Kapitel 23

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Am nächsten Morgen piepte mich der Wecker um 6 Uhr aus meinen Träumen und der Tag nahm seinen Lauf. Ich duschte, frühstückte, rannte wie ein Huhn ohne Kopf zum Auto runter, da ich mal wieder echt spät dran war und fuhr zur Arbeit. Dort angekommen schrieb ich die Berichte für unser Magazin und stellte das erste Interview mit dem Bürgermeister online. Der Tag verging wie im Flug und natürlich verging keine Stunde, an der ich nicht an Gestern zurück dachte: das witzige Interview mit den beiden Brüdern, Chris toller Geruch, sein fesselnder Blick und die her gezauberten Tickets.

Die nächsten vier Wochen passierte nicht viel, die Tage liefen immer gleich uninteressant ab und der Tag der Abreise nach Berlin kam immer näher. Zwischendurch dachte ich an Chris. Er flog mir einfach so in meine Gedanken und machte sich dort breit. Ob er auch an mich dachte? Ob ich ihm auch nicht aus dem Kopf ging?

„Morgen geht es los! Morgen geht es los!", sang Judy aufgeregt und ich stimmte mit ein. So liefen wir singend durch die Innenstadt von Herford und wurden manchmal so doof angeschaut, das wir uns vor Lachen nicht mehr ein bekamen. Nachdem wir in der Stadt alles erledigt hatten und uns neue Outfits für Berlin gekauft hatten, fuhren wir noch schnell zu einem Elektronikmarkt. „Lass uns heute Abend die DVD der Beiden schauen", meinte Judy, als wir den gewaltigen Markt betraten. „Es gibt von denen eine DVD?", fragte ich verdutzt. „Klar, was bist du denn bitte für ein Ehrlich Fan?", fragte sie forsch zurück. „Hmm..." überlegte ich und erwiderte nach einer Weile: „bin ich überhaupt ein Fan von ihnen?" „Nein, du redest nur so zum Spaß jeden Abend über sie und denkst an fast nichts anderes mehr", lachte Judy und verschwand dann in der DVD Abteilung. Ich folgte ihr still und ließ meinen Blick über die gewaltige Auswahl schweifen. Nach ein paar Minuten winkte mir Judy mit der DVD der beiden Brüder in der Hand zu. Es sah zum Schreien komisch aus wie sie da stand, mit ihrem Blick als würden Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen. „Gefunden!", rief sie freudig. „Super", entgegnete ich und lachte, „du bist süß, weist du das eigentlich?" „Ja...", überlegte sie kurz, „ja das weiß ich!" Wir schauten uns an und lachten dann Beide laut los. Nachdem wir uns noch etwas in dem Markt umgeschaut hatten gingen wir zur Kasse, um die DVD der Ehrlich Brothers zu kaufen. Danach verließen wir den großen Elektronikmarkt und liefen zu meinem Citroen. „Was essen wir denn heute Abend?", fragte Judy mich, als sie die Beifahrertür meines Autos öffnete. „Wie wäre es mit Pizza?", fragte ich und nahm auf den Fahrersitz platz. „Das klingt lecker", stellte sie zufrieden fest und so machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu mir nach Hause.

Dort angekommen parkte ich meinen Wagen elegant in seiner Parklücke, stieg aus und lief zum Kofferraum. Judy tat es mir nach und öffnete diesen. „Wie viel Geld haben wir eigentlich in Herford gelassen?", fragte ich erstaunt, als ich die unzähligen großen und kleinen Tüten in meinem Kofferraum sah. „Viel", stellte sie fest und schnappte sich ihre Tüten. Ich nahm die restlichen, schlug die Kofferraumklappe zu und schloss mein Wagen ab. Langsam liefen wir zu meiner Wohnung hinauf. „Ich rufe gleich mal den Lieferservice an und du legst die DVD ein", sagte meine beste Freundin zufrieden, als ich meine Wohnungstür aufschloss. „Zu Befehl Chef!", sagte ich gespielt ernst und gewährte ihr Eintritt in mein heiliges Reich. Sie legte ihre Tüten neben meinem Sofa ab, holte ihr Handy aus ihrer Handtasche und wählte eilig eine Nummer. „Salami?", fragte sie beiläufig. „Klar, was denn sonst?", lachte ich und stellte meine Einkaufstaschen neben ihren auf dem Boden ab.

Eine magische Begegnung - Gebrochenes VertrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt