und enthüllte ein Blick auf vier weitere Männer in schwarzen Anzügen. Hinter ihnen stand ein schwarzes, überdimensional großes Tablet. Zwei der Männer sprangen leichtfüßig hinaus und öffneten dann mit einer magischen Handbewegung die Seiten. Auch diese fuhren langsam nach oben. Nun waren drei Seiten des Kastens komplett offen. Gefesselt von dem Lied und dem Geschehen starrte ich förmlich auf den Bildschirm. Ich war wie gefesselt von dem seltsamen Geschehen dort.

Als alles geschafft war schoben die zwei anderen Männern den Beiden unten das Tablet entgegen. Sie nahmen es und drehten es auch einmal um die eigene Achse um wieder zu zeigen, dass sich auch dort hinter nichts versteckt hielt. Bevor die anderen zwei Männer von der Bühne verschwanden, drückte einer von ihnen noch schnell auf den großen Homebutten des Tablets. „Wow", hörte ich Hannah beeindruckt raunen. Plötzlich tauchten auf dem Bildschirm noch zwei Männer auf. Die Beiden waren jedoch anders als alle anderen zuvor: lässig, bunt gekleidet mit echt auffälligen Frisuren und viel Schmuck um ihren Armen und Hälsen. Sie sahen aus wie moderne Rockstars.

Sie schauten sich um und als sie merkten, dass sie in einem riesigen Gerät festsaßen machte der Eine eine kunstvolle Handbewegung und entsperrte so den Bildschirm. Der andere wischte dann ein paar Apps zur Seite und schließlich fielen sogar ein paar davon aus dem Tablet hinaus auf die Bühne. Ich staunte nicht schlecht als die beiden Männer im Anzug das Tablet nach hinten kippten um zu zeigen, dass es hauch dünn ist. Plötzlich kam eine Hand aus dem Bildschirm. „Ach Quatsch", sagte ich ungläubig. „Einfach Wow!", gab Hannah wieder beeindruckt von sich und schaute ebenfalls gespannt zu was dort passierte. Einen Augenblick später hängte einer der Männer das Tablet in eine Halterung an dem Kasten und holte eine Lampe. Diese schwenkte er unter dem Tablet hindurch und zeigte uns wieder, dass auch dort echt nichts versteckt war. Keine geheimen Kästen und keine Spiegel waren dort zu sehen. Die drei Seiten des Kastens schnellten nach unten, das Tablet wurde wieder aufgerichtet und schon sah man die beiden Männer darin wieder. Einer streckte seine Hand in Richtung Kasten aus. Deutlich sah man den Schatten, den seine Hand warf, auf der weißen Vorderwand des Kastens. Dann trat er leichtfüßig aus dem riesigen Gerät hinaus. Ich verfolgte ohne auch nur einmal zu blinzeln seinen Schatten, der nun komplett im Kasten hinter der Vorderwand stand. Sekunden später öffnete er mit einer Bewegung magisch alle vier Seiten, so dass das Publikum nun durch den Kasten hindurch schauen konnte. Da stand er in voller Lebensgröße und lächelte dem Publikum entgegen. Das Publikum im Saal tobte vor Begeisterung und auch wir vor dem Fernseher schauten uns doof an. Wo kam er bitte her? Mit ein paar mystischen Handbewegungen, atemberaubender Lichttechnik und einem ziemlich coolen Blick zauberte er dann auch den anderen Mann aus dem Tablet. Jedoch kam er nicht einfach hinaus spaziert, sondern fuhr auf einer echten Harley Davidson hinaus. Ich staunte Bauklötze, als die große, schwarz-goldene Harley ohne mucken und in ihrer ganzen Pracht langsam aus dem Bildschirm rollte.