Eine magische Begegnung - Gebrochenes Vertrauen

Kapitel 22

„So toll sind die Ehrlich Brothers nun auch nicht!", lachte Laura plötzlich und Karina fragte dann noch schnell, wer sie überhaupt waren. Judy erklärte ihr dann bereitwillig alles über sie und das ich die Beiden heute in meinem Büro sitzen hatte. „Aha", stieß Karina aus, „seit wann steht ihr auf Magie und Zauberei?" „Sie sind anders!", meinte Judy leicht zickig und Laura fing daraufhin an noch lauter zu lachen: „Bist du Fan von ihnen?" „Nein!", erwiderte Judy forsch, „Ich mag sie nur." „Oh mein Gott", sagte Paddy und schenkte sich noch ein Bier ein, „Weiber und ihre Fangeschichten." „Die sind ja nicht mal ernsthaft hübsch oder attraktiv", stellte Laura fest. „Das liegt im Auge des Betrachters", gab ich nachdenklich von mir. „Aha, du findest sie hübsch?" stellte Laura fest. „Das habe ich so nicht gesagt", rette ich mich schnell und setzte ein gespieltes Lachen auf. 'Du findest sie nicht hübsch?', meldete sich meine innere Göttin zu Wort und ich merkte, tief in mir, dass ich nicht einmal genau wusste ob ich sie hübsch fand oder normal durchschnittlich. Sie hatten schon ihren gewissen Scharm.

„Ist doch egal", hörte ich Judy sagen, „Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden. Woher kennst du die Beiden eigentlich Laura?" „Sie wohnen hier in Bünde", sagte sie und nahm einen Schluck von ihrer Cola. Mir wurde heiß und kalt zugleich. Warte mal was? Sie kommen aus Bünde? Im Internet stand doch das sie in Herford wohnen. Ja okay, das ist auch nicht gerade weiter entfernt, aber immerhin lagen zwischen Bünde und Herford noch 15 km. Also war es doch dieser Hochsicherheitstrakt mit dem umgebauten Bauernhaus. Wo anders war kein Platz, das ergab keinen Sinn. „Hier?", schrie Judy. „Ja!", lachte Laura, „Chill! Das sind zwei normale Männer." „Ich weiß, aber sie sind mir noch nie aufgefallen", überlegte sie. „Kennt ihr das umgebaute Bauernhaus, wenn ihr Richtung Enger fahrt?", fragte Laura. Wir alle überlegten kurz und nickten dann. „Da wohnt der Eine von ihnen. In der großen Halle arbeiten sie und das grau-weiße Gebäude scheint ihr Büro zu sein", erklärte sie uns. Also doch da! Warum waren mit die Trucks noch nie aufgefallen? „Ach da", sagte Judy leise. „Ja, noch nie die zwei blauen Trucks gesehen, die da ab und zu mit sich rumstehen?", fragte sie, „Da steht sogar groß Ehrlich Brothers drauf." „Als wenn du darauf achtest", lachte Karina und wir stimmten alle mit ein. Laura war eher immer verträumt wenn sie unterwegs war und achtete selten auf Details. „Nein, der eine Typ, der da wohnt, hat eine kleine Tochter. Sie ist bei mir in der Tiger-Gruppe und erzählt immer das ihr Vater mit ihrem Onkel zusammen zaubert. Irgendwann hatte ich mal drauf geachtet, als ich vorbei gefahren bin", gab sie zu und schaute nachdenklich in die Ferne. „Die Welt ist ein Dorf", sagte ich und alle nickten. Wir redeten noch etwas über Gott und die Welt und so klang der Abend harmonisch aus. Um kurz vor 0 Uhr schauten Judy und ich noch kurz in ihr Handy, um uns eine Show auszusuchen, die wir mit den geschenkten Tickets besuchen wollten. Wir entschieden uns einen kleinen Urlaubstrip nach Berlin zu machen, denn in vier Wochen war ihr Tourende dort. „Vier Tage Berlin plus die Ehrlich Brothers, das klingt doch gut", freute sich Judy. Nachdem wir ein schönes und bezahlbares Hotel gefunden hatten buchten wir alles und hofften, das uns Herrn Bloom auch Frei geben würde. „Das wird der HAMMER!", lachte sie und ich stimmte ihr zu. „Endlich mal wieder ein beste Freundinnen Urlaub", freute ich mich und konnte es kaum noch erwarten, die beiden Magier live zu sehen. Meine innere Göttin sprang bei dem Gedanken aufgeregt hin und her und freute sich genauso doll wie ich. Vielleicht würden sie mich ja sogar wiedererkennen?

Nachdem ich mich noch etwas mit Judy über unseren spontan gebuchten Urlaub gefreut hatte, verabschiedete ich mich von allen und verließ Paddys Wohnung. Dann lief ich langsam ins Dachgeschoss und hingen meinen Gedanken nach. In meiner Wohnung angekommen schmiss ich alles von mir und fiel hundemüde in mein Bett.