Als auch der zweite Mann nun in voller Lebensgröße im Kasten stand, na gut der Kasten ähnelte ohne seine vier Seiten nun eher einem Podest, flippte das Publikum komplett aus. Man hörte viel Applaus und Pfiffe durch die Luft sausen. Die beiden Männer grinsten sich freudig an und das Tablet wurde wieder umgekippt, um dem Publikum ein letztes Mal zu zeigen, dass es wirklich dünn ist und dass nichts dahinter versteckt wurde. Die beiden Männer auf ihrem Podest machten ein paar coole Posen und sprangen dann runter auf die Bühne. Wieder rastete das Publikum im Saal aus, pfiff und applaudierte den Beiden zu. Nach einer atemberaubenden Show von Pyrotechnik stellten sich die beiden Magier schließlich vor und begrüßten ihr Publikum. „Na ... die sind geil oder?", sagte Judy ungläubig. Ich nickte nur mit offenem Mund ohne die Augen von dem Fernseher zu lassen. Auch Hannah war mehr als beeindruckt von dem Magier-Duo. „Mach mal Platz", forderte Judy und kuschelte sich dann in mein Krankenhausbett. Zusammen verfolgten wir die weiteren Zaubertricks der Männer.
Nach der Begrüßung verdrehten sie ohne auch nur mit der Wimper zu zucken ihren rechten Arm um 360 Grad und animierten das Publikum mitzumachen. Diese eiferten den beiden Magiern nach, aber keiner schaffte es und die Nummer endete in einem riesigen Lachanfall. Judy übte fleißig mit und gab es schließlich unter Gelächter auch auf. „Wie soll das nur gehen?", lachte sie und schnappte nach Luft. Hannah und ich lachten mit ihr mit. Es sah einfach zu komisch aus was sie da trieb. Danach ging der eine Magier butterleicht durch eine massive Stahlplatte, ein XXL Kartentrick der eigentlich nichts mehr mit Karten zu tun hatte wurde vorgeführt, eine Frau aus dem Publikum flirtete per Livestream mit dem Komiker Mario Barth, eine 2 Euro Münze wurde in eine kleine Glasflasche rein und natürlich auch wieder hinaus gezaubert, eine verzottelte Kamel Handpuppe flirtete unbeirrt mit einer jungen Frau aus dem Publikum herum und zeigte dann sein Können der Gedankenübertragung.
„Das ist doch unnormal!", rief Judy als die Werbung anfing. „Ehrlich Brothers", flüsterte Hannah plötzlich und ich schaute zu ihr rüber. Sie hatte ihr Handy vor dem Gesicht hängen und las weiter: „Magier-Brüder-Duo aus Herford." „Ach was!", rief Judy ungläubig, „Die kommen von hier." „Ja", nickte Hannah, „voll cool." „Die sind mir hier noch nie aufgefallen und ich mein wir wohnen neben Herford", überlegte Judy. Nach ein paar Minuten der Grübelei, ob einem die Beiden schon mal über den Weg gelaufen waren unterbrach ich meine Freundinnen: „Psst! Es geht weiter!" Gespannt richteten wir unsere Augen wieder auf den Fernseher und schauten zu wie die Beiden Bahnschienen zu einem Herz verbogen, mit einem Kind aus dem Publikum ein Bäumchen im Zeitraffer wachsen ließen, einen 5 Euro Schein in einen 50 Euro Schein verwandelten, eine schlecht gemalte Bowlingkugel auf einen Zeichenblock malten und plötzlich eine echte dort heraus pressten und mit einem kalten Frauenschuh Wasser zu Eis gefrieren ließen. Zwischendurch zog sich einer noch blitzschnell auf der Bühne um und verzauberte eine Frau mit einer wahnsinnig tollen Rosenillusion. Am Ende ließen die beiden Magier es dann noch in der Halle scheinen.
Nach dem TV-Spektakel redeten wir noch etwas darüber und waren immer noch ganz hin und weg von den Zauberern im Fernseher. Nach einiger Zeit verabschiedete sich Judy dann von uns und ich kuschelte mich, so gut wie es eben ging, in mein Krankenhausbett und schloss meine Augen. Heute Nacht träumte ich von der Show, von Harleys die aus einem Tablet fuhren, redenden Kamel-Handpuppen und hübschen Männern, die aus einem Papier eine echte Rose zauberten. Ich war immer noch total verzaubert und fasziniert von der Show im Fernsehen und das, obwohl ich Zauberei eigentlich hasste. Ich fand sie schon immer übelst langweilig und bin sogar damals als Kind auf Geburtstagen eingeschlafen, wenn ein Zauberer zu Besuch war. Diese Beiden hatten mich jedoch zu tiefst beeindruckt und ich ahnte nicht, dass sie mir noch öfters über den Weg laufen sollten...
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Eine magische Begegnung - Gebrochenes Vertrauen
RomanceMan sagt ja gern: "Die Zeit heilt alle Wunden." Doch bei der 29 jährigen Chloè heilt die Zeit gar nichts. Fast zwei Jahre nachdem sie von ihrer großen Liebe verlassen wurde, ist der Schmerz noch genauso groß wie am ersten Tag. Die Enttäuschung mit d...