Eine magische Begegnung - Gebrochenes Vertrauen

Kapitel 15

Auf meinem Fluchtweg wurde jedoch meine Hoffnung zerstört, denn ich wurde von meinem Chef Herrn Bloom abgefangen. „Chloé!", rief er mir zu, „Ihre Überraschungsgäste warten schon in der Lobby auf sie. Haben sie sie etwa übersehen?" 'Oh nein! Das kann doch nicht sein Ernst sein oder?', fragte meine innere Göttin und ließ sich erschrocken auf ihren Sessel fallen. „Herrn Bloom! Hallo!", sagte ich ganz cool. Ich wollte mir meine Flucht vor den Beiden nicht anmerken lassen. Er muss sie meinen, oder hatte ich weitere Gäste übersehen unten? Herrn Bloom trat auf mich zu und schaute mich mit seinen grünen Augen freundlich an. Er war stets im Anzug unterwegs und strahlte dadurch seinen Stand in der Gesellschaft deutlich aus. „Welche Überraschungsgäste?", fügte ich schnell hinzu und grinste ihn nett an. „Sie haben sie wirklich übersehen?", lachte er laut und strich sich mit einer Hand über seine frisch rasierte Glatze, „Unten können doch nicht Massen von Menschen sitzen? Wenn ich mich recht erinnere sitzen dort nur die Ehrlich Brothers, die sie heute interviewen werden Chloé. Quetschen sie die Beiden richtig schön aus. Unsere Leser interessieren sich im Moment total für diesen Magiekram." 'Oh Nein hoch 2!', jammerte meine innere Göttin und schlug sich die Arme über dem Kopf zusammen.

„Oh, ach so", sagte ich lässig, „dann werde ich mich mal auf den Weg machen und sie abholen." Ich lächelte meinen Chef an, drehte mich um und watschelte kleinlaut wieder zur Treppe zurück. Auf dem Weg dorthin checkte ich mein Outfit noch schnell im großen Spiegel, der auf dem Flur hing. Meine Haare hingen lockig über meine Schultern und sahen etwas durchwühlt aus, als wäre ich in einen kleinen Sturm geraten. Ich kämmte sie mit meinen Fingern grob durch und zupfte mein schwarzes, knielanges, kurzärmeliges Kleid zurecht. Ich richtete noch schnell meine lange, silberne Kette und strich mit dem Finger eine Haarsträhne hinter mein rechtes Ohr, damit man zumindest einen der dazugehörigen Ohrringe sehen konnte. Unwohl hüpfte ich von meinem rechten Fuß auf den linken und überlegte, was ich die Beiden gleich fragen sollte. Ich hatte doch nichts vorbereitet, zumindest hatte ich mir nichts Professionelles überlegt und ich konnte ihnen ja schlecht sagen, dass ich sie Hammer fand und sie durch Zufall aus dem TV kenne. Meine innere Göttin stand von ihrem Sessel auf: 'Du bist nun stark und machst das, cool und locker. Du bist doch ein Vollprofi bei den Promis!' Ich seufzte leicht.

Als ich mich etwas beruhigt hatte und mir ein paar scharfe Fragen zurecht gelegt hatte, tapste ich die Treppe runter. Stufe um Stufe kam ich der Lobby und damit den Ehrlich Brothers näher. Unten angekommen setzte ich ein leichtes Lächeln auf um meine Nervosität zu verbergen. Herr Gott nochmal, was war nur los mit mir? Ich hatte schon Leute wie OneDirection, Helene Fischer und Co. in meinem Büro sitzen gehabt und nun stelle ich mich so an? Das kann doch nicht sein! Die Beiden waren doch noch nicht einmal richtige Promis, oder? Warum bin ich nur so aufgeregt? Vor weniger als zwei Wochen wusste ich noch nicht mal, dass sie überhaupt existieren. Also was soll schon Schlimmes passieren?

Als ich bei ihnen angekommen war reichte ich ihnen meine Hand hin und sagte: "Hallo, ich bin Chloé die Managerin von dem Sender hier und Sie haben Beide einen Termin zum Interview mit mir." Oh man, dämlicher hätte ich es auch nicht formulieren können! Beide fixierten mich mit ihren Blicken. „Hallo, ja genau. Wir sind übrings die Ehrlich Brothers, ich bin Andreas und das ist mein kleiner Bruder Christian", sagte Andreas zu mir, stand auf und nahm mich leicht in den Arm, um mir zwei angedeutete Küsschen, links und rechts, auf meine Wange zu hauchen. Ich spielte das Spielchen mit und Chris tat es ihm nach. Als Chris nach der Küsschen-Nummer zurücktrat umspielte ein herrlicher, männlicher, süßlicher Geruch meine Nase. 'Wow', seufzte meine innere Göttin fasziniert,' der sieht nicht nur gut aus, er riecht auch noch himmlisch!'