Wir aßen in aller Ruhe auf und gingen dann wieder auf unser Zimmer. Dort angekommen zogen wir uns unsere Laufsachen an und joggten das Treppenhaus hinunter. Wenn schon sportlich sein, dann auch von der ersten Sekunde an. So liefen wir aus dem Hotel hinaus, joggten über die Straße und kamen schließlich im Park an. „Schön hier", stellte ich fest und schaute mich um. Dabei achtete ich zwar auf die schöne Natur, die um mich herum wuchs, aber nicht auf den Gegenverkehr auf dem Weg. Also kollidierte ich mit einem anderen Jogger, der uns entgegen gekommen war und brachte ihn somit hart zu Fall. Ich versuchte mich noch abzufangen und so gelang es mir den Aufprall gut abzufedern und sogar das Gleichgewicht wiederzufinden. Mit einem Schock blieb ich stehen und schaute neben mich. Dort lag ein junger Mann auf dem Boden. „Oh Gott!", schrie ich total entsetzt, „Tut mir Leid!" Ich hockte mich neben den Jogger auf den steinigen Boden und berührte ihn vorsichtig an der Schulter. „Haben Sie sich verletzt?", fragte ich leise. Der Jogger rollte sich von seiner unbequemen Bauchklatscher-Lage auf seinen Rücken, setzte sich langsam auf, wobei ich ihm half und strich sich dann seine Kapuze von Kopf. Judy und ich staunten nicht schlecht wer da zum Vorschein kam: Chris! Ich wurde rot und starrte ihn ungläubig an, ich konnte meinen Blick nicht von ihm lassen. „Alles Okay", sagte Chris und schaute mich durch seine Teddybäraugen an. Dann änderte sich seine freundliche Mine plötzlich. „Chloè?", fragte er überrascht. „Chris?", fragte ich genauso überrascht zurück und hielt ihm meine Hand hin. Er griff sie und ließ sich von mir auf die Beine helfen. Als er wieder sicher auf seinen Füßen stand sah ich, das Andreas auch bei uns stand und lächelte: „Das nennt man Schicksal Bruder. Millionen von Menschen hier in Berlin und du stolperst über Chloè, unserer freundlichen Managerin aus Herford." Ich fühlte mich richtig unwohl. Warum musste ich ausgerechnet Chris hier treffen und ihn dann auch noch zu Fall bringen? Meine innere Göttin klatschte sich entsetzt vor die Stirn und murmelte leise: „Punktlandung du Tollpatsch!" Dann schüttelte sie ihren Kopf und verkroch sich schnell hinter ihrem Sessel. „Was machst du hier?", hört ich die engelsgleiche Stimme von Chris fragen. „Ehm...", stammelte ich, „ich bin mit meiner besten Freundin Judy hier. Wir wollen heute, an eurem Tourende eure Show besuchen." „Hammer!", sagte er und lächelte mich zuckersüß an. „Mit den geschenkten Tickets?", fragte Andreas und wandte sich an meiner besten Freundin zu, „Hallo, ich bin Andreas und das ist mein kleiner, tollpatschiger Bruder Chris." „Haha", sagte dieser unbeeindruckt, „sehr lustig Bruder." Judy lächelte und versuchte nicht die Fassung zu verlieren. Schließlich standen hier, live und in Farbe, die Ehrlich Brothers von ihr. „Hi, ich bin Judy", sagte sie leise und schaute von einem Bruder zum anderen. „Schön dich kennen zu lernen", sagte Chris und lächelte sie leicht an, dann wand er sich wieder mir zu und fragte: „Abendshow?" Ich nickte nur, ohne was darauf zu erwidern. „Cool, ich freue mich auf euch", antwortete er und schaute mir tief in die Augen. Wieder fesselten mich seine brauen Augen. Ich versank regelrecht in seinem warmen Blick. „G... G... Geht es dir wirklich gut?", stotterte ich und ließ meinen Blick sinken. Es fiel mir schwer mich aus seinem Blick zu lösen, aber das Scharmgefühl, ihn umgerannt zu haben, siegte in diesem Moment. „Natürlich geht es mir gut", antwortete er mir, legte dabei seinen linken Zeigefinger unter mein Kinn und hob mein Kopf an. Nun war ich gezwungen ihm in die Augen zu schauen und er fuhr fort: „Normalerweise zündel ich mir mit unserer Pyrotechnik meine Haut weg oder meine Haare ab oder kuschel gelegentlich mal mit der Harley auf dem Boden. Stellung: Sie oben und ich unten..." „Normale Männer kuscheln mit Frauen, mein Bruder bevorzugt die Harley!", lachte Andreas laut und unterbrach so seinen Bruder, „Letzte Woche ist er mit der Harley aus dem Ipad gefallen anstatt zu fahren. Das sah aus! Ich wusste nicht ob ich lachen sollte, weil es aus meinem Blickwinkel einfach nur zum Schreien komisch aussah, oder ob ich mir Sorgen machen sollte. Das Motorrad wiegt schließlich fast 500 Kg." „Oh Gott!", sagte Judy schockiert und schaute Chris an, der immer noch mein Gesicht festhielt.
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Eine magische Begegnung - Gebrochenes Vertrauen
RomanceMan sagt ja gern: "Die Zeit heilt alle Wunden." Doch bei der 29 jährigen Chloè heilt die Zeit gar nichts. Fast zwei Jahre nachdem sie von ihrer großen Liebe verlassen wurde, ist der Schmerz noch genauso groß wie am ersten Tag. Die Enttäuschung mit d...