Im dritten Stock angekommen schloss ich meine Wohnungstür auf. „Endlich wieder hier", freute ich mich. Meine Wohnung war nichts Besonderes, aber trotzdem war sie mein wahr gewordener Traum: 100 qm groß, offen, hell und freundlich. Direkt wenn man reinkam stand man in einem großen lichtdurchfluteten Raum, der mir als Wohnzimmer, Essbereich und Küche diente. Blickfang in diesem Raum war ein kleiner, weißer Kamin, der an einem verkleideten Balken direkt in der Mitte meines Reiches thronte. Er lenkte echt immer den ersten Blick von jedem Gast sofort auf sich. Das einzige was nicht perfekt war, war das die Wohnung im Dachgeschoss lag und daher zwei von vier Wänden aus Schrägen bestanden. Dafür waren aber die dunkelbraunen Dachbalken, die sich durch die ganze Wohnung zogen echt mein ganzer Stolz. Als ich hier eingezogen war hatte ich jeden von ihnen eigenhändig gestrichen und danach hatte ich sie mit Hilfe von meinem Vater alle einzeln beleuchten lassen, wo durch ich keine einzige Deckenleuchte mehr brauchte. Die einzigen Lichtquellen, neben den beleuchteten Balken, waren kleine Stehlampen, die eher der Gemütlichkeit und Romantik dienten.
Ich seufzte erleichtert und stellte meine Sporttasche auf meine beige Sofalandschaft ab, die gleich links neben der Tür stand. Sie war L-förmig und mit vielen weißen und rosaroten Kissen bestückt, die einfach zum Verweilen einluden. Vor ihr stand ein kleiner, weißer Tisch, auf dem immer frische Rosen standen. Ich zog meine Jacke aus, hing sie an einen der vier Kleiderhaken, die an der Wand rechts neben der Wohnungstür angebracht waren und streifte meine Schuhe ab. Die Sonne lachte durch das große, bodentiefe Fenster, welches sich an der rechten Wand über ein paar Meter erstreckte und fast die Hälfte davon einnahm. Am Ende der Fensterfront war die Balkontür eingelassen, die ich öffnete, um die herrliche Frühlingsluft hinein zulassen. Ein Knurren in meinem Magen erinnerte mich daran, dass ich in den letzten Tagen kaum etwas gegessen hatte und so machte ich mich auf den Weg zur Küche. Ich drehte mich von der Balkontür weg und lief rechts an dem Kamin vorbei. Hinter dem Balken, an dem der Kamin verweilte stand an einer weißen Wand mein schwarzer Flügel. Langsam streckte ich im Vorbeilaufen meine Hand aus und berührte ihn leicht. Der dunkle, makellose, glatte Lack glitt butterweich unter meinen Fingern hindurch. Ich blieb stehen, betrachtete ihn und überlegte wie lange ich schon nicht mehr auf ihm gespielt hatte. Ein Schweine Geld hat er mich gekostet, eisern habe ich für ihn sogar abends in einer Bar gearbeitet um ihn mir leisten zu können und nun? Steht er da und verstaubt. „Hmm", gab ich leise von mir, zog meine Hand zurück, drehte mich nach links und lief geradewegs auf meine Essecke zu, die unter der Schräge zwischen meinem Sofa und meiner Küche stand. Sie bestand aus einem großen, weißen, rechteckigen Tisch, an dem sechs hellbraune, alte Stühle standen. Auch auf ihm thronte immer eine Vase mit frischen Rosen. Ja, ich liebte diese Blumen einfach in allen Farben und Formen. Ich ließ meinen Blick über den Tisch gleiten und entdeckte, dass in dem Obstkorb frisches Obst lag. Langsam hob ich meinen Kopf und schaute zu den Rosen, die auf dem Wohnzimmer standen. Meine Mutter muss sie frisch gekauft haben, denn nach über einer Woche im Krankenhaus konnten sie nicht mehr so neu aussehen, genau wie das Obst. „Ach Mama", seufzte ich und lächelte. Sie war einfach die Beste.
Langsam lief ich weiter durch meine Wohnung. Neben dem Essbereich grenzte schon eine halbhohe Wand an, hinter der sich meine Küche versteckte. Sie war U-förmig und in Brauntönen gehalten, passend zu den massiven Balken an der Decke. An der halbhohen Wand, die in den Raum ragte standen vier Küchenschränke, die mit einer schwarzen Arbeitsplatte verbunden waren. Auf dem ersten Viertel stand meine Tassimo Maschine mit einer Box für die Kapseln. Ich öffnete sie, holte mir eine Kakaokapsel heraus und legte sie in die Vorrichtung der Maschine. Dann drückte ich auf den Startknopf und schaute zu, wie die Tassimo mir einen herrlich, warmen Kakao zauberte.
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Eine magische Begegnung - Gebrochenes Vertrauen
RomanceMan sagt ja gern: "Die Zeit heilt alle Wunden." Doch bei der 29 jährigen Chloè heilt die Zeit gar nichts. Fast zwei Jahre nachdem sie von ihrer großen Liebe verlassen wurde, ist der Schmerz noch genauso groß wie am ersten Tag. Die Enttäuschung mit d...