„Ach weißt du was? Ich hatte Judy gestern beim Einkaufen getroffen und sie möchte nachher auch noch vorbei schauen", fügte sie noch hinzu. „Wie schön", freute ich mich, als ich das hörte. Judy war einfach meine beste Freundin seit Jahren. Sie ist eine, in meinen Augen, perfekte Frau mit schulterlangen, gefärbten wasserstoffblonden Haaren, die immer seidenglatt und 1 A von ihrem Kopf runter hingen. Ihre blauen Augen lachten immer und wenn ihr Mund mit lächelte formten sich kleine Grübchen auf ihren schlanken Wangen. Judy hatte eine perfekte Figur, schlank und zart. Sie hatte stets perfekt gemachte Gel-Fingernägel und war immer nach dem neusten Trend gekleidet. Alte Kleider fand man bei ihr nie. Sie wusste halt was gerade total in oder total out war. Ja in Sachen Mode konnte ihr so schnell keiner etwas vormachen. Der einzige Punkt, in dem ich sie an Schönheit überholen konnte, war die Körpergröße, denn Judy war genau 8 cm kleiner als ich.
Meine Mutter, Hannah und ich redeten noch etwas und nach zwei Stunden verabschiedete sie sich: „Mach's gut mein Schatz. Papa und ich holen dich dann Montag um 15 Uhr ab. Tschüss Hannah!" „Tschüss Susanne!", rief Hannah freundlich. „Danke Mama, bis Morgen", bedankte ich mich. „Bis Morgen!", sagte sie lieb und dann verschwand sie auch schon aus unserem Zimmer. „Und nun?", fragte Hannah mich. „Magische Entfliehungskraft?", fragte ich zurück. „Gute Idee", lachte sie und schaute sich um, „wo ist denn nur die Fernbedienung wenn man sie mal braucht?" „Hier", antwortete ich, hielt sie hoch und machte eine magische Bewegung. „Super", lachte meine Zimmerkameradin, „mach an und lass uns dem Krankenhausalltag entfliehen!" Ja, wir liebten einfach das heilige Gerät, welches uns die Zeit totschlagen lies... oder mit anderen Worten, kann man das magische Gerät auch Fernseher nennen. Ich schaltete durch die Sender, aber irgendwie fanden wir nichts gescheites was uns Beiden gefiel und so ließen wir einfach nebenbei den Sender RTL laufen.
Ehe ich mich versah stand Judy auch schon im Zimmer. „Hallo Baby!", rief sie freudig, „Hallo Hannah!" „Hallo Maus!", gab ich glücklich zurück und auch Hannah begrüßte sie lieb. Sie lächelte und hielt mir einen kleinen, aber sehr schönen Blumenstrauß hin. Er war rund gebunden mit einer rosa Rose in der Mitte, die von vielen weißen kleinen Blüten umspielt wurde. Sie schmeichelten der großen Rose regelrecht und machten ihr, zusammen mit den verschiedenen grünen Blättern den Hof. Nachdem ich mich bedankt und sie fest umarmt hatte, stellte ich den Strauß in mein Glas mit Wasser. „Und für meine Hannah habe ich natürlich auch was", lachte sie und zauberte unter ihrer Lederjacke eine kleine Schachtel mit Ferrero Küsschen hervor. „Danke Judy!", lachte sie und umarmte Judy innig. Wir redeten und lachten viel zusammen und so rannten die Stunden an uns vorbei. In der Zwischenzeit spielte auch der Fernseher unbemerkt sein Programm weiter ab. „Was ist denn das für ein Mist?", sagte Judy, als sie ihre Lederjacke auszog und schaute zum TV-Gerät. „Es läuft nichts Gutes heute Maus, typisch Sonntag", sagte ich. „Hmm...", sagte sie, schmiss ihre Jacke über das Fußende meines Bettes und setzte sich neben mich auf die Bettkante, „ist das RTL?" „Ja", antwortete ihr Hannah unbeeindruckt und packte sich voller Genuss ein Ferrero Küsschen aus. „Na dann ist das ja kein Wunder", lachte Judy und erzählte dann weiter von ihrer Arbeitswoche, „die Kollegen vermissen dich schon." „Ihr seid ja süß. Ich tue alles um schnell wieder auf die Beine zu kommen. Was ist eigentlich aus...", ich stockte und richtete meine ganze Aufmerksamkeit auf den Fernseher.
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Eine magische Begegnung - Gebrochenes Vertrauen
RomansaMan sagt ja gern: "Die Zeit heilt alle Wunden." Doch bei der 29 jährigen Chloè heilt die Zeit gar nichts. Fast zwei Jahre nachdem sie von ihrer großen Liebe verlassen wurde, ist der Schmerz noch genauso groß wie am ersten Tag. Die Enttäuschung mit d...